195 Adressen
Der heutige Preis für
praktizierten Datenschutz Communitybildung geht an… einen Veranstalter dessen Namen ich hier mal nicht nennen möchte.
Anfang letzten Jahres habe ich ein Konzert besucht. Die Karte habe ich mir im Vorverkauf besorgt, und den hat der Veranstalter selbst abgewickelt. Dass ich als Antwort auf meine Bestellung eine — augenscheinlich manuell und individuell getippte — Mail bekommen habe in der mir zugesichert wurde dass die Karte vor der Veranstaltung an der Kasse ausliegt hat mich schon irritiert. Ein paar Monate vor der Veranstaltung hätte ich erwartet dass die mir zugeschickt würde…
Nun denn. Das Konzert hat Spaß gemacht, damit hat sich der Abend gelohnt.
Heute — fast ein Jahr später — bekam ich eine weitere Mail des Veranstalters. Nicht nur ich. Neben meiner standen noch 194 weitere Adressen auf dem Umschlag. Eine der Adressatinnen kenne ich sogar noch aus der Schule, also selbst für mich noch aus der vor-Internet-Zeit. Seit etwa 20 Jahren dürfte ich die nicht mehr gesehen haben. Jutta, falls Du dies liest: Hallo!
Allen Gelegenheits-Rundschreibenschickern sei geraten: die eigene Adresse ins Feld für den Empfänger schreiben. Die eigentlichen Empfänger kann man dann in einem Feld mit dem Titel Blindkopie (auch BCC oder Blind Carbon Copy) auflisten. Dann sehen Empfänger nur den Absender, nicht die komplette Liste aller Adressaten. Das geht auch mit dem Thunderbird, selbst auf einem Windows 7.
Noch besser wäre es natürlich, sowas mit einem professionellen System zu machen. Das schickt die Mails dann einzeln raus.
Noch viel besser wäre es natürlich, so einen Mist gar nicht erst zu verschicken. Ich kann mich nicht daran erinnern zugestimmt zu haben dass meine Adresse dauerhaft gespeichert und sogar für den Spamversand verwendet wird. Das ist meines Wissens nicht legal, und wenn man das dem falschen schickt kann der einem deshalb böse auf die Füße treten, heutzutage…