Wieder ein interessanter Ausdruck, diesmal sogar einer in dem ich mich (manchmal) wiederfinden kann: Technological Necrophilia. Und damit meine ich nicht nur meine ersten Autos, von denen eines mal ‚Zombie‘ genannt wurde… eigentlich war es schon tot, aber… :-)

Gefunden habe ich das als Überschrift zu einem eher abwertenden Kommentar bei Slashdot. Es geht darum, daß man einen NewtonOS-Emulator auch auf modernen Linux-PDAs betreiben kann.

Mein moderner PDA ist zwar aus Papier, einen Newton habe ich aber auch noch zu Hause. Vielleicht sollte ich den endlich mal reaktivieren und in mein WLAN konfigurieren, damit ich auch ohne Notebook mailen und Jabber-Nachrichten verschicken kann… mit einem Gerät, dessen Produktion lange vor der Verbreitung von WLAN eingestellt wurde… :-D

Der Link an sich ist schon interessant genug: ein Röntgenbild eines Notebooks. Aber abgesehen von dem Schicken Bildchen: was ist das für ein Modell? Aufgrund der einsamen Maustaste die über der Festplatte schimmert tippe ich auf ein Apple. Ein befragter Fachmann ( :-P ) würde sich sogar auf ein G[34] Powerbook Titanium festlegen. Sachdienliche Hinweise?

Soeben habe ich mein erstes LFS fertig gestellt. Hier kurz eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen:

LFS… hä?

LFS steht für Linux From Scratch und bezeichnet… nicht direkt eine Distribution. Vielmehr handelt es sich bei LFS um eine Dokumentation, wie man sich aus einer Reihe von Quellpaketen ein Linux installiert. Und zwar, ohne eine Distribution im eigentlichen Sinne zu haben.

Warum?

Warum nicht? ;-)

Nein, im Ernst: der beste Grund den man für sowas haben kann ist ‚weil man dabei vielleicht was lernen kann‘.

Außerdem bin ich im Moment wieder mal Hotelbewohner, und sowas ist ein netter Zeitvertreib für den langen Abend.

Wie?

Ich habe die Installation sozusagen ‚berufsbegleitend‘ gemacht. Auf meinem Arbeits-Notebook habe ich eine VMWare Workstation, darin habe ich mir für die Installation eine virtuelle Maschine (160MB RAM, 4GB SCSI-Platte) gebastelt.

In Bezug auf das Ausgangs-System habe ich gecheated: auf den LFS-Projektseiten sind CD-Images verlinkt, die eine getestete Umgebung für den Bau enthalten. Da ich die Aktion schon seit einer Weile vor hatte, lag hier schon ein Image mit der Version 6.1 rum. Ein Download der aktuellen 6.1.1 hätte mir keinen riesigen Mehrwert gebracht, also habe ich die ‚alte‘ 6.1 benutzt.

Von der CD wird ein Linux gebooted, enthalten sind neben allen zum Bau benötigten Werkzeugen und der Doku selbst auch die Quellpakete für alle Komponenten des Systems. Da die Versionen genau die sind auf die sich die Doku bezieht gestaltet sich der Bau streßfrei.

Kleiner Tip am Rande: Wenn man die Installation in einer virtuellen Maschine vornimmt kann man die Doku bequem im grafischen Browser des Host-Systems lesen. Wenn man die virtuelle und die Host-Maschine vernetzt und ein SSH einrichtet kann man dann die einzugebenden Kommandos einfach per Copy & Paste in das Gastsystem einfügen. Das erspart eine Menge überflüssige und vor allem fehlerträchtige Tipperei.

Wie gesagt, beim Bau habe ich mich weitestgehend an die Anleitung gehalten. Der erste Reboot ging schief, da ich nicht bedacht hatte eine Unterstützung für den BusLogic SCSI-Controller der virtuellen Maschine einzucompilieren. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich den Treiber für die virtuelle AMD PCnet32 PCI Netzwerkkarte mit eingebunden.

Und?

Oft wird behauptet, daß man durch eine LFS-Installation ‚versteht wie das System wirklich funktioniert‘ oder sowas. Das ist in meinen Augen weitestgehend Unfug. Um das zu verstehen hilft wahrscheinlich nur eine intensive und mehrjährige Beschäftigung mit den Quelltexten der Pakete die in einem LFS enthalten sind. Das traue ich ehrlich gesagt niemandem (im Sinne von: niemandem!) zu.

Allerdings glaube ich tatsächlich, daß einem der Bau eines LFS die Vorstellung davon verbessern kann, aus welchen Komponenten ein Linux zusammengesetzt ist und welche Aufgaben diese haben.

Weiterhin ist LFS wahrscheinlich die beste Ausgangsposition, um eine kompromißlos zweckgebundene Installation auf die Beine zu stellen, oder ein absolut minimales System. Das fertige LFS umfaßt zwar 264MB auf der Platte, aber ich habe auch kein Augenmerk auf die Größe gelegt und Man-Pages und ähnlich verzichtbares Zeug mit installiert.

Man darf halt nur nicht in die verleitende Falle laufen und dazu übergehen alle Eingaben einfach zu kopieren ohne sie zu überdenken. Spätestens nach dem zwanzigsten make && make install lockt diese Vorgehensweise, aber wenn man da nicht hart gegen sich bleibt und alles liest (und zu verstehen versucht!) kann man die Aktion eigentlich ganz bleiben lassen.

Bei Gelegenheit werde ich noch mal die BLFS-Seiten (Beyond Linux From Scratch) überfliegen, aber ich denke im Moment eigentlich nicht daß ich diese Distribution auf Dauer verwenden werde. Falls ich es mir anders überlege wird das aber auch wieder hier erscheinen…

Durch einen Kommentar zu meinem letzten Hinweis auf den C64@1GHz bin ich auf ein Produkt aufmerksam gemacht worden, das ähnliche Umbauten vielleicht noch schöner gestalten kann: Keyrah (leider eine Frame-Seite, so ist der Link etwas unhandlich) von Individual Computers.

Die Platine soll ab Februar zu haben sein, und für ca. 30 Euro die Möglichkeit schaffen einen alten Commodore-Rechner als USB-Tastatur am PC zu betreiben.

Ich denke zwar nicht, daß ausgerechnet die Tastatur das schönste Merkmal eines C64-Brotkastens ist, aber mit Hilfe einer solchen Platine ließe sich ein C64 tatsächlich so umbauen, daß er autark — also ohne externe Peripherie — am Fernseher betrieben werden kann. Wenngleich es im Gehäuse auch ohne eine weitere Platine schon eng genug ist…

Der Begriff ’schönes Programm‘ wird von Ben Fry’s Distellamaps mit einer interessanten Bedeutung ausgefüllt: er kreiert gutaussehende Bilder aus dem disassemblierten Code von Cartritges des Atari 2600.

Zusätzlich zu dem ‚Disassemblat‘ und den Daten-Blöcken werden Kurven in die Grafiken eingezeichnet, die Gotos und Verweise auf die Daten repräsentieren.

Golem berichtet unter diesem Stichwort über einen PC, der vollständig in der Tastatur untergebracht ist, ähnlich wie es bei den alten Heimcomputern üblich war. Im ersten Moment dachte ich, daß es um ein weiteres Projekt in der Art meines C64@1GHz ginge, aber designmäßig hat das Gerät — wenngleich es schick aussieht — nicht viel mit den alten Kisten zu tun. Insbesondere nicht mit der Brotkiste.

Die Idee ist schamlos geklaut, hat aber gerade — vielleicht etwas verfeinert — Einzug in meine zsh-Konfiguration gefunden:

# Bei Beendigung eines Kommandos mit Fehlerstatus eine 'Entschuldigung' ausgeben :-)
if fortune bofh-excuses > /dev/null 2>&1 ; then
   TRAPZERR() { fortune bofh-excuses | tail -n 1 }
else
   TRAPZERR() { echo 'AAAAAAAARRRRGHHHHH!!'; }
fi

Das ganze sieht dann ungefähr so aus:

rschaten@antarktis% foo
zsh: command not found: foo
That's easy to fix, but I can't be bothered.

Oder noch besser:

rschaten@antarktis% pgrep windows
Satan did it