erdict... what?!?

erdict... what?!?

Man sieht ähnliche Screenshots öfter. Ich hatte die immer für Fake gehalten… bis gerade eben.

Leider bin ich in LaTeX nicht wirklich fluent, daher wusste ich nicht was ich ausser „erdict“ eingeben konnte…
Das wäre es wohl gewesen:

\left \{ \frac{\partial \mathbb{i} r}{\partial l} trS

Allerdings hatte ich das Captcha schon weggeklickt nachdem ich die Formel hier zusammengecheated hatte.

Um Verwechslungen vorzubeugen...

Um Verwechslungen vorzubeugen…

Dieser Text stand 2011 noch nicht im Blog, ich habe ihn 2015 aus dem alten CMS übernommen.

Die Kiste habe ich für unsere Hochzeit im Sommer 2010 gebaut.

Ich weiß nicht mehr wie ich auf die Idee gekommen bin, ich glaube ich hatte mal was ähnliches im Netz gesehen. Nachdem alles andere für die Feier organisiert war hatte ich noch etwas Zeit. Und diese Idee…

Hardware

Bedienungsanleitung

Bedienungsanleitung

Das meiste Material hatte ich noch zu Hause. Ausreichend Holz, Stoff für den Vorhang, ein ungenutztes Notebook. Und vor allem eine Testschaltung die ich mir für meine USB-Basteleien gebaut hatte. Kaufen musste ich nur eine Webcam, einen Feuchtraumtaster und zwei Leuchtstoffröhren.

Leider habe ich vergessen ein Bild von der kompletten Kiste zu machen. Es war im Prinzip ein großer Kasten aus OSB-Platten, etwa 2,20m hoch, 1,20m breit und 1m tief. An einer Seite war der Eingang, verschlossen durch einen dicken braunen Vorhang. Innen befand sich eine Bank, gegenüber davon die Technik.

Sichtbar waren da zwei einfache Leuchtstoffröhren die ordentlich Licht gemacht haben, ein rechteckiger Ausschnitt mit einem Bildschirm, ein kleines rundes Loch mit einer Linse und besagter Feuchtraumtaster.

Unsichtbar hinter der Wand waren ein bewährtes IBM Thinkpad T43 nebst Netzteil, eine Logitech Webcam Pro 9000 und etwas Elektronik.

Die Schaltung hatte ich gebaut um nicht für jedes USB-Projekt wieder die gleichen Sachen auf dem Breadboard zusammenstecken zu müssen. Es ist im Prinzip das gleiche wie in meinem USB-LED-Fader, dem USB-Servo oder den Dulcimer-Tastaturen. Ein ATmega8 Mikrocontroller und etwas Vogelfutter für die USB-Schnittstelle, am anderen Ende eine Pfostenleiste über die alle unbenutzten Pins des Controllers auf dem Steckbrett benutzt werden können.

Die Kiste war nicht für die Ewigkeit gebaut, also hatte ich zwei der Pins einfach mit Klemmkabeln an den Feuchtraumtaster angeschlossen.

Software

Die Schaltung des USB-Servos passt auch hierDie Schaltung des USB-Servos passt auch hier

In diesem Projekt gibt es zwei wichtige Softwarekompenenten: das Fotokistenprogramm auf dem Notebook und die Firmware auf dem Controller.

Das Notebook war einfach zu bestücken. Erst wollte ich selbst ein passendes Programm schreiben, habe aber nach kurzer Suche etwas gefunden das exakt die Aufgabe erfüllt: Cheese. Das ist praktisch ein Fotoautomat. Man drückt die Leertaste, dann nimmt das Programm im Abstand von ein paar Sekunden vier Bilder auf. Einfach und perfekt.

Der Mikrocontroller war nicht ganz so trivial zu programmieren, aber ich hatte schon die Lösung in der Schublade. Mit einer leicht angepassten Dulcimer-Firmware hat sich die Schaltung dem Computer gegenüber wie eine einfache USB-Tastatur verhalten. Ich musste nur noch im Schaltplan nachsehen welche Pins ich verbinden musste um einen Leertastendruck zu erzeugen.

:arrow: In Kombination mit dem Feuchtraumtaster hatte ich so die vermutlich einzige Feuchtraum-Leertaste der Welt! ;-)

Die Kombination hat perfekt funktioniert: man nimmt in der Kiste platz und sieht sich im großen Display. Nach Druck auf die Taste gab es vier Mal in Folge je einen kurzen Countdown und eine Aufnahme.

Die Bilder landen in einem Verzeichnis und tragen jeweils den Aufnahmezeitpunkt im Dateinamen. Mit einem netten Einzeiler lassen sich die Bilder schick anordnen, so sieht man immer vier Bilder einer Serie in einem:

Ergebnisse

Faxen in der Kiste

Faxen in der Kiste

Ich hatte versichert dass ich die Bilder nicht ins Netz stellen würde, deshalb gibt es hier nur ein unkenntliches Beispiel. Die Namen der abgebildeten Personen sowie der ursprüngliche Inhalt der Flasche sind der Redaktion bekannt. :-)

Die Qualität hat mich wirklich überrascht. Die Kamera stellt wirklich gestochen scharf dar, und durch die Leuchtstoffröhren war alles schön gleichmäßig ausgeleuchtet.

Die Kiste ist am Polterabend und bei der eigentlichen Hochzeitsfeier zum Einsatz gekommen. Vom Poltern haben wir so mehr als 500 Bilder bekommen, von der Hochzeit sogar über 800. Fast alle Gäste haben den Weg in die Kiste gefunden, die meisten mehrfach. Und in Rudeln: teilweise waren sieben Leute gleichzeitig in der Kiste…

Der Vorhang hat sich als grandioses Ausstattungsmerkmal erwiesen. Auf vielen der Bilder sieht man den Leuten an dass sie nicht damit gerechnet haben dass man sich die Bilder später nochmal ansehen kann… ;-)

Wir freuen uns über jedes einzelne Bild, wir haben durch diese Kiste und vor allem die Spontaneität unserer Gäste echt einmalige Erinnerungen an einen der schönsten Tage unserer Leben. Danke nochmal allen die da waren!

Traumhaft, oder?

Traumhaft, oder?

Ich habe schon viel zu oft in Projekten gearbeitet in denen eine ordentliche Sourcecodeverwaltung entweder nicht möglich, nicht sinnvoll oder sonstwie nicht gewollt war. Dabei weiss ich die Vorzüge definitiv zu schätzen, ich habe meine privaten Projekte fast komplett in SVN oder Git.
Heute habe ich ganz andere Vorzüge entdeckt: mit einer geeigneten Darstellung kann ein Source-Repository wirklich ästhetisch ansprechend wirken. Und damit meine ich nicht nur Code Poetry. Dazu gibt es das Tool gource, dem wirft man das Repository vor und es macht einen Film daraus. Wirklich schick, wie ich finde. Sowas könnte ich mir prima als Bildschirmschoner vorstellen.
Nur gegen meine eigenen Sourcen brauche ich das vermutlich nicht auszuprobieren. Ich habe in der Regel nur einen Trunk, und ich bin meistens auch alleiniger Contributor.

Kein guter Monat in der IT. Letztes Wochenende ist Dennis Ritchie gestorben. :-(

Er war Miterfinder der Programmiersprache C und des Betriebssystems Unix, und somit vermutlich einer der absolut einflussreichsten Köpfe der Branche. Auch nach mehr als 40 Jahren haben seine Ideen immer noch einen wirklich prägenden Einfluss auf einen Bereich der kaum schnellebiger sein könnte.

Unix und seine Folgen

Unix und seine Folgen

Wer der Ansicht ist damit nichts zu tun zu haben — nicht jeder hat das Privileg mit einem wirklichen Unix arbeiten zu dürfen — mag sich folgendes verdeutlichen:

  • Linux basiert auf den Ideen von Unix.
  • Android enthält einen Linux-Kern, und somit indirekt die Ideen von Dennis Ritchie.
  • Der Kern von Apples MacOS stammt von BSD ab, also von einem echten Unix.
  • Apples iPod, iPhone und iPad enthalten meines Wissens auch einen BSD-basierten Kern.
  • Sogar Windows versucht an einigen Stellen sich an Posix-Standards zu halten, also an die Grundlage von Unix.

Unix is simple and coherent, but it takes a genius ” or at any rate a programmer ” to understand and appreciate the simplicity. (Dennis Ritchie)

Und jedes Mal wenn ich beobachte dass andere Systeme wieder irgendwelche Unix-ähnlichen Features übernommen habe denke ich dan dieses Zitat:

Those who don’t understand Unix are condemned to reinvent it, poorly. (Henry Spencer, Autor von regex)

Ach ja, Ritchie hatte offenbar auch einen ‚besonderen‘ Sinn für Humor:

We stopped when we got a clean compile on the following syntax:

for(;P("\n"),R--;P("|"))for(e=C;e--;P("_"+(*u++/8)%2))P("| "+(*u/4)%2);

At one time, we thought of selling this to the Soviets to set their computer science progress back 20 or more years.

So zu lesen im Geständnis dass die Idee mit C und Unix eigentlich nur ein Gag gewesen sein sollte — im Jahr 2001. :-D

Die Seite scheint noch nicht ganz stabil zu sein, sagt einem aber schon was man wissen will (zur Not den Namen des Ortes in der URL angeben): lokale Dealer. Sehr praktisch, offenbar gibt es wider Erwarten doch Drogen vor Ort…

Während Heute das Netz vermutlich von anderen Apple-Bezogenen Nachrichten überschwemmt wird weise ich mal auf eines der coolsten Bastelprojekte hin die mir in letzter Zeit vor den Mauszeiger gekommen sind: den Macintosh SE/arm. Das ist ein Apple Macintosh SE/30 (gebaut zwischen 1989 und 1991) dessen Innenleben ein talentierter Holländer auf ARM-CPU und Linux umgerüstet hat, so dass er das Gerät als Fileserver nutzen kann.

Kern der Maschine ist jetzt ein Seagate FreeAgent DockStar. Das ist ein kleines Linux-System das man eigentlich als NAS benutzt. Darauf läuft Debian, angeschlossen sind zwei Festplatten. Soweit so gut, aber das Gerät sollte wirklich voll funktional bleiben. Samt Bildschirm und Tastatur…

ADB-Tastatur und -Maus kann man vergleichsweise simpel per USB anschliessen (das war nebenbei bemerkt der Grund weshalb ich bei dem Projekt gelandet bin). Sound ist schon eine größere Herausforderung. Was mich aber schwer beeindruckt hat ist die Video-Karte die der Typ selbst entworfen und entwickelt hat. Basierend auf einem weiteren ARM-Prozessor, und tatsächlich in der Lage die alte Röhre des Macs zu befeuern. Das Ding hängt auch per USB an dem DockStar, und dank eines eigens entwickelten Framebuffer-Treibers für den Linux-Kern kann er sogar X darstellen — oder einen Mac-Emulator… :-)

Ich verneige mein Haupt in Ehrfurcht…