Wir haben vor längerer Zeit Fliesen gelegt. In einem ziemlich verwinkelten Flur, und im Bad.

Zwei Dekore sollten zum Einsatz kommen: ein gemustertes, optisch ähnlich zu klassischen Zementfliesen wie sie hier in der Gegend auf dem Land öfter zu finden sind. Rundum an den Wänden sollten nur weisse Platten zum Einsatz kommen, so dass das Muster optisch im Raum liegt wie ein Teppich.

Flur und Bad sollten dabei getrennt voneinander betrachtet werden, das Bad wäre für sich genommen auch kein Problem gewesen. Allerdings haben wir uns wirklich lange den Kopf zerbrochen wie wir festlegen können wie die Fliesen im Flur plaziert werden sollen. Wie schon erwähnt: der ist verwinkelt und unsymmetrisch. Und aufgrund der Anforderung rundum einen möglichst gleichmässigen weissen Rand zu haben konnten wir nicht einfach in einer Ecke mit einer ganzen Platte anfangen und uns dann vorarbeiten.

Fliesenplan
Fliesenplan

Ich arbeite spiele viel mit FreeCAD, da hätte ich eigentlich wesentlich schneller auf die Idee kommen müssen: schnell eine Zeichnung mit dem genauen Grundriss angefertigt, eine zweite mit einem Karo-Muster das maßstabsgetreu die Fliesen (mit Fuge!) wiedergibt. Ersteres auf Papier, zweiteres auf Folie gedruckt.

Danach konnten wir ohne großen Knoten im Hirn die Folie so schieben dass das Muster später schön mittig im Raum liegt — wie ein Teppich, halt. Und als angenehmen Nebeneffekt konnten wir direkt zählen wie viele Platten wir in welchem Dekor brauchen würden.

Ein Foto vom Flur erspare ich dem Netz, nur soviel: wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Ausdrucke sind mir vorhin beim Aufräumen wieder in die Hände gefallen. Keine Ahnung ob das ein übliches Vorgehen ist, aber die Idee wollte ich dem Internet nicht vorenthalten. :-)

Ursprünglich kommt die Einteilung in ein Raster von „lawful“ bis „chaotic“ und „good“ bis „evil“ aus dem Rollenspiel Dungeons & Dragons, da werden Charaktere nach ihrem „Alignment“ eingeteilt. Internet-Memes teilen alles mögliche in solche Charts ein, von Schrauben bis hin zu Pinguinen.

So auch, wie mir ein Kollege mit Blick auf meinen Schreibtisch sagte, Bildschirm-Setups. Mein Büro-Setup ist da zwar nicht exakt wiedergegeben, kommt aber offenbar „chaotic good“ sehr nah.

Mein Heim-Setup ist irgendwo zwischen „chaotic neutral“ und „chaotic evil“ zu verorten. Links auf dem Tisch das Full-HD-Notebook, in der Mitte ein 4k-Monitor in horizontal, daneben noch ein Full-HD in senkrechter Anordnung. Funktioniert für mich.

Das „chaotic evil“ habe ich mal als Herausforderung gesehen. Vor ein paar Monaten bin ich mal über eine Glosse zum optimalen Bildschirmsetup für Programmierer gestolpert. Die zeigt dass (und wie) es geht. Mit „xrandr –listmonitors“ habe ich rausgefunden dass mein 4k-Bildschirm den klangvollen internen Namen „DP-2-3“ trägt. Und der Rechner in dem Artikel hat mir für eine Drehung um 25° bei einem Versatz von 800 Pixeln folgendes Kommando gegeben:

Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass das auf Dauer meine bevorzugte Konfiguration ist, aber schön dass es so einfach ist:

Bildschirm-Setup, chaotic (very) evil

Mein Name ist Ronald, und ich habe ein ungesundes Verhältnis zu Taschenrechnern.

Seit ich mich vor einigen Jahren mal intensiver mit der Programmierung von Taschenrechnern befasst habe faszinieren mich diese kleinen Computer. Mehr als sie sollten: in meinem Leben finden kaum Berechnungen statt die über die vier Grundrechenarten hinausreichen. Das hält mich nicht davon ab, nach interessanten Geräten ausschau zu halten.

So hat unter anderem auch ein TI-Nspire CAS zu mir gefunden. Die schwarze Variante mit Touchpad, noch mit einem monochromen Display.

Das Service-Menü

Vorhin überkam es mich wieder. Ich habe Batterien eingelegt und mit dem Ding rumgespielt. Der hatte noch die ganzen (trivialen) Berechnungen die ich vor langer Zeit gemacht habe, also hatte ich die Idee einen Firmware-Reset zu machen. Mit einem gewissen Prozedere kommt man in ein Service-Menü, da hat man vier Optionen. Ich wollte gründlich sein und habe in einem Anflug geistiger Umnachtung die einzige genommen die fatal endet: „Complete format (includes operating system)“. Offenbar war es naiv, anzunehmen dass man das Gerät nicht on the fly bricken kann. :-(

Nach etwas Fortschrittsbalken stand auf dem Display nur noch „Operating System not found. Install OS now.“, und mir ging etwas der Puls…

Operating System not found

Das Betriebssystem konnte ich bei Texas Instruments freundlicherweise runterladen (TI-NspireCAS-3.9.0.463.tnc). Die Software die der Hersteller für diesen Fall vorhält (TINspireComputerLink-3.9.0.455.exe) wird aber nur für Mac und Windows angeboten, sowas habe ich nicht. Unter Wine konnte ich das Tool zwar installieren, es hat aber den Rechner nicht gefunden.

Die Lösung war dann ein freies Tool mit dem Namen TiLP. Die Webseite sieht nach nix aus, die letzten News sind von 2013. Aber meine Distribution bringt das als Paket mit, also ist es einen Versuch wert. Und was soll ich sagen? Es hat auf Anhieb den Rechner gefunden, ich konnte die Firmware per Mausklick hochladen.

Nach der Aktion habe ich jetzt nicht nur einen frisch zurückgesetzten Taschenrechner, sondern sogar einen mit dem aktuellsten Betriebssystem — und frisch zurückgewonnenen Respekt vor dem Ausdruck „complete format“… :-/

Rapid-i, Ninja-Caps und Scheuermilch
Rapid-i, Ninja-Caps und Scheuermilch

Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen Tastaturfimmel. :-)

Über mehrere Jahre war mein Daily Driver im Großraumbüro ein Modell mit dem etwas sperrigen Namen CM Storm Quick Fire Rapid-i. Ein TKL-Modell (Tenkeyless, also ohne Ziffernblock) mit Cherry MX Schaltern in braun (also mit Druckpunkt aber ohne lauten Klick). Ideal also, wenn man nicht alleine im Raum sitzt.

Ein ärgerliches Problem hat sich sehr schnell gezeigt: die Hintergrundbeleuchtung ist… sagen wir mal: elektrisch fragil. Ich habe das Ding gebraucht gekauft, in dem Wissen dass einige LEDs nicht funktioniert haben. Die habe ich damals repariert, kurz darauf sind weitere ausgefallen. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Lampen defekt. Schade, aber im gut beleuchteten (meiner Meinung nach viel zu hellen) Büro zu verkraften. Ich brauche die nicht.

Ein zweites und deutlich ärgerlicheres Problem hat sich erst nach längerer Zeit ergeben. Das Modell ist von 2014, und aus irgendeinem Grund ist der Rahmen mit einer Art Gummierung beschichtet. Die löst sich im Laufe der Jahrmillionen auf und wird zu einer klebrigen Oberfläche. Echt ekelig, wie eine dünne Schicht Honig. :-(

Kürzlich habe ich günstig einen Satz Ninja-Tastenkappen bekommen, ideal für eine Tastatur mit ohnehin dysfunktionaler Beleuchtung. Aber so klebrig wollte ich die auch nicht mehr nutzen.

Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert um das Zeug da runter zu kriegen. Heißes Wasser, Spülmittel, Isopropanol… tat’s alles nicht ordentlich. Benzin wäre vielleicht noch gegangen, aber darauf bin ich zu spät gekommen. Aceton hätte mir vermutlich das komplette Teil aufgelöst. Eine Schnapsidee die aber erstaunlich gut funktioniert hat war dann Scheuermilch aus der Küche. Ich musste immer noch kräftig schrubben, aber das Ergebnis war es wert.

Nicht nur, dass ich jetzt eine schicke Ninja-Tastatur mit braunen MXen habe, vermutlich habe ich zur Zeit auch eine der wohlriechendsten Tastaturen überhaupt. :-D

Seit ein paar Tagen beschäftige ich mich intensiv damit, wie man mit dem Computer Musik macht. Vorweg: ich bin kein Musiker, und ich werde auch keiner. Aber eine von meinen Lieblingstöchtern singt gerne, und das nehme ich natürlich gerne als Aufhänger dafür mich in ein neues Gebiet reinzunerden.

Ich nutze wann immer das möglich ist freie Software, also bin ich bei der Aufnahme und Bearbeitung von Sound ziemlich schnell — nach einem kurzen aber unvermeidbaren Zwischenstopp bei Audacity — bei Ardour gelandet. Das ist eine Digital Audio Workstation, offenbar nutzen Leute mit Ahnung sowas um Musik zu produzieren. Einige Namen der kommerziellen Konkurrenz habe ich schon gehört: Ableton, Reason oder Cubase. Wie weit Ardour davon entfernt ist weiss ich nicht, auf jeden Fall bin ich beeindruckt (und erschlagen) von dem Funktionsumfang.

Unter anderem kann man mit dem Ding (natürlich) MIDI abspielen, also praktisch Musikinstrumente bedienen ohne wirklich Ahnung von Rhythmus oder Melodie zu haben. Dabei können die Instrumente dafür wirkliche MIDI-Instrumente sein (mit Tasteninstrumenten rechnet man irgendwie, ich habe aber auch schon MIDI-Gitarren (nein, nicht solche Playstation-Teile!) und ein MIDI-Akkordeon gesehen), oder Synthesizer — tatsächlich im Sinne von Tongenerator, einzubinden als Plugin in Ardour.

Und eben ein solcher ist Cardinal. Und zwar einer von der modularen Sorte:

Ein „Patch“ den ich am Beispiel eines Videos gemacht habe.

Modulare Synthesizer bestehen, wie der Name schon suggeriert, aus Modulen aus denen man sich seinen Klanggenerator zusammenbaut. In der wirklichen Welt funktioniert das ähnlich wie Lego: man gibt viel Geld für die Module aus, schraubt sich die Dinger in ein Rack und bastelt mit Kabeln und Knöpfchen so lange rum bis man seinen Sound gefunden hat.

Vor einigen Jahren gab es dazu eine Ausgabe von CRE, und da die Technik eigentlich antiquitiert gut abgehangen ist hat die nichts von ihrer Aktualität verloren. Wer sich für das Thema interessiert kriegt da auf jeden Fall einen guten Überblick.

Ich bin hoch erfreut dass es sowas in virtuell gibt. Nicht weil ich da einen Nutzen raus ziehen könnte, sondern weil es mich immer schon gereizt hat mit so einem Ding zu spielen. Vor Ewigkeiten hatte ich mal einen Abend die Gelegenheit mit einem moderneren Synthesizer zu spielen, einem Roland MC-505. Das hat schon echt Spass gemacht, und ich könnte da immer noch eine Menge Spaß mit haben. Das hier ist aber wesentlich ursprünglicher, und auch wenn mich der Funktionsumfang erschlägt — mitgeliefert werden 974 (!!!) unterschiedliche Module — ist das echt ein spannendes Spielzeug.

Oh, und noch ein Tipp: wer nicht alleine wohnt sollte für den ausgedehnten Spielspaß unbedingt Kopfhörer haben… :-)

Als ich klein war habe ich mal als Belohnung für Tapferkeit im Krankenhaus — Blinddarm-OP — einen großen Wunsch erfüllt bekommen: ein Playmobil Piratenschiff. Das dürfte ziemlich genau dieses hier gewesen sein.

Das Ding war nicht billig. Naja, es wird um die 100 Mark gekostet haben. Aber das war für meine Eltern zu der Zeit eine Menge Geld. Geschenke in der Größenordnung waren selbst zu Weihnachten nicht selbstverständlich. Dementsprechend glücklich war ich auch damit. Ehrlich gesagt kann ich heutzutage nicht mehr ganz nachvollziehen worin der Spaß bei Playmobil besteht. Da habe ich mich wohl eher zum Lego-Typen entwickelt.

Oh, einen großartigen Einsatz von Playmobilfiguren habe ich doch in jüngerer Zeit gesehen: den ausgezeichneten Youtube-Kanal Sommers Weltliteratur to go. Da kann man sich playmobilisierte Kurzfassungen bekannter Bücher ansehen, von der Bibel über Faust und Clockwork Orange bis Harry Potter.

Zurück zum Thema: es wird dieses Jahr ein neues Playmobil-Schiff geben. Nein, nicht für mich. Selbst wenn der Anschaffungswiderstand nicht bei voraussichtlich dem zehnfachen meines alten Piratenschiffs liegen würde: die NCC-1701-Puppenstube ist einen Meter lang, und ich würde wohl kaum eine Genehmigung bekommen sowas in der Wohnung aufzustellen. :-)

Davon abgesehen ist das die originale Enterprise, also Kirks Schiff. Um Scotty zu zitieren: „NCC-1701. No bloody A, B, C, or D.“ Wenn die aber irgendwann mit Picards NCC-1701D um die Ecke kommen kann ich für nichts garantieren… :-D

In der fünften Klasse wird zur Zeit im Matheunterricht das „Zweiersystem“ erklärt, Leser dieses Blogs werden das eher als Binärzahlen kennen. :-)

Meine Lieblings-Fünftklässlerin hat mich um Hilfe gebeten, und natürlich tut man was man kann. Was kann man tun wenn man ein Geek mit einem Lasercutter ist? Man baut ein Zählwerk:

Binärzähler, Laser in Holz

Die Idee dazu kam von Twitter, das Video da ist mir vor längerer Zeit mal aufgefallen. Der Macher hat die Dateien offenbar doch nicht mehr veröffentlicht, also musste FreeCAD ran.

Ich bin echt zufrieden mit dem Ergebnis, offenbar hat es auch wirklich beim Verständnis geholfen wenn man physisch sieht wie bei einem Überschlag — und das ist hier wörtlich zu nehmen — die jeweils nächste Stelle ins Spiel kommt.

Falls noch jemand Interesse an dem Ding hat, hier sind die Dateien (geplant für 4mm Material):

Musikboxen

Musikboxen

Nur mal kurz, da ich gefragt wurde: ich habe zu Weihnachten eine Art MP3-Player für die Kinderzimmer gebastelt. Ist gut angekommen. :-)

Bislang standen da CD-Player. So rosa Plastikbomber aus der Spielzeugabteilung. Die haben aber in diesem Jahr das Zeitliche gesegnet, also musste ein Ersatz her. Erst gab es einen kleinen MP3-Player — so ein Jackentaschen-Ding — und Aktivboxen. Der Player liess zu wünschen übrig, und akkubetriebene Geräte sind für den stationären Einsatz eh untauglich.

Da sollten Geräte hin die anständig bedienbar sind, Musik mindestens vom Stick abspielen können. Besser vom Server. Vielleicht auch Internet-Stream-tauglich, aber das ist erstmal kein Muss.

Wenn man sich in den Läden — online oder offline — umsieht findet man da irgendwie keine Lösung. Vielleicht im High End Bereich, aber wie lange ein Gerät für mehrere hundert Euro im Kinderzimmer überlebt will ich mir nicht mal ausmalen.

Also selbst bauen.

LibreELEC ist eine erstklassige Kodi-Distribution, die habe ich schon auf mehreren anderen Geräten im Einsatz. Optimal läuft sie auf einem Raspberry. Also habe ich zwei Raspberry 3 B+ besorgt, und zwei 7″ Touch-Displays. Dazu ein rudimentäres Gehäuse ausgelasert. Fertig. :-)

Erstmal laufen die so gut, in Kombination mit kleinen Aktivboxen. Ein paar Pläne haben wir aber schon in der Schublade. So ist auch ein Einsatz als Wecker geplant, oder der Bau eines anständigen Gehäuses. Vielleicht sogar mit integrierten Boxen, als Boom-Box…