In der Kategorie ‚Humor‘ hat NewsForge einen Artikel über die Benutzbarkeit von Windows veröffentlicht. Natürlich hat der Autor als eingefleischter Linux-Benutzer eine Tendenz in der Wertung, aber das wäre im umgekehrten Fall erfahrungsgemäß nicht anders. Sein Fazit:

Microsoft Windows XP, Home Edition, with Service Pack 2, is a tremendous improvement over previous Windows versions when it comes to stability and appearance, but it still has many glitches that keep it from being competitive with GNU/Linux for everyday users, including a tedious installation procedure, lack of productivity software included with the operating system, hardware compatibility problems, and a price so much higher than any of the Linux distributions I’ve tested lately that I don’t feel this product is a good value for most home or small office users.

Das ist lustig: Bei einer Präsentation die der Chef des ukrainischen Ablegers von Microsoft halten wollte gab es Probleme mit seinem Tablet-PC. Gerettet wurde die Veranstaltung durch einen anwesenden Thinkpad mit einem installierten Linux und OpenOffice. Das berichtet zumindest Slashdot, und die Kommentare zu dem Artikel sehen nicht nach Ente aus… :-D

Mit Entsetzen habe ich nach ein Paar Tagen Offline-Zeit gerade gesehen, daß wieder mal Mails mit gefälschten Absendern — unter anderem auch welchen die mich betreffen — in Umlauf sind. Diesmal geht es (man muß eigentlich schon ‚leider‘ sagen) nicht um gewöhnlichen Spam für Potenzmittel und Kredithaie. Irgendwelche Nazi-Aktivisten Anhänger von Parteien mit denen ich nichts (aber auch gar nichts!) zu tun haben will begeben sich auf das gleiche Niveau und verschicken ihren Mist unter falscher Flagge!

Mir ist klar, daß es technisch praktisch nicht möglich ist dem Geschehen auf den Grund zu gehen, ich will nur — falls ein interessierter Empfänger sich die Absender-Domäne ansieht — klar stellen daß ich nichts damit zu tun habe und daß ich leider auch weiter nichts dagegen machen kann. :-(

Oh, gerade habe ich bei Heise gelesen, daß ich nicht der einzige Leidtragende bin. In diesem speziellen Fall bin ich mir nicht sicher ob mich das froh stimmen sollte… Aber der Artikel bestätigt nebenbei wieder mal eine kleine Randvermutung: Ich benutze kein Windows, werde indirekt aber doch durch amok laufende Microsoft-Rechner (nämlich mit dem aktuellen Sober infizierten) belästigt… Ist das in Ordnung? Mir ist nach verklagen zu mute… :-(

Slashdot berichtet, daß die kommende Windows-Version weniger häufig die sogenannten ‚Blue Screens‘ (aka. BSOD, ‚Blue Screen of Death) anzeigen soll. Stattdessen soll es — und ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich das für einen schlechten Scherz halten soll — zusätzlich sogenannte ‚Red Screens‘ geben, mit denen dann wirklich schwerwiegende Fehler gemeldet werden sollen.

Schön, wenn eine neue Betriebssystemversion neue Features bringt die Stärken der Vorgänger auszubauen versteht. Der Meinung sind auch einiger der Kommentatoren:

They also fail to mention the 3rd kind of failiure: the purple screen of death. Happens when longhorn bsods and rsods at the same time. psod is part of microsoft’s new „quantum crash“ technology, which is another added feature to longhorn.

BSOD

„Death is a scary new experience to most people,“ said Mr. Reaper in a prepared statement. „We wanted to make it more modern, more definitive, and more user-friendly, by presenting it in a manner already familiar to millions of computer users across the globe.“

Um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben, lizensiert der Tod also die Blue-Screen-Technik vom Marktführer:

„The Blue Screen of Death first made its debut in Windows 3.1 in 1990,“ said Bill Gates, Microsoft founder, chairman and chief software architect. „Since then, we’ve poured millions of worker-hours into Microsoft Windows to keep it at the forefront of BSOD technology.“

Und wie es aussieht, wird die Sache auch für Microsoft eine gute Unterstützung des laufenden Betriebes:

Mr. Reaper’s Hell-based company will give Microsoft access to 20 percent of the souls whose corporeal existence was terminated using Microsoft technology. On their release from purgatory, it is expected that these souls will be put to work patching security holes in Microsoft’s Windows operating system.

Ungewöhnlich, daß ich einem Zitat von Bill Gates meine volle Zustimmung geben kann:

If people had understood how patents would be granted when most of today’s ideas were invented and had taken out patents, the industry would be at a complete standstill today. … The solution is patenting as much as we can. A future startup with no patents of its own will be forced to pay whatever price the giants choose to impose. That price might be high. Established companies have an interest in excluding future competitors.

Leider ist dieses Zitat von 1991, er selbst scheint in seiner Position als ‚Giant‘ leider seine Meinung geändert zu haben… :-(
Ein guter Beitrag zum Thema kommt von der Foundation for a Free Information Infrastructure: eine Animation mit dem Titel How Software Patents Actually Work. Das Filmchen ist zwar ziemlich groß, aber für jemanden der sich noch wenig Gedanken zum Thema gemacht hat ein guter Einstieg. Dank an Nescio für den Hinweis (wieder mal…).

Offenbar möchte man in Redmond nicht, daß der iPod Shuffle von Apple ein Erfolg wird. Zumindest gibt es jetzt eine ’sehr hilfreiche‘ Einführung in das Thema Flash-Player: Six Tips for Buying an MP3 Player with Flash Memory. Dabei ist an einigen Stellen klar zu erkennen daß es nicht darum geht Informationen zu vermitteln, sondern (wieder mal) ein erfolgreiches aber leider fremdes Produkt anzugreifen:

You’ll want a display

And FM radio is a key feature that many players offer at no extra cost, even for less than $100.

Don’t get locked into one online store

Ich persönlich kann dem Shuffle auch nicht viel abgewinnen, aber diese Art der ‚Information‘ ist eine Frechheit…
@nescio: Sieh zu daß Du Dir eine ordentliche URL zulegst, damit man Dich auch so verlinken kann daß die die Links in einem halben Jahr noch gehen… ;-)

Nachdem ich mich am Dienstag so über den Spiegel-Artikel über Linux aufgeregt habe, hat mich die Parodie Spinner Online natürlich umso mehr gefreut. :-)

LüberWindows gab ihr den entscheidenden Tipp. „Du mußt den Key HKEY_LOCAL_MACHINE\ SOFTWARE\ Microsoft\ Windows\CurrentVersion\… ändern, den Treiber nochmal über den alten Treiber installieren, rebooten, Treiber entfernen, nochmal rebooten und dann die Treiberversion 19.619.31-sp2-3 installieren. Dann funzts.“ So kommunizieren User im Forum. Kein Wort zuviel, kein Fachdeutsch zu szenig.
Zwei Wochen später dann BabyGurls Antwort: „War harte Arbeit, aber jetzt geht’s!“ Sie hat einfach das „Windows neu installiert“, danach ein „lokales System-Update“ durchgeführt, da „ohne Firewall die Würmer sonst schon beim Updaten zugeschlagen hätten“, und schließlich den „AntiVirus ausm Esel geholt“ und „nen Crack dazu gezogen“, das Ganze sogar „ohne Bluescreens“.

Es ist unglaublich, was sogar eine eigentlich renommierte Nachrichtenredaktion wie die von Spiegel Online absondern kann. Im Moment Läuft da eine Serie (Teil 1, Teil 2) mit dem Titel ‚Linux-Betriebssystem‘. Nachdem ich schon von Kollegen davon gehört habe hatte ich keine großen Erwartungen, aber was dann tatsächlich zu Tage gefördert wird ist erschreckender abschreckender Schwachsinn:

Die vielgerühmte Sicherheit und Stabilität von Linux, scheinbar unabhängig vom Vorwissen und Engagement des Anwenders, hängen in Wahrheit gerade davon ab. Wer beim „Blick hinter die Kulissen“ mit kryptischen Zeichen operiert, die er nicht versteht, gefährdet sein System viel nachhaltiger, als es der dümmste Windows-User je könnte.

Ich würde einem Einsteiger auch nicht gerade Slackware oder LFS empfehlen. Selbst mit Gentoo oder Debian wäre ich vorsichtig. Aber wer einen Rechner installiert sollte meiner Meinung nach in der Lage sein, Benutzerkonten oder einen Firewall zu konfigurieren. Wer das nicht kann muß halt auf Bekannte oder Dienstleister zurückgreifen. Das gilt aber sowohl für Linux als auch für alle anderen Systeme, Windows eingeschlossen. Und wenn das unter Windows wirklich so einfach wäre: Würde es dann dermaßen viele Dialer oder Spam-Zombies geben?

Linux hat das kybernetische Kontrolldenken in seiner Programmstruktur konserviert. Wer damit arbeiten will, hat nicht nur die Möglichkeit, sondern letztlich auch die Aufgabe, alles an seinem System zu kontrollieren. Er ist nicht nur Anwender, sondern gleichzeitig auch immer der Administrator seines eigenen Systems.

Und genau das ist der Punkt: Ich kenne Leute, denen ich es tatsächlich zutrauen würde ein Windows-System unter Kontrolle zu kriegen. Will sagen: es sauber zu administrieren. Viele sind es aber nicht. Die meisten benutzen es einfach, und da es so schön einfach gemacht wird machen sie sich wenige oder gar keine Gedanken über ‚administrative Themen‘ wie Sicherheit oder Datenschutz. Was aber leider nicht bedeutet, daß ihnen der Gedanke abgenommen wurde. Siehe oben.

Doch nur weil Linux in einer Open-Source-Community entstanden ist, werden diejenigen, die damit arbeiten, nicht automatisch freier und unabhängiger im Umgang mit Computertechnologie. Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Wer den größten Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, Fehlerprotokolle auszuwerten, Programmbibliotheken zu pflegen, Befehlszeilen auszuprobieren und nach Software-Updates zu suchen, hat sich zum Sklaven seiner eigenen Kontrollsucht gemacht.

Ich frage mich ernsthaft, ob der Autor dieser Zeilen das ernst meint. Ich persönlich fühle mich frei in der Wahl meiner Programme und unabhängig von monopolistischen Herstellern. Ich erwarte nicht regelmäßig den ‚Patch-Day‘ und hoffe daß Löcher bis dahin nicht ausgenutzt werden. Protokolle sind eine feine Sache, wenn tatsächlich mal was schief läuft. In manchen Systemen sind sie leider etwas aus der Mode gekommen. Mit DLLs habe ich seit einigen Jahren keine Probleme mehr und an der Befehlszeile fühle ich mich wirklich heimisch. Verwandte und Bekannte denen ich die Rechner eingerichtet habe fühlen sich da nicht so wohl, die nutzen halt KDE oder Konsorten.

Morgen früh in der Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE: „Linux: Die Not mit dem Retter“.
Wie frischgebackene Linux-Experten Stück für Stück den Rückzug antreten – und doch wieder beim „Monopolisten“ landen.

Ich freue mich nicht drauf (bin aber vermutlich wieder mal zu neugierig um das links liegen zu lassen… naja, so muß ich das Magengeschwür wenigstens nicht meinem Kaffee-Konsum in die Schuhe schieben…).