Test bestanden

Test bestanden

Ich habe schon viel zu lange vor mir hergeschoben mich mal mit IPv6 zu beschäftigen. Raketentechnik, unumgänglich aber kompliziert.

So kompliziert ist es gar nicht. Zumindest nicht der Einstieg, ich weiß noch nicht welche Fallstricke da noch auf mich zu kommen. Und der Komplexität gegenüber stehen einige Vorteile die man sich — zumindest als Heimanwender — mit IPv4 nur träumen lassen konnte.

Ich habe mir letzte Tage einen Zugang bei SixXS geklickt. Das kostet nichts, und das ist einer der gängigen Wege wenn einem der Provider kein V6 zur Verfügung stellt. Richtig einfach ist das — so habe ich gehört — für DSL-Kunden die beispielsweise eine FritzBox ihr Eigen nennen. Da kann man die Tunnel-Infos einfach reinhacken und ist fertig.

Bei mir hat sich das etwas komplizierter gestaltet. Ich bin LTE-Kunde bei der Telekom. So kann ich als Router nur den mitgelieferten SpeedPort benutzen. Dahinter nutze ich pfSense als Firewall. Die kann ich allgemein sehr empfehlen, aber in diesem Fall fehlt noch ein Feature: die Telekom versteckt mich hinter einem NAT, also kann ich nur einen sogenannten AYIYA-Tunnel benutzen. Den unterstützt pfSense ab Werk nicht, aber mit diesem Forumseintrag konnte ich das Teil so weit hacken dass es doch irgendwie geht.

Tanzende Schildkröte

Tanzende Schildkröte

Das Ergebnis ist: die Schildkröte tanzt! Endlich! :-)

Einer der angesprochenen Vorteile ist jetzt zum Beispiel, dass ich zu Hause ein ganzes Netz von öffentlich gültigen IP-Adressen habe. So kann ich im Firewall beispielsweise einen SSH-Zugang auf einen meiner Heimrechner freigeben und mich auf die Weise jederzeit zu Hause anmelden. Mit einem ansonsten geNATteten Internetzugang erfordert das sonst Tricksereien mit AutoSSH und einem Gegenpunkt im Netz. Geht auch, aber so ist es komfortabler. Und Raketentechnik… :-D

Im aktuellen Alternativlos-Podcast wird die Diskussionskultur im Internet… äh… diskutiert. :-)

Darin finden sich einige schöne Buzzwords, die sich neben Bikeshedding und dem Argumentum ad Hominem gut in meinem aktiven Wortschatz machen würden.

Ich kopiere mal dreist Auszüge aus den Shownotes:

  • WP: Godwin’s Law.
  • Rational Wiki, insbesondere die Logik-Abteilung.
  • No True Scotsman: das Argument, dass „kein echter Schotte“ sowas jemals tun würde. Mit Gegenbeweisen konfrontiert, folgert man dann halt, dass derjenige kein echter Schotte gewesen sein könne.
  • Gish Gallop: Mehr und schneller Argumente bringen, als die Gegenseite in der gegebenen Zeit widerlegen kann. Siehe auch: Chewbacca Defense
  • Ultracrepidarian: Der „wissenschaftliche Name“ für „Schuster, bleib bei denen Leisten“.
  • Fractal Wrongness: Es ist egal, wie nahe ran oder weit weg man geht, die Argumentation ist auf jeder Ebene falsch.
  • Das Konzept, dass jemand erst mitreden darf, wenn er einen Festmeter Literatur verinnerlicht hat: Courtier’s Reply.
  • WP: Dunning-Kruger-Effekt: Je sicherer sich jemand ist, dass er Experte ist, desto weniger Experte ist er wirklich. Je mehr man weiß, desto unsicherer ist man sich über seine Kenntnisse.
  • Die Gell-Mann-Amnesie: Man liest in der Zeitung einen Artikel über ein Gebiet, auf dem man sich auskennt, und der ist total furchtbar. Man blättert um, und vergisst das alles, und nimmt an, die wüssten im Allgemeinen schon, wovon sie reden.

Wired berichtet dass eine amerikanische Brauerei ‚klingonischen Warnog‘ verkauft, also praktisch klingonisches Bier. Warum das Zeug aber nach Banane und Nelke schmecken soll und nicht nach Pflaume — Pflaumensaft ist ein Getränk für Krieger :-) — kann ich nicht nachvollziehen…

Ich musste breit grinsen als ich diesen Text sah:

„I am a Unix Creationist. I believe the world was created on January 1, 1970 and as prophesized, will end on January 19, 2038″

Noch breiter wurde das Grinsen in den Kommentaren. Interessant dass die am lautesten schreien die am wenigsten verstehen was gesagt wurde. :-D