Spätestens wenn nicht nur von Verschwörungstheoretikern berichtet wird, dass Handys als Wanzen benutzt werden können ist der Zeitpunkt an dem man mal über ein durchschaubareres Mobiltelefon nachdenken sollte. Abgesehen davon ist meine Beobachtung, dass freie Entwickler weniger auf Produktzyklen als auf Features Wert legen, daher könnte ich mir vorstellen dass ein wirklich freies Telefon für einige Überraschungen sorgen kann.

OpenMoko beim BootenHandys mit Linux gibt es schon einige. Allerdings ist es bis jetzt in der Regel so, dass Linux als Kern benutzt wird und eine mehr oder weniger proprietäre Benutzeroberfläche darauf gelegt wird. Außerdem gibt es auch unter den Linux-Geräten noch keines bei dem die Hardware wirklich samt Spezifikationen offen gelegt ist.

Zumindest gab es das bis vor kurzem nicht. Seit ein paar Tagen ist vom Hersteller FIC die Entwicklerversion des Neo1973 erhältlich, mit dem alles anders werden könnte. Ab Oktober soll eine Endkundenversion verfügbar sein, und das wie es im Moment aussieht zu erstaunlich akzeptablen Preisen.

Die Firmware und somit die Benutzeroberfläche kann man aber auch ohne die Hardware ausprobieren, indem man sie auf einem PC installiert. Das geht unter Linux mit einer angepassten Version des Hardware-Emulators Qemu. Auf openmoko.org finden sich die technisch orientierten Seiten des Projektes, da kann man das MokoMakefile herunterladen. Dann reicht ein einfaches ‚make run-qemu‚, und eine Weile später (diese ‚Weile‘ hat bei mir wegen der ISDN-Anbindung und einiger fehlender Pakete etwas länger gedauert…) kann man der Firmware beim Booten zusehen. Das ist für Linux-Nutzer ein gewohnter Anblick, denn abgesehen vom Bildschirmformat sieht es aus wie auf einem großen Rechner.

Wichtiger Kontakt :-)Bildschirmformat ist ein gutes Stichwort: um eine Vorstellung von der Bildschirmauflösung zu bekommen möge man einen der Screenshots auf volle Größe aufklicken. 640 Punkte in der Vertikalen und 480 in der Horizontalen sind wirklich beeindruckend für ein Telefon, besonders wenn man das kleine Format des Bildschirms bedenkt. Ich kann kaum erwarten, das in Natura zu sehen. Nebenbei bemerkt ist die Auflösung damit doppelt so groß wie bei einem anderen bekannten Handy, das im Moment sehr gehyped wird… ;-)

Leider habe ich hier nur vergleichsweise schwache Rechner zur Verfügung. Auf meinem Notebook mit 800MHz und 256MB RAM dauert allein der Bootvorgang mehrere Minuten, auch die spätere Oberfläche ist alles andere als flüssig zu bedienen. Kein Wunder wenn man bedenkt dass da die komplette Hardware emuliert wird, die Software läuft in dieser Konstellation halt nicht nativ auf der PC-Hardware.

Dementsprechend hat die weitere Rumspielerei nicht wirklich Spaß gemacht, auch wenn es sehr interessant gewesen ist. Man muss sich für die Oberfläche an einige Icons gewöhnen, aber das wird nicht lange dauern. Und wenn man nicht nach jedem Tastendruck mehrere Sekunden auf eine Antwort warten muss wird das Erforschen auch wesentlich mehr Spaß machen. Nettes Gimmick, wenn auch vielleicht selbstverständlich: Bestandteil der Software ist natürlich ein Terminal in dem man eine Shell öffnen kann. Sogar ein vi ist drauf. Leider kein vim, aber über die Bildschirmtastatur ist das eh nicht das was man den ganzen Tag benutzen will… ;-)

Auf openmoko.com finden sich auch eine Menge Bilder und Informationen über das Neo1973, ich überlege noch ob ich mir das direkt im Oktober leisten sollte… das ist aber mehr eine Frage der persönlichen Finanzplanung, weniger des Interesses. Wenn es danach ginge würde ich sofort zuschlagen.

Sicher hat jeder das Video gesehen, in dem ein iPhone den Tod im Mixer erleidet. Nicht? Ansehen! Es lohnt sich, und entschädigt dafür dass es kaum einen Bereich im Netz gibt der durch den verdammten Hype unberührt geblieben ist. Bis gerade eben wollte ich mich dazu auch nicht äussern.
Da aber schon jeder das Video gesehen haben dürfte: ist Euch auch aufgefallen, dass der freundliche Herr mit der Brille am Ende was von eBay sagt? Die Auktion steht momentan bei $380, Tendenz steigend. Dauert noch knapp 10 Tage…
OK, zugegeben: Bestandteil der Auktion ist auch so ein Mixer und etwas Kleinkram. Gespannt bin ich trotzdem. :-)
Übrigens, wenn jemand Lust auf ein (momentan noch) nicht ganz billiges, dafür aber außergewöhnliches Handy hat: mein Wunsch wäre momentan das OpenMoko. Am Besten schon in einer Version wie sie wohl erst im nächsten Jahr erscheinen wird…

Den System Administrator Appreciation Day wird der eine oder andere kennen, auch der Towel Day erlangt jedes Jahr eine grössere Bekanntschaft. Aber wie steht es mit Darwin Day, Evoloterra, oder dem International Talk Like a Pirate Day?
Das Magazin Lifehacker hatte vor einiger einen Artikel mit Links auf geekige Inhalte für Google-Kalender. Blödsinn, oder? Für den Geek von Welt (ist das ein Widerspruch in sich? :-) ) kommt in Sachen Terminverwaltung kaum etwas anderes als Remind in Frage, finde ich.
Aus diesem Grund gibt es jetzt auf der Schatenseite die passenden Remind-Einträge für die wichtigsten Geek-Feiertage. Ergänzungen nehme ich jederzeit gerne entgegen. Und falls jemand einen Tip für mich hat wie ich den Eintrag für Winter-een-mas (25. bis 31. Januar, ganz unten) eleganter gestalten kann hätte ich auch den gerne. Heute Abend bringe ich das nicht mehr zusammen.

Notiz an mich selbst: wenn ich wieder Darstellungsprobleme habe weil ich zu Hause urxvt als Terminal benutze und mein Server nicht weiß wie er darstellen soll wenn ich mich per SSH verbinde, werde ich mich nicht tagelang mit ‚export TERM=xterm‚ rumquälen und auf Farben verzichten, sondern wieder den Tip aus der FAQ benutzen. Getestet und für gut befunden:

REMOTE=remotesystem.domain
infocmp rxvt-unicode | ssh $REMOTE "mkdir -p .terminfo && cat >/tmp/ti && tic /tmp/ti"

Hintergrund ist, dass der Server das Terminal mit dem Namen ‚rxvt-unicode‘ nicht kennt und daher nicht weiß wie er bestimmte Sonderfunktionen (Farben zum Beispiel) ausliefern soll. Die obige Zeile sammelt die Informationen auf dem Client zusammen und legt sie compiliert (tic ist der TermInfoCompiler) auf dem Server ab. Alternativ hätte ich auch urxvt auf dem Server installieren können, aber grafische Tools werden auf einem Server nicht wirklich benötigt. Oder halt ein anderes Terminal auf meinem Client benutzen, aber an urxvt habe ich mich irgendwie gewöhnt…

Mir haben auch schon mehrere Leute gesagt, ich sollte mein USB-Servo-Projekt nicht nur als Mauszeigerzeiger benutzen sondern um ein zweites Servo erweitern und xeyes nachbauen (für nicht-X-Benutzer: ein kleines Spielzeugprogramm das Augen anzeigt die dem Mauszeiger folgen).
Das brauche ich nicht mehr zu tun, denn cooler als in diesem Projekt kriege ich es auch nicht hin: Elektronisch dürfte das ganz ähnlich sein wie meines, aber gesteuert werden die Servos über eine Kamera. Die Augen folgen also Bewegungen. Der Erbauer hat die Augen hinter seinem Fenster stehen so dass sie Passanten nachschauen. Ich bin tief beeindruckt!