In den letzten Wochen habe ich mich ziemlich intensiv um ein Projekt gekümmert das schon seit fast einem dreiviertel Jahr in der Mache ist: einer Tagesablaufsteuerung für mein Aquarium.
Am Rande: Ja, ich habe ein Aquarium. Seit etwa einem dreiviertel Jahr. Und eine Menge Spaß dran gefunden, ein grösseres ist schon bestellt. Das aber auch nur am Rande.
Böse Zungen behaupten, ich hätte das Hobby nur angefangen um da ein Mikrocontroller-Projekt raus zu machen. Ein für alle Mal: Das stimmt nicht — wenngleich ich nach der Anschaffung auch ziemlich schnell die Idee für ein Projekt hatte… und gemessen an meinen bisherigen Basteleien ist das ein echtes Mammutvorhaben. Ein kleiner Schritt für die Menschheit…
OK, was tut es?
Es steuert Aquarientechnik. Ich gebe mal ein paar Stichworte:
- Leuchtstoffröhren dimmen (momentan vier Kanäle)
- Nachtlicht- oder Effekt-LEDs dimmen (momentan auch vier Kanäle)
- Temperaturen messen
- Relais schalten — demnächst auch abhängig von Temperaturen, also ein Thermostat
- Schalter zum manuellen Überbrücken der Automatik
- Übersichtliche Darstellung der Zustände auf einem Display
- Serielle Konsole zum Debuggen
- Programmierung über Textdateien / SD-Karte
Der Aufbau wird modular sein, also ein Basisteil, ein Bedienteil mit Schaltern und Display, ein Dimmer-Teil (unter Verwendung meines I2C-Dimmers) und ein Relaisteil. Die Module werden per I2C-Bus untereinander verbunden. LEDs werden direkt an das Dimmer-Modul angeschlossen, dimmbare Vorschaltgeräte für Leuchtstoffröhren werden mit einer Spannung von 0-10V versorgt.
Programmiert wird das Gerät mit einer Textdatei die einfach auf einer SD-Karte gespeichert wird, also ohne Spezialsoftware und am Computer. So laesst sich einfach regeln welche Lampe um welche Uhrzeit wie hell sein soll, welches Relais wann und wie lange an sein soll, welche Relais zur Steuerung von Temperaturen benutzt werden sollen und noch einiges mehr. Damit die Betriebszustände auch nach einem Stromausfall wiederhergestellt werden können wird eine batteriegepufferte Echtzeituhr eingebaut.
Und das beste: durch den modularen Aufbau wird es möglich sein, das Gerät später um weitere Funktionen zu erweitern. Denkbar sind Module zur pH- oder Luftfeuchtigkeits-Messung und eben auch -Steuerung.
Vielleicht war das auch nur das zweitbeste: ich werde die Schaltpläne und die verwendete Software im Elektronik-Bereich der Schatenseite zur Verfügung stellen sobald es fertig und dokumentiert ist. Ich schätze dass ein Nachbau für etwa 50 Euro machbar wäre…
Wie man auf dem Bild sieht ist ein Prototyp auf einem Steckbrett fast fertig. Eigentlich kann ich die Hardware schon zusammenbauen, an der Software fehlt noch einiges. Allerdings nichts wirklich kompliziertes, die ganzen schwierigen Sachen laufen schon.
Jetzt der Aufruf an interessierte Aquarianer: welche Funktionen habe ich vergessen, was würdet Ihr Euch für so ein Gerät noch wünschen? Ich bin für alle Vorschläge offen. Ach ja, und: ich suche noch nach einem geeigneten Namen für das Projekt…
Hmmm, Fische sind also Freunde? Kein Futter?
Ich werde dem Alex mal nen Link auf diesen Artikel zukommen lassen, der wollte (oder hat er?) auch mal sowas die Richtung machen…
Ich besitze zwar kein Aquarium, aber ich denke eine Fütterungsautomatik
für den Urlaub wäre nicht schlecht.
Sorry aber bin auf deine HP durch nen Zufall gestoßen und muss mal was anmerken „Scha(t)ten“…
@gordon: Mich wuerde interessieren was Du anmerken moechtest…? Und bevor Du antwortest: Dir ist aufgefallen dass ich mit Nachnamen Schaten heisse?
Moinmoin,
wie schauts aus? Ich will mir auch einen Aquariencomputer bauen und bin über deine Seite gestolpert…
Ist inzwischen etwas fertig?
Gruß
Horschtl
@Horst: Ja, das Ding ist schon lange bei mir in Betrieb. Aber leider nicht wirklich nachbaubar. Ich bin da ‚was am planen dran‘, aber das wird noch eine Weile hinter anderen Projekten zurueckstehen, fuerchte ich…