Notgedrungen arbeite ich im Moment beruflich unter Windows. Dabei ist mir was merkwürdiges aufgefallen: Ich bin in cmd.exe und starte eine Batch-Datei. Darin steht ein falscher Pfad. In Ermangelung eines vi öffne ich die Datei mit einem grafischen Editor (PSpad) und korrigiere den Pfad. Alt-Tab in die Kommandozeile, Pfeil nach oben (ja-haa, das ist nämlich komfortabel!), Enter. Ich erwarte den schönsten Programmstart der Welt, aber was ist? Immer noch flasch.

Mehrere Fehlversuche später schließe ich das Fenster, starte es wieder, wechsele in das alte Verzeichnis, starte die Batch-Datei und: es geht.

WTF? Puffert die verdammte cmd.exe meine Batch-Datei? Oder ist das nur Gehässigkeit mir gegenüber?

Ich hoffe zwar, dass ich nie wieder damit arbeiten muss, aber wie ich den Laden kenne… Was kann ich außer einem Neustart machen um die geänderte Version starten zu können? hash -r gibt’s da nicht… :-(

Spätestens wenn nicht nur von Verschwörungstheoretikern berichtet wird, dass Handys als Wanzen benutzt werden können ist der Zeitpunkt an dem man mal über ein durchschaubareres Mobiltelefon nachdenken sollte. Abgesehen davon ist meine Beobachtung, dass freie Entwickler weniger auf Produktzyklen als auf Features Wert legen, daher könnte ich mir vorstellen dass ein wirklich freies Telefon für einige Überraschungen sorgen kann.

OpenMoko beim BootenHandys mit Linux gibt es schon einige. Allerdings ist es bis jetzt in der Regel so, dass Linux als Kern benutzt wird und eine mehr oder weniger proprietäre Benutzeroberfläche darauf gelegt wird. Außerdem gibt es auch unter den Linux-Geräten noch keines bei dem die Hardware wirklich samt Spezifikationen offen gelegt ist.

Zumindest gab es das bis vor kurzem nicht. Seit ein paar Tagen ist vom Hersteller FIC die Entwicklerversion des Neo1973 erhältlich, mit dem alles anders werden könnte. Ab Oktober soll eine Endkundenversion verfügbar sein, und das wie es im Moment aussieht zu erstaunlich akzeptablen Preisen.

Die Firmware und somit die Benutzeroberfläche kann man aber auch ohne die Hardware ausprobieren, indem man sie auf einem PC installiert. Das geht unter Linux mit einer angepassten Version des Hardware-Emulators Qemu. Auf openmoko.org finden sich die technisch orientierten Seiten des Projektes, da kann man das MokoMakefile herunterladen. Dann reicht ein einfaches ‚make run-qemu‚, und eine Weile später (diese ‚Weile‘ hat bei mir wegen der ISDN-Anbindung und einiger fehlender Pakete etwas länger gedauert…) kann man der Firmware beim Booten zusehen. Das ist für Linux-Nutzer ein gewohnter Anblick, denn abgesehen vom Bildschirmformat sieht es aus wie auf einem großen Rechner.

Wichtiger Kontakt :-)Bildschirmformat ist ein gutes Stichwort: um eine Vorstellung von der Bildschirmauflösung zu bekommen möge man einen der Screenshots auf volle Größe aufklicken. 640 Punkte in der Vertikalen und 480 in der Horizontalen sind wirklich beeindruckend für ein Telefon, besonders wenn man das kleine Format des Bildschirms bedenkt. Ich kann kaum erwarten, das in Natura zu sehen. Nebenbei bemerkt ist die Auflösung damit doppelt so groß wie bei einem anderen bekannten Handy, das im Moment sehr gehyped wird… ;-)

Leider habe ich hier nur vergleichsweise schwache Rechner zur Verfügung. Auf meinem Notebook mit 800MHz und 256MB RAM dauert allein der Bootvorgang mehrere Minuten, auch die spätere Oberfläche ist alles andere als flüssig zu bedienen. Kein Wunder wenn man bedenkt dass da die komplette Hardware emuliert wird, die Software läuft in dieser Konstellation halt nicht nativ auf der PC-Hardware.

Dementsprechend hat die weitere Rumspielerei nicht wirklich Spaß gemacht, auch wenn es sehr interessant gewesen ist. Man muss sich für die Oberfläche an einige Icons gewöhnen, aber das wird nicht lange dauern. Und wenn man nicht nach jedem Tastendruck mehrere Sekunden auf eine Antwort warten muss wird das Erforschen auch wesentlich mehr Spaß machen. Nettes Gimmick, wenn auch vielleicht selbstverständlich: Bestandteil der Software ist natürlich ein Terminal in dem man eine Shell öffnen kann. Sogar ein vi ist drauf. Leider kein vim, aber über die Bildschirmtastatur ist das eh nicht das was man den ganzen Tag benutzen will… ;-)

Auf openmoko.com finden sich auch eine Menge Bilder und Informationen über das Neo1973, ich überlege noch ob ich mir das direkt im Oktober leisten sollte… das ist aber mehr eine Frage der persönlichen Finanzplanung, weniger des Interesses. Wenn es danach ginge würde ich sofort zuschlagen.

Notiz an mich selbst: wenn ich wieder Darstellungsprobleme habe weil ich zu Hause urxvt als Terminal benutze und mein Server nicht weiß wie er darstellen soll wenn ich mich per SSH verbinde, werde ich mich nicht tagelang mit ‚export TERM=xterm‚ rumquälen und auf Farben verzichten, sondern wieder den Tip aus der FAQ benutzen. Getestet und für gut befunden:

REMOTE=remotesystem.domain
infocmp rxvt-unicode | ssh $REMOTE "mkdir -p .terminfo && cat >/tmp/ti && tic /tmp/ti"

Hintergrund ist, dass der Server das Terminal mit dem Namen ‚rxvt-unicode‘ nicht kennt und daher nicht weiß wie er bestimmte Sonderfunktionen (Farben zum Beispiel) ausliefern soll. Die obige Zeile sammelt die Informationen auf dem Client zusammen und legt sie compiliert (tic ist der TermInfoCompiler) auf dem Server ab. Alternativ hätte ich auch urxvt auf dem Server installieren können, aber grafische Tools werden auf einem Server nicht wirklich benötigt. Oder halt ein anderes Terminal auf meinem Client benutzen, aber an urxvt habe ich mich irgendwie gewöhnt…

Die Suchbox ist ein Thema das ich im Browser lange links liegen gelassen habe. Google kann ich auch erreichen indem ich mit [CTRL+L] in die URL-Zeile springe und ‚goo‘ tippe, meistens ist das in der History eh drin.
Mittlerweile weiß ich aber auch, dass ich mit [CTRL+K] in die Suchbox oben rechts springen kann, damit habe ich mir das Laden der Google-Startseite gespart. Gerade eben habe ich gelernt, dass ich da sogar mit [CTRL+Up] bzw. [CTRL+Down] durch die konfigurierten Suchmaschinen blättern kann. So kann ich das auch schnell für Wikipedia, IMDB oder Heise benutzen — Konfigurationen für Suchmaschinen gibt es genug, da ist fuer jeden was dabei. Und letztendlich gibt es die Möglichkeit die Suche aus der Box mit [ALT+Enter] zu starten, so wird für die Ergebnisse auch direkt ein frischer Tab geöffnet.
Alternativ habe ich letztens in einem Podcast gehört was als eines der ‚unterschätztesten‘ Features im Firefox gesehen wird:
Man öffne eine beliebige Seite auf der man was suchen möchte, zum Beispiel diesen Blog. Im Textfeld für die Suche wähle man nach einem Rechtsklick ‚Add a Keyword for this Search…‘ (bzw. das deutschsprachige Pendant) aus. Dann vergibt man für die Suche einen Namen (‚Blog der Schatenseite‘) und ein Keyword (‚bs‘). Das legt nebenbei ein Lesezeichen an, Hauptnutzen ist aber dass man danach in der URL-Zeile etwas wie ‚bs firefox‘ eingeben kann und so alle Artikel findet die ich bislang zu dem Thema geschrieben habe.
Unter anderem auch den Tip wie man einzelne History-Einträge löschen kann — auch eine wichtige Sache im Zusammenhang mit der Suchbox.

Vor ein paar Tagen habe ich ein paar beeindruckende HDR-Fotos gesehen und mir jetzt mal geeignete Software gesucht um auch mal mit sowas rumzuspielen. Dabei bin ich über die merkwürdigste Howto gestolpert die mir im Computerumfeld bislang untergekommen ist: Erzeugung von HDR-Bildern in CinePaint. Kostprobe:

Der „HDR“-Knopf bewahrt sich gegenwärtig noch sein einheitlich graues Gepräge (obgleich ein analoges Prozedere sich auch hier anböte, ließe sich doch so über die Aktualität eines gezeigten HDR-Bildes berichten).

Ich behaupte mal dass ich halbwegs in der Lage bin, Sätze zu formulieren. Auch komplizierte, wenn es sein muss. Aber sowas in einer Howto? Die hätte auch direkt in Mittelhochdeutsch verfasst sein können…
Ich frage mich ob der Autor das ernst meint, oder ob das irgendeine Art von Gag sein soll. Ich meine, lustig ist es. Es sei denn natürlich, man liest den Text um sich auf die Schnelle einen Überblick über das Thema zu verschaffen… :-)
Naja, aber ich will nicht nur meckern: Alles in allem überwiegt auf jeden Fall die Dankbarkeit an den Autor. Besser eine schwer zu lesende Anleitung als gar keine.
Ach ja: ansehnliche Bilder habe ich bis jetzt noch nicht hinbekommen. Auch mit der Howto nicht, es kann aber auch am ungeeigneten Testbildmaterial liegen. Wenn es doch was wird werde ich natürlich Meldung machen…

ItWie oft habe ich schon in Webformularen meine Texte mit :wq beendet? Unzählige Male. Damit ist jetzt Schluss: Mit It’s All Text steht jetzt eine kleine Extension für den Firefox bereit, mit der jedes Textfeld (Textarea) unten rechts einen kleinen Edit-Button bekommt.

Beim ersten Klick findet die Extension wahrscheinlich den vorkonfigurierten Editor nicht, dann öffnet sich erstmal der Dialog mit den Einstellungen. Unter Linux legt man sich am besten ein kleines Shellskript folgenden Inhalts (oder gibt es noch andere Editoren? ;-) ) an:

#!/bin/sh
/usr/bin/xterm -e /usr/bin/vim „$1“

Das macht man ausführbar und trägt es hier ein, bei der Arbeit hilft mir unter Windows direkt ein ‚C:\cygwin\bin\vim.exe‘ (natürlich ist da ein CygWin installiert — gegen Heimweh…).

Nach der Einstellung öffnet sich direkt auf Klick der gewünschte Editor mit dem bisherigen Inhalt des Dokumentes. Alle paar Sekunden pollt die Extension die temporäre Datei, wenn man also im Editor speichert wird nach wenigen Sekunden die Textarea mit dem neuen Inhalt aktualisiert (unter nerviger Optischer Rückmeldung…).

Genial! Jetzt kann ich mir doch überlegen, statt mit Mutt doch wieder mit dem Eichhörnchen meine Mails zu lesen… obwohl… nein, eher nicht. :-)

Ach ja, weitere Extensions finden sich immer noch auf der Schatenseite — seit gerade eben auch diese.

Der Anhalter in FrotzWie wohl die meisten ITler bin ich auch großer Anhänger von Douglas Adams und seinem Anhalter. Ich glaube, dass ich fast alle Inkarnationen des Anhalters kenne: Hörspiele, BBC-Verfilmung, Kinofilm, Comics und natürlich die Bücher. Was mir noch fehlte war das gleichnamige Computerspiel von 1984.

Gestern habe ich in einer der letzten Ausgaben von /dev/radio einiges über Adventures gehört. Unter anderem auch über den Anhalter, also habe ich mich Heute mal auf die Suche begeben und dabei mehrere Möglichkeiten gefunden, wie man mit einem aktuellen Computer in den Genuss kommen kann.

Zum einen gab es wohl mal eine Telnet-Version des Spieles. Telnet auf den entsprechenden Rechner und los geht’s. Leider ist das vor mehreren Jahren gestoppt worden. Dann gab es auch mal — noch cooler, IMHO — eine AIM-Version. Man trägt einen entsprechenden Bot in seinen IM-Client ein und spielt mit dem. Leider scheint auch das seit 2004 nicht mehr gepflegt zu sein.

Die erste praktikable Möglichkeit, das heutzutage noch auszuprobieren war dann ein Java-Applet auf einer Seite auf der sich übrigens auch mehrere andere Spiele des Herstellers Infocom tummeln. Nachdem ich endlich das Aspirin gefunden habe war ich angefixt, aber aus dem Applet heraus kann man keine Spielstände speichern. Umso ärgerlicher als dass man doch ziemlich schnell stirbt.

Die Lösung scheint Frotz zu sein. Das ist ein Interpreter der auf den meisten Plattformen läuft und mit dem man sogenannte Z-Machine-Dateien abspielen kann. Das Ding war bei mir schnell compiliert (einfach nur ‚make‘), den Anhalter kriegt man wenn man in Google nach der passenden Datei sucht. Ich bin mir nicht sicher ob das legal ist, aber nachdem die Datei früher auch auf der Homepage des Autors zum Download stand habe ich zumindest kein schlechtes Gefühl dabei.

Astoundingly, a bulldozer pokes through your wall. However, you have no time for surprise because the ceiling is collapsing on you as your home is unexpectedly demolished to make way for a new bypass. You are seriously injured in the process, but on your way to the hospital a fleet of Vogon Constructor ships unexpectedly arrives and demolishes the Earth to make way for a new hyperspace bypass.

Too bad you never found an aspirin for your hangover.

Und wenn mir der Anhalter irgendwann zu langweilig ist (wie wahrscheinlich ist das schon?) gibt es beim Interactive Fiction Archive noch hunderte anderer Spiele. Teilweise sogar geschrieben von Autoren wie Scott Adams (bekannt durch Dilbert).

Was ich jetzt gerne hätte ist eine Jabber-Version von dem Spiel. Mit Speichermöglichkeit. Das sollte technisch machbar sein, und dann könnte ich im Jabber-Client meiner Wahl jederzeit etwas daddeln. Gibt es das schon?

Tiny MenuMit dem Platz auf dem Bildschirm ist es wie mit dem Hubraum im Auto: Das einzige was besser ist als eine hohe Auflösung ist eine noch höhere Auflösung. Klar, daß ich da auf meinem kleinen Notebook (IBM X22) mit seinen 1024×768 Pixeln haushalten muß.

OK, Shell-Anwendungen lassen sich da schon wirklich gut benutzen. Das einzige regelmäßig benutzte Programm mit grafischer Oberfläche — Firefox — macht da schon weniger Spaß. Abhilfe schafft ein niedliches kleines Plugin: Tiny Menu. Damit wird die komplette Menüstruktur zu einem einzigen Menüpunkt zusammengefaltet, danach können die Icons aus der Toolbar in die Menüzeile gezogen und die Toolbar fachgerecht entsorgt werden.

Tiny MenuJetzt sieht es aber etwas merkwürdig aus, daß zwischen den Icons ein textueller Menüpunkt steht. Aus irgendeinem Grund funktioniert bei mir der entsprechende Tip von der Homepage des Plugins nicht, in der Datei chrome/userChrome.css des Benutzerprofils ein Icon zu definieren. Ich habe hier ein Arch Linux, ich weiss dass das mit dem FF auf Windows geht. Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen. Edit: Mit dem originalen Firefox-Theme ging es nicht, nachdem ich aber eine an FF2.0 angepasste Version meines bevorzugten Themes (Pinball) installiert habe klappt es jetzt auch mit dem Icon.

Da ich damit gerade einen Kollegen glücklich machen konnte kann ich mir vorstellen, daß das von allgemeinem Interesse ist: Irgendwo in den Untiefen der Menüstruktur verbirgt der Firefox ein Fenster mit dem sich ‚private Daten‘, also History-Einträge für die Auto-Vervollständigung löschen lassen. Leider ist damit aber immer gleich alles weg.

Will man aber nur einzelne Einträge los werden — weil man sich beispielsweise mal irgendwo vertippt hat — hilft die Tastenkombination [Strg+Shift+Entf]. Man wählt in dem Auswahlmenü unter dem Eingabefeld einfach den überflüssigen Eintrag aus und verabschiedet sich mit einem beherzten Druck auf diese Tastenkombination. Das geht übrigens nicht nur in Eingabeformularen auf Seiten, sondern auch in der URL-Zeile und in der Suchbox.