Kupfer, ordentlich verpackt
Diesen Sommer hatte ich irgendwann die spontane Idee, mir selbst einen
Sortier-Einsatz für mein Smash Up Spiel zu bauen.
Das hat dermaßen gut funktioniert dass ich nicht aufhören konnte das auch für andere Spiele zu planen.
Mittlerweile habe ich das für einige Spiele durchexerziert. Teils sind dabei einfache Kartentrenner herausgekommen, in einem Fall habe ich aber tatsächlich eine ganze Kiste gebaut. Das Vorgehen war immer wie beschrieben, schneiden konnte ich meine Pläne beim Chaostreff Dortmund mit dem dortigen Lasercutter.
Heute stelle ich mal den einfachsten Einsatz vor den ich gebaut habe, für das Kartenspiel Dominion. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen bekommt man hier einen wirklich ordentlichen Einsatz mitgeliefert. Der erfüllt seine Aufgabe gut, da gibt es nicht viel zu meckern. Wenn man allerdings Erweiterungen zu dem Spiel hat — und ich habe fünf — kann man diese nicht im originalen Karton unterbringen.
Sechs Schachteln
Dadurch stapeln sich nicht nur eine Menge Kartons im Spieleschrank. Speziell bei Dominion lassen sich die Erweiterungen auch sehr gut untereinander mischen. Man spielt dann mit ein paar Karten aus diesem Karton, mit ein paar Karten aus jenem. Je nach Zusammenstellung bedeutet das in meinem Fall also, dass ich tatsächlich das Spielmaterial aus sechs Kartons zusammenklauben muss.
Bei eBay verdienen sich Leute eine goldene Nase indem sie einfache Koffer aus dem Baumarkt verkaufen. Zusammen mit einem Satz Sortierkarten kostet das dann gerne deutlich über 100 Euro. Sortierkarten brauchte ich auch, da habe ich aber im BGG-Forum wirklich gute Vorlagen gefunden. Eiko Wagenknecht hat sich die Mühe gemacht, man findet die Karten auch auf seiner Homepage. Danke! Die musste ich nur auf dickem Papier ausdrucken und ausschneiden.
Ich habe alle meine Karten — samt der Trenner — zusammengelegt und versucht die in einem Karton unterzubringen. Das ging so gut auf dass ich ein kleines Fach konstruieren konnte in dem ich genau das erweiterte Spielmaterial unterbringen konnte das in den verschiedenen Erweiterungen vorhanden ist (Spieler-Tableaus, Münzen, und so weiter). Lediglich auf die Platzhalterkarten musste ich verzichten, aber ehrlich gesagt habe ich nie ganz verstanden wozu ich die brauche.
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Der Plan
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Sechs Schachteln in einer Schachtel
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Fünf Kilo Dominion
Hier sieht man den Plan der dann in FreeCAD entstanden ist. Die Wände vorne und hinten verhindern ein seitliches Verrutschen der Karten, das Kästchen hinten in der Mitte hat einen Boden damit keine Kleinteile unter die Spielkarten wandern. Ich konnte keinen kompletten Boden konstruieren, sonst wäre die ganze Geschichte zu hoch für den originalen Karton geworden. Ebenso hätte ich keine Seitenwände einbauen können, das hätte nicht gepasst.
So habe ich jetzt mein komplettes Dominion-Spiel — insgesamt bringt es der Kasten jetzt auf fünf Kilo! — in einem Karton. Mehr als 2.500 Karten sind griffbereit, alphabetisch sortiert. An der cleveren Farbcodierung der Trennkarten kann man trotzdem noch erkennen welche Karten aus welcher Erweiterung stammen. Statt knapp einen halben Meter nimmt das Spiel jetzt nur noch etwa neun Zentimeter Höhe ein. Den frei werdenden Platz konnte ich aber schnell mit neuen spannenden Spielen auffüllen…