Ich habe jetzt seit knapp einem halben Jahr ein Board mit Atom-CPU im Einsatz und wollte die ganze Zeit mal messen wie viel Saft das Ding zieht. Am Wochenende habe ich mich endlich mal dazu durch gerungen, hier die Resultate:
Es handelt sich bei dem Board um ein Intel D945GCLF, die CPU ist ein Intel Atom 230 und läuft mit 1,6GHz. Das ist eins der ersten Boards gewesen die mit der CPU erhältlich waren, darauf ist ein Chipsatz der leider der stromsparenden CPU nicht gerecht wird. So braucht kurioserweise der Chipsatz einen Lüfter, die CPU kommt ohne aus. Strom kommt von einem separaten 84W-Netzteil und einem picoPSU-120 Spannungswandler.
Das System ist mit VDR als Videorecorder im Einsatz, dazu ist eine DVB-S-Karte — Hauppauge Nexus S — verbaut. Irgendwann will ich zusätzlich XBMC als Multimediadingsbums installieren, deshalb brauche ich auch 3D-Beschleunigung. Da das Board nur einen PCI-Steckplatz hat steckt darin ein Portextender in dem neben der Nexus eine NVidia GeForce FX5200 mit 128M und ohne Lüfter. Festplatte brauche ich nicht, gebootet wird per PXE über das Netz. Um auch ohne Swap ausreichend RAM zu haben habe ich einen 2GB-Riegel reingesteckt.
Um zu sehen welche Komponente wie viel verbraucht habe ich nach jedem Schritt beim Zusammenbauen gemessen:
- Nur das Netzteil: 6W
- Netzteil mit Spannungswandler: immer noch nur 6W
- Netzteil mit Spannungswandler und Mainboard, noch ausgeschaltet: 6W
- Das gleiche, diesmal eingeschaltet — aber ohne Betriebssystem: 25 – 27W
- Immer noch ohne Betriebssystem, dafür mit 2GB RAM: 34W
- Nach Einstecken der DVB-S-Karte: 39 – 41W
- Mit der GeForce FX5200: 41 – 44W
- Das fertige System in Betrieb: 50W
Alles in allem hätte ich mit einem höheren Verbrauch gerechnet. Insbesondere die Grafik- und die DVB-S-Karte hätte ich hungriger eingeschätzt, da beide doch merklich Abwärme produzieren. Eine Überraschung in die andere Richtung war der RAM, der für sich schon fast 10W zieht. Ich frage mich ob der Stromverbrauch abhängig von der Größe ist. Weiß das jemand?
Ach, übrigens am Rande: ich habe kein Office auf dem Rechner. So einen schoenen Graphen kann man mit diesem Frontend zur Google Chart API ganz einfach bauen — oder direkt mit der API, indem man nur die URL bastelt.