Wieder mal was erschreckendes, bei dem man nur hoffen kann daß es möglichst bald widerrufen wird: Heise meldet, daß der Verlag auch ohne Kenntnis der Inhalte für Besucherbeiträge in seinem Forum verantwortlich ist.

Auslöser der Geschichte war, daß irgendein Kiddie in einem Kommentar zu einem Heise-Artikel dazu angestiftet hat, den Server einer Firma durch Massenhafte Downloads ‚in die Knie zu zwingen‘.

„Sollte sich diese Rechtsprechung durchsetzen, führt das dazu, dass jeder Anbieter, der ungefiltert die Möglichkeit zu Kommentaren bietet, unmittelbar für Rechtsverstöße in den Beiträgen haftet und abgemahnt werden kann“, kommentierte der Justiziar des Heise Zeitschriften Verlags, Joerg Heidrich. Davon seien nicht nur Foren, sondern auch alle anderen Web-Kommunikationsformen wie Blogs, Gästebücher oder sogar Chats betroffen.

Heißt das jetzt, daß ich schnellstens eine Firma gründen, diese anonym zum Beispiel in der Wikipedia verunglimpfe und dadurch das Wikipedia-Projekt kaputt klagen könnte? Wenn ich das richtig verstehe, könnte dieses Urteil das Ende für interaktive Webseiten bedeuten. Oder verstehe ich es falsch? :-(

Das Netzbuch ‚gratuliert‘ Windows zu seinem zwanzigsten Geburtstag, der wohl auf den heutigen Sonntag fällt. Nett geschrieben:

Was bleibt zum Geburtstag von Windows? War ein weiter Weg in den letzten 20 Jahren, vom 1.0er-Exotensystem für PC-Frickler zum Hoffnungsträger in Version 3.0 zum omnipräsenten Sicherheitsrisiko in den aktuellen Varianten, dass in seinen aktuellen Entwicklungen nur noch Standards hinterher hechelt, die andere Systeme längst gesetzt haben.

Objektiv gesehen liegt es auf der Hand, dass mit einem Betriebssystem, dass man nur benutzen kann, wenn man diverse so genannte „Sicherheitspakete“ von Drittanbietern installiert, etwas nicht stimmen kann und es nicht empfehlenswert ist, einer solchen Dauer-Baustelle wichtige Daten anzuvertrauen.

Auch gut beobachtet — ich habe nie darüber nachgedacht:

Bei der Gelegenheit fällt mir einmal mehr auf, dass es praktisch keine Windows-Fan-Blogs gibt, die solche Daten ähnlich den zahlreichen Mac- und Linux-Blogs angemessen feiern würden. Anscheinend benutzen es (fast) alle, weil sie es nicht anders wollen/können/dürfen. Während aber die Mac- und Linux-User ihr System »ins Herz geschlossen haben«, behandeln die Windows-UserInnen ihr System eher wie eine Grippeschutzimpfung: Man braucht es, aber man mag es eigentlich nicht.

Ich sehe den Hinweis auf die freie Verfügbarkeit von GEM jetzt erstmal als Anregung mich mit den Voraussetzungen für eine Installation vertraut zu machen. Das war schließlich — damals auf einem Schneider PC1512 — auch meine erste grafische Benutzeroberfläche. Mit der ich außer GEM-Paint aber auch nicht viel anfangen konnte…

PS: Bei Heise ist ein interessanter — und vergleichsweise neutraler — Artikel zu dem Thema.

Nur mal eben am Rande angemerkt: Sowohl die aktuelle c’t (bisher nur die Titelseite betrachtet, noch nicht nachgesehen ob der Inhalt meine Aufregung entkräften kann) als auch die aktuelle Ausgabe von c’t-Magazin-TV beschäftigen sich mit dem Thema wie man seinen Rechner sicher konfigurieren kann.

Ein schönes weil greifbares Bild für die Sinnhaftigkeit der Installation von Firewalls und Virenscannern (von Drittanbietern!) ist in dem Zusammenhang die Aussage ‚Sie würden ja zu Hause auch nicht einfach Türen und Fenster offen stehen lassen‘. Verschwiegen wird wieder einmal, daß es im Wesentlichen nur einen Hersteller von Häusern gibt, der Fenster gar nicht erst mitliefert und die Türen erst auf Wunsch geschlossen werden. Fatal, gerade da es sich dabei um Häuser handelt bei denen sich ein Einstieg nicht allzu schwierig gestaltet, und wenn der Einbrecher erstmal drin ist kann er natürlich auch das vorhandene Telefon benutzen…

… würden Sie, liebe c’t-Redakteure, überhaupt so ein Haus kaufen? Oder es in Ihrer Funktion als Bausachverständige dem unbedarften Wohnungssucher empfehlen ohne auf kostengünstigere Alternativen mit — auch wenn sich das in diesem Zusammenhang paradox anhört — Fenstern hinzuweisen?!?

PS: Schade, daß hier kaum ein Redakteur mitlesen wird…

PS/2: Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, daß gerade in der c’t — deren Abonnement ich weiterhin nicht kündigen werde, und die ich weiterhin für eine der besten IT-Zeitungen auf dem deutschen Markt halte — erfreulich viel über Linux alternative Betriebssysteme berichtet wird. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, daß gerade in diesem Zusammenhang nur empfohlen wird, an fehlerhaften Systemen herumzudoktern statt auf eine brauchbare Alternative auszuweichen… :-(

Ich habe mich auch im Anfang schwer getan mich von meiner heimeligen Bash zu trennen, aber jetzt nach ein paar Wochen kann ich sagen daß ich den Umstieg nicht bereue: Ich benutze jetzt die Z-Shell, oder kurz: die zsh.

Auf die Idee bin ich gekommen nachdem ich bei der letzten Server-Umrüstung einige Male von einer GRML-CD (übrigens auch einen Blick wert!) booten mußte. In GRML findet man sich per Default in einer zsh innerhalb einer screen-Session wieder. Alles ist prächtig vorkonfiguriert, und die Features die ich auf den ersten Blick sehen konnte haben mich neugierig gemacht.

Mein Tip zum Überzeugen:

zstyle ':completion:*' menu yes select

Mit einem solchen Eintrag in der Konfigurationsdatei bewirkt man, daß bei einer Completion (Druck auf die [TAB]-Taste, ähnlich wie in der Bash) die möglichen Einträge nicht nur aufgelistet werden, sondern quasi in einem Textmenü zur Auswahl stehen. Den gewünschten Eintrag sucht man sich mittels der Pfeiltasten aus. Die herkömmliche Completion (weitere Zeichen eintippen, nochmal auf [TAB] drücken, usw.) funktioniert natürlich nach wie vor.

Und damit nicht genug: in der zsh werden nicht nur Kommandos, Verzeichnis- und Dateinamen vervollständigt. Auch Hostnamen, Benutzernamen und (was ich gerade erst festgestellt habe — daher jetzt der enthusiastische Artikel :-) ) Parameter für Kommandos! Wenn man also die Dateien in seinem Verzeichnis der Größe nach aufgelistet haben will, einem aber natürlich der entsprechende Parameter entfallen ist, tippt man einfach

ls -[TAB]

Daraufhin werden alle Optionen von ls samt einer Kurzbeschreibung aufgelistet, natürlich kann man dann in der Liste interaktiv -S aussuchen.

Dankenswerter- und zufälligerweise hat ziemlich zeitgleich mit meinem aufflammenden Interesse an der zsh Frank Terbeck eine Artikelserie zu dem Thema in seinem Blog begonnen. Ich empfehle jedem Shell-Hacker die Lektüre, und ein paar Probestunden in der zsh. Danach kann dann ja immer noch jeder für sich entscheiden… :-)

@Frank, falls Du das hier liest: Als nächstes hätte ich gerne eine solche Einführung für screen… ;-)

OK, wenn man das einem professionellen Computernutzer gibt kann es sein, daß der sich verarscht fühlt. Aber zumindest auf den ersten Blick sieht Unix Mages unterhaltsam und einsteigerfreundlich aus, auch wenn man sich als sagen wir mal fortgeschrittener Shell-Hacker gegen einige Aussagen sträuben könnte:

Face it — Unix isn’t the most exciting thing in the world. I mean, when was the last time a man page filled you with excitement, awe, and wonder?

Well, this site hopes to change that. We don’t think of Unix as typing cryptic commands on a black screen. Instead, we cast spells, build powerful Towers that house mages, and create Daemons to do our bidding!

Das eigentliche Buch steht als PDF zum Download, es sind 100 Seiten.

Durch Zufall habe ich gerade gesehen, daß die Selflinux-Version meines Textes zur Shellprogrammierung auch in die Wikibooks eingegangen ist.

Einerseits eine Sache auf die ich ein Stück weit stolz sein kann. Andererseits irgendwie schade, daß die Nennung des ursprünglichen Autors nur unter dem Reiter ‚versionen/autoren‘ stattfindet…

Außerdem habe ich jetzt noch stärker das Problem das ich auch schon im Zusammenhang mit Selflinux gesehen habe: Wenn ich an meiner Version des Textes weiterarbeite muß ich in immer mehr Quellen nachsehen ob jemand Fehler gefunden oder Verbesserungen gemacht hat… :-(