Aus irgendeinem Grund bin ich fasziniert von der Geschichte der IT. In einem sehr gut geschriebenen Artikel habe ich gerade nochmal die Anfänge von Unix ‚miterleben‘ dürfen. Schön subversiv sind die damals vorgegangen…
Jahr: 2011
Privacy-Bildschirm selbstgebaut
Coole Idee: TFT-Bildschirm zerlegen, Polfilterfolie rausnehmen und wieder zusammenbauen. Danach leuchtet der Bildschirm komplett weiss. Es sei denn, man blickt durch eine Brille in die man die Polfilterfolie eingebaut hat. Damit sieht man das normale Bild. Muss ich unbedingt mal ausprobieren wenn ich an einen ausrangierten Flachbildschirm komme…
GKOS — Ein Standard für kleine Tastaturen?
Gerade habe ich erstmalig von GKOS gehört. Das ist wohl ein Konzept für eine Tastatur mit nur sechs Tasten, gedacht für kleine Eingabegeräte. Wenn man sich die Beispielvideos ansieht scheint das auch ganz passabel zu funktionieren, auch wenn ich mich frage wie lange ein Bewegungslegastheniker wie ich bräuchte um das zu verinnerlichen…
Vielleicht wäre das mal wieder ein interessantes Bastelprojekt. Wie man grundsätzlich eine USB-Tastatur baut weiss ich ja durch das Dulcimer-Projekt…
Frisst ReCaptcha auch LaTeX?
Leider bin ich in LaTeX nicht wirklich fluent, daher wusste ich nicht was ich ausser „erdict“ eingeben konnte…
Das wäre es wohl gewesen:
\left \{ \frac{\partial \mathbb{i} r}{\partial l} trS
Allerdings hatte ich das Captcha schon weggeklickt nachdem ich die Formel hier zusammengecheated hatte.
Meine Fotokiste
Die Kiste habe ich für unsere Hochzeit im Sommer 2010 gebaut.
Ich weiß nicht mehr wie ich auf die Idee gekommen bin, ich glaube ich hatte mal was ähnliches im Netz gesehen. Nachdem alles andere für die Feier organisiert war hatte ich noch etwas Zeit. Und diese Idee…
Hardware
Das meiste Material hatte ich noch zu Hause. Ausreichend Holz, Stoff für den Vorhang, ein ungenutztes Notebook. Und vor allem eine Testschaltung die ich mir für meine USB-Basteleien gebaut hatte. Kaufen musste ich nur eine Webcam, einen Feuchtraumtaster und zwei Leuchtstoffröhren.Leider habe ich vergessen ein Bild von der kompletten Kiste zu machen. Es war im Prinzip ein großer Kasten aus OSB-Platten, etwa 2,20m hoch, 1,20m breit und 1m tief. An einer Seite war der Eingang, verschlossen durch einen dicken braunen Vorhang. Innen befand sich eine Bank, gegenüber davon die Technik.
Sichtbar waren da zwei einfache Leuchtstoffröhren die ordentlich Licht gemacht haben, ein rechteckiger Ausschnitt mit einem Bildschirm, ein kleines rundes Loch mit einer Linse und besagter Feuchtraumtaster.
Unsichtbar hinter der Wand waren ein bewährtes IBM Thinkpad T43 nebst Netzteil, eine Logitech Webcam Pro 9000 und etwas Elektronik.
Die Schaltung hatte ich gebaut um nicht für jedes USB-Projekt wieder die gleichen Sachen auf dem Breadboard zusammenstecken zu müssen. Es ist im Prinzip das gleiche wie in meinem USB-LED-Fader, dem USB-Servo oder den Dulcimer-Tastaturen. Ein ATmega8 Mikrocontroller und etwas Vogelfutter für die USB-Schnittstelle, am anderen Ende eine Pfostenleiste über die alle unbenutzten Pins des Controllers auf dem Steckbrett benutzt werden können.
Die Kiste war nicht für die Ewigkeit gebaut, also hatte ich zwei der Pins einfach mit Klemmkabeln an den Feuchtraumtaster angeschlossen.
Software
Die Schaltung des USB-Servos passt auch hierDie Schaltung des USB-Servos passt auch hier
In diesem Projekt gibt es zwei wichtige Softwarekompenenten: das Fotokistenprogramm auf dem Notebook und die Firmware auf dem Controller.
Das Notebook war einfach zu bestücken. Erst wollte ich selbst ein passendes Programm schreiben, habe aber nach kurzer Suche etwas gefunden das exakt die Aufgabe erfüllt: Cheese. Das ist praktisch ein Fotoautomat. Man drückt die Leertaste, dann nimmt das Programm im Abstand von ein paar Sekunden vier Bilder auf. Einfach und perfekt.
Der Mikrocontroller war nicht ganz so trivial zu programmieren, aber ich hatte schon die Lösung in der Schublade. Mit einer leicht angepassten Dulcimer-Firmware hat sich die Schaltung dem Computer gegenüber wie eine einfache USB-Tastatur verhalten. Ich musste nur noch im Schaltplan nachsehen welche Pins ich verbinden musste um einen Leertastendruck zu erzeugen.
In Kombination mit dem Feuchtraumtaster hatte ich so die vermutlich einzige Feuchtraum-Leertaste der Welt!
Die Kombination hat perfekt funktioniert: man nimmt in der Kiste platz und sieht sich im großen Display. Nach Druck auf die Taste gab es vier Mal in Folge je einen kurzen Countdown und eine Aufnahme.
Die Bilder landen in einem Verzeichnis und tragen jeweils den Aufnahmezeitpunkt im Dateinamen. Mit einem netten Einzeiler lassen sich die Bilder schick anordnen, so sieht man immer vier Bilder einer Serie in einem:
1 |
for i in *1.jpg; do montage $(echo $i | sed -e "s/_1/_[1-4]/") -geometry 640x480+10+10 serie$(basename $i); done |
Ergebnisse
Ich hatte versichert dass ich die Bilder nicht ins Netz stellen würde, deshalb gibt es hier nur ein unkenntliches Beispiel. Die Namen der abgebildeten Personen sowie der ursprüngliche Inhalt der Flasche sind der Redaktion bekannt.Die Qualität hat mich wirklich überrascht. Die Kamera stellt wirklich gestochen scharf dar, und durch die Leuchtstoffröhren war alles schön gleichmäßig ausgeleuchtet.
Die Kiste ist am Polterabend und bei der eigentlichen Hochzeitsfeier zum Einsatz gekommen. Vom Poltern haben wir so mehr als 500 Bilder bekommen, von der Hochzeit sogar über 800. Fast alle Gäste haben den Weg in die Kiste gefunden, die meisten mehrfach. Und in Rudeln: teilweise waren sieben Leute gleichzeitig in der Kiste…
Der Vorhang hat sich als grandioses Ausstattungsmerkmal erwiesen. Auf vielen der Bilder sieht man den Leuten an dass sie nicht damit gerechnet haben dass man sich die Bilder später nochmal ansehen kann…
Wir freuen uns über jedes einzelne Bild, wir haben durch diese Kiste und vor allem die Spontaneität unserer Gäste echt einmalige Erinnerungen an einen der schönsten Tage unserer Leben. Danke nochmal allen die da waren!
Schatenseite: Fotokiste
Ich habe gerade ein weiteres Bastelprojekt online gestellt: die Fotokiste die den meisten Gästen unserer Hochzeit im Sommer 2010 noch in Erinnerung sein dürfte. Naja, dem einen oder anderen vielleicht auch nicht mehr… aus dem einen oder anderen Grund.
Diesmal ohne Downloads, aber es war eh nur eine Kombination aus dem Schaltplan des USB-Servos und der Firmware der Dulcimer-Tastaturen.
Ich habe die Kiste mittlerweile wieder zerlegt. Die ist nur auf dem Polterabend und der Hochzeit eingesetzt worden. Dabei sind aber mehr als 1.300 Bilder entstanden — und wir freuen uns immer noch über jedes einzelne.
Ach ja, und: Nein, ich habe nicht nur geheiratet um da ein Mikrocontroller-Projekt raus zu machen!
Vim wurde 20
Ich bin gerade erst auf die Nachricht gestossen dass der beste Texteditor der Welt (wer’s nicht glaubt möge dies lesen und seine Meinung kundtun) am 02.11. zwei Jahrzehnte in der Öffentlichkeit hinter sich gebracht hat. Ich danke allen die dieses grandiose Werkzeug zu dem gemacht haben was es ist!
Wie klein ist Turbo Pascal?
Das gibt zu denken: die komplette Entwicklungsumgebung von Turbo Pascal 3.02 ist mit knapp 40kB offenbar nur ein fünftel so gross wie die Wikipedia-Seite zu C++. Oder halb so gross wie das Header-File der zlib auf dem Mac.
Y-Stecker für WLAN Access Points
Etwas gestört hat mich allerdings der Kabelsalat, außerdem sind Steckdosen ein kostbares Gut. Da ich zwei baugleiche Access Points benutze habe ich mir mal genauer angesehen was die brauchen. Komischerweise hatte einer ein 9V-Netzteil, der andere kam mit einem 12V-Teil. Also mal durchgemessen (zum Vergleich auch einen WRT den ich hier noch liegen habe):
Modell | Revision | an 9V | an 12V |
---|---|---|---|
Linksys WAP54G | 3.1 | 430mA | 310mA |
Linksys WRT54G | 2.0 | 530mA | 380mA |
Siehe da: die sollten eigentlich auch zusammen an einem 9V-Netzteil laufen können das 1A liefern kann. Also zwei Hohlstecker und eine Kupplung — innen 2,1mm und aussen 5,5mm — besorgt, dazu ein kleines Schaltnetzteil mit passendem Stecker (bei Pollin waren das die Bestellnummern 94-450594, 94-450583 und 94-350832, zusammen macht das 5,45 Euro).
Das ganze funktioniert, spart mir ein Kabel und eine Steckdose. Und nebenbei bilde ich mir ein dass das so auch sparsamer laufen dürfte als mit zwei einzelnen Wandwarzen. Meinungen dazu?
Versionierungs-Pr0n
Heute habe ich ganz andere Vorzüge entdeckt: mit einer geeigneten Darstellung kann ein Source-Repository wirklich ästhetisch ansprechend wirken. Und damit meine ich nicht nur Code Poetry. Dazu gibt es das Tool gource, dem wirft man das Repository vor und es macht einen Film daraus. Wirklich schick, wie ich finde. Sowas könnte ich mir prima als Bildschirmschoner vorstellen.
Nur gegen meine eigenen Sourcen brauche ich das vermutlich nicht auszuprobieren. Ich habe in der Regel nur einen Trunk, und ich bin meistens auch alleiniger Contributor.