Ich hatte mir das schön einfach vorgestellt. Wie meistens. Und wie meistens geht es dann in die Hose.

Naja, völlig in die Hose ist es nicht gegangen. Ich habe Heute mein Voltcraft (bzw. Metex) MS-9140 repariert. Bei der Einrichtung meines Spielzimmers bin ich da unglücklich angestoßen und habe eine Polklemme des Netzteils abgebrochen. Die musste ersetzt werden.

Erstmal war es nicht einfach einen passenden Ersatz zu kriegen. Reichelt hat solide Teile, die aber mindestens um Faktor zwei zu groß sind. Pollin hat nette Klemmen, die aber wohl eher für Lautsprecher sind. Für so ein billiges China-Messgerät kriegt man Ersatzteile offenbar am besten… in China. Per eBay habe ich mir eine Tüte Polklemmen kommen lassen. Vier rote, vier schwarze. Direkt aus Hong Kong für 4,97 Euro incl. Versand. Nach knapp zwei Wochen sind die Gestern angekommen.

Heute habe ich mich dann quer durch das Gerät geschraubt. Ich dachte ich könnte einfach die Frontplatte abnehmen und dann mit weit ausladenden Bewegungen die Ersatzteile einschrauben. Pustekuchen.

Ich weiß nicht wie die das machen. Entweder können die besser puzzlen als ich. Oder die haben Mäuse zum Schrauben abgerichtet. Oder da arbeiten sehr kleine Kontorsionisten in der Endfertigung. Ich musste drei Platinen abschrauben um überhaupt erstmal in Sichtweite der auszutauschenden Teile zu kommen. Und an der Stelle wo die sitzen ist es für meine Wurstfinger auf jeden Fall deutlich zu eng.

Naja, ich habe es irgendwie geschafft. Zwar völlig anders als geplant, aber es funktioniert jetzt. Statt alle sieben Klemmen auszutauschen habe ich nur eine eigentlich intakte Klemme ausgetauscht und die dann an die Stelle der kaputten versetzt. Leider passten meine Ersatzteile nur äußerlich, für die anderen Klemmen wären die Schraubanschlüsse zu kurz gewesen.

Gerade habe ich erstmalig von GKOS gehört. Das ist wohl ein Konzept für eine Tastatur mit nur sechs Tasten, gedacht für kleine Eingabegeräte. Wenn man sich die Beispielvideos ansieht scheint das auch ganz passabel zu funktionieren, auch wenn ich mich frage wie lange ein Bewegungslegastheniker wie ich bräuchte um das zu verinnerlichen…

Vielleicht wäre das mal wieder ein interessantes Bastelprojekt. Wie man grundsätzlich eine USB-Tastatur baut weiss ich ja durch das Dulcimer-Projekt

erdict... what?!?

erdict... what?!?

Man sieht ähnliche Screenshots öfter. Ich hatte die immer für Fake gehalten… bis gerade eben.

Leider bin ich in LaTeX nicht wirklich fluent, daher wusste ich nicht was ich ausser „erdict“ eingeben konnte…
Das wäre es wohl gewesen:

\left \{ \frac{\partial \mathbb{i} r}{\partial l} trS

Allerdings hatte ich das Captcha schon weggeklickt nachdem ich die Formel hier zusammengecheated hatte.

Um Verwechslungen vorzubeugen...

Um Verwechslungen vorzubeugen…

Dieser Text stand 2011 noch nicht im Blog, ich habe ihn 2015 aus dem alten CMS übernommen.

Die Kiste habe ich für unsere Hochzeit im Sommer 2010 gebaut.

Ich weiß nicht mehr wie ich auf die Idee gekommen bin, ich glaube ich hatte mal was ähnliches im Netz gesehen. Nachdem alles andere für die Feier organisiert war hatte ich noch etwas Zeit. Und diese Idee…

Hardware

Bedienungsanleitung

Bedienungsanleitung

Das meiste Material hatte ich noch zu Hause. Ausreichend Holz, Stoff für den Vorhang, ein ungenutztes Notebook. Und vor allem eine Testschaltung die ich mir für meine USB-Basteleien gebaut hatte. Kaufen musste ich nur eine Webcam, einen Feuchtraumtaster und zwei Leuchtstoffröhren.

Leider habe ich vergessen ein Bild von der kompletten Kiste zu machen. Es war im Prinzip ein großer Kasten aus OSB-Platten, etwa 2,20m hoch, 1,20m breit und 1m tief. An einer Seite war der Eingang, verschlossen durch einen dicken braunen Vorhang. Innen befand sich eine Bank, gegenüber davon die Technik.

Sichtbar waren da zwei einfache Leuchtstoffröhren die ordentlich Licht gemacht haben, ein rechteckiger Ausschnitt mit einem Bildschirm, ein kleines rundes Loch mit einer Linse und besagter Feuchtraumtaster.

Unsichtbar hinter der Wand waren ein bewährtes IBM Thinkpad T43 nebst Netzteil, eine Logitech Webcam Pro 9000 und etwas Elektronik.

Die Schaltung hatte ich gebaut um nicht für jedes USB-Projekt wieder die gleichen Sachen auf dem Breadboard zusammenstecken zu müssen. Es ist im Prinzip das gleiche wie in meinem USB-LED-Fader, dem USB-Servo oder den Dulcimer-Tastaturen. Ein ATmega8 Mikrocontroller und etwas Vogelfutter für die USB-Schnittstelle, am anderen Ende eine Pfostenleiste über die alle unbenutzten Pins des Controllers auf dem Steckbrett benutzt werden können.

Die Kiste war nicht für die Ewigkeit gebaut, also hatte ich zwei der Pins einfach mit Klemmkabeln an den Feuchtraumtaster angeschlossen.

Software

Die Schaltung des USB-Servos passt auch hierDie Schaltung des USB-Servos passt auch hier

In diesem Projekt gibt es zwei wichtige Softwarekompenenten: das Fotokistenprogramm auf dem Notebook und die Firmware auf dem Controller.

Das Notebook war einfach zu bestücken. Erst wollte ich selbst ein passendes Programm schreiben, habe aber nach kurzer Suche etwas gefunden das exakt die Aufgabe erfüllt: Cheese. Das ist praktisch ein Fotoautomat. Man drückt die Leertaste, dann nimmt das Programm im Abstand von ein paar Sekunden vier Bilder auf. Einfach und perfekt.

Der Mikrocontroller war nicht ganz so trivial zu programmieren, aber ich hatte schon die Lösung in der Schublade. Mit einer leicht angepassten Dulcimer-Firmware hat sich die Schaltung dem Computer gegenüber wie eine einfache USB-Tastatur verhalten. Ich musste nur noch im Schaltplan nachsehen welche Pins ich verbinden musste um einen Leertastendruck zu erzeugen.

:arrow: In Kombination mit dem Feuchtraumtaster hatte ich so die vermutlich einzige Feuchtraum-Leertaste der Welt! ;-)

Die Kombination hat perfekt funktioniert: man nimmt in der Kiste platz und sieht sich im großen Display. Nach Druck auf die Taste gab es vier Mal in Folge je einen kurzen Countdown und eine Aufnahme.

Die Bilder landen in einem Verzeichnis und tragen jeweils den Aufnahmezeitpunkt im Dateinamen. Mit einem netten Einzeiler lassen sich die Bilder schick anordnen, so sieht man immer vier Bilder einer Serie in einem:

Ergebnisse

Faxen in der Kiste

Faxen in der Kiste

Ich hatte versichert dass ich die Bilder nicht ins Netz stellen würde, deshalb gibt es hier nur ein unkenntliches Beispiel. Die Namen der abgebildeten Personen sowie der ursprüngliche Inhalt der Flasche sind der Redaktion bekannt. :-)

Die Qualität hat mich wirklich überrascht. Die Kamera stellt wirklich gestochen scharf dar, und durch die Leuchtstoffröhren war alles schön gleichmäßig ausgeleuchtet.

Die Kiste ist am Polterabend und bei der eigentlichen Hochzeitsfeier zum Einsatz gekommen. Vom Poltern haben wir so mehr als 500 Bilder bekommen, von der Hochzeit sogar über 800. Fast alle Gäste haben den Weg in die Kiste gefunden, die meisten mehrfach. Und in Rudeln: teilweise waren sieben Leute gleichzeitig in der Kiste…

Der Vorhang hat sich als grandioses Ausstattungsmerkmal erwiesen. Auf vielen der Bilder sieht man den Leuten an dass sie nicht damit gerechnet haben dass man sich die Bilder später nochmal ansehen kann… ;-)

Wir freuen uns über jedes einzelne Bild, wir haben durch diese Kiste und vor allem die Spontaneität unserer Gäste echt einmalige Erinnerungen an einen der schönsten Tage unserer Leben. Danke nochmal allen die da waren!

Ich habe gerade ein weiteres Bastelprojekt online gestellt: die Fotokiste die den meisten Gästen unserer Hochzeit im Sommer 2010 noch in Erinnerung sein dürfte. Naja, dem einen oder anderen vielleicht auch nicht mehr… aus dem einen oder anderen Grund. :-)

Diesmal ohne Downloads, aber es war eh nur eine Kombination aus dem Schaltplan des USB-Servos und der Firmware der Dulcimer-Tastaturen.

Ich habe die Kiste mittlerweile wieder zerlegt. Die ist nur auf dem Polterabend und der Hochzeit eingesetzt worden. Dabei sind aber mehr als 1.300 Bilder entstanden — und wir freuen uns immer noch über jedes einzelne. :-)

Ach ja, und: Nein, ich habe nicht nur geheiratet um da ein Mikrocontroller-Projekt raus zu machen! ;-)

Y-Stecker und zwei WAP

Y-Stecker und zwei WAP

Klar, ich brauche keine zwei getrennten WLAN-Netze in meiner Wohnung. Macht nix, stören tun sie nicht. Und so kann ich mein eigentliches Netz fein säuberlich verschlüsselt halten, während Besucher sich trotzdem mit dem unverschlüsselten Netz auf die Datenreise begeben können.

Etwas gestört hat mich allerdings der Kabelsalat, außerdem sind Steckdosen ein kostbares Gut. Da ich zwei baugleiche Access Points benutze habe ich mir mal genauer angesehen was die brauchen. Komischerweise hatte einer ein 9V-Netzteil, der andere kam mit einem 12V-Teil. Also mal durchgemessen (zum Vergleich auch einen WRT den ich hier noch liegen habe):

Modell Revision an 9V an 12V
Linksys WAP54G 3.1 430mA 310mA
Linksys WRT54G 2.0 530mA 380mA

Siehe da: die sollten eigentlich auch zusammen an einem 9V-Netzteil laufen können das 1A liefern kann. Also zwei Hohlstecker und eine Kupplung — innen 2,1mm und aussen 5,5mm — besorgt, dazu ein kleines Schaltnetzteil mit passendem Stecker (bei Pollin waren das die Bestellnummern 94-450594, 94-450583 und 94-350832, zusammen macht das 5,45 Euro).

Das ganze funktioniert, spart mir ein Kabel und eine Steckdose. Und nebenbei bilde ich mir ein dass das so auch sparsamer laufen dürfte als mit zwei einzelnen Wandwarzen. Meinungen dazu?