Gerade habe ich von einem Kollegen — seines Zeichens überzeugter Apple-Nutzer — eine Mail bekommen. In der Hoffnung, daß er mich nicht wegen seinem Urheberrecht an diesen zwei Sätzen verklagt, und in der Hoffnung daß vielleicht noch jemand seinen Ketchup dazugeben möchte stelle ich meine Antwort mal hier her:

> http://www.pro-linux.de/edit/mai2006.html
>
> Wirklich mal ein gelungenes Editorial, das die Sache gut auf den Punkt
> bringt. Was meinst Du?

Naja… daß es vor dem Kauf der Hardware nötig ist sich zu informieren liegt nicht am Betriebssystem, sondern an den Herstellern der Hardware. Aber das brauche ich einem Apple-Benutzer nicht zu sagen… :-)

Genausowenig, wie daß ich WISO auch gerne auf meiner Kiste hätte.

Xandros, ein System fast ohne Macken, sehr vorkonfiguriert, sehr einfach, im Prinzip absolut top; und wie installiere ich das neuste amaroK (oder $programmname, der nicht im Repository ist)?

Wie installiere ich amaroK denn auf Windows? Ist das einfacher? Und Programme, deren Betrieb meine Distribution vorsieht kann ich in aller Regel sehr einfach installieren. Auf Kubuntu stellt amaroK keine Hürde dar, auf Ubuntu schon (eine kleine).

Ich kann iCal oder Safari auch nicht auf Windows oder Linux betreiben, genausowenig läuft (AFAIK) der Windows Mediaplayer auf dem Mac. Das macht MacOS nicht zu einem schlechten System, oder?

Linux muß fit für den normalen Benutzer werden.

Der normale Benutzer sollte sich halt eine geeignete Distribution nehmen. [KUX]buntu für unbedarfte, SuSE für interessierte und Debian oder Gentoo für Fortgeschrittene. Und diese Wahl hat man nicht nur unter Linux: Windows 2003 ist auch nicht jedermanns Sache.

Nur Apple macht es einem schön einfach: Einheitsbrei für alle! ;-)

Mal eine Frage in die kleine Runde hier: ich habe letzte Tage zu Testzwecken mein Notebook im Auto betrieben, mit einer Software die auch einen GPS-Empfänger unterstützen würde. ;-) Bei der Überlegung, ob man in so ein Teil investieren sollte habe ich nach anderen Anwendungen gesucht, und da wäre ein Navigationssystem eigentlich naheliegend.

Nativ scheint es für Linux nur GpsDrive zu geben, was ich in Anbetracht der Tatsache daß einige der kommerziellen Embedded-Geräte unter Linux laufen etwas merkwürdig finde. GpsDrive scheint eine nette Sache zu sein, aber es sieht nicht wirklich nach einer Alternative zu den üblichen kommerziellen Lösungen aus. Und bevor ich >300 Euro für ein weiteres Gerät (das zudem nur alle paar Wochen mal benutzt würde) ausgebe, würde ich lieber <100 Euro für eine Software für das ohnehin vorhandene Notebook ausgeben.

Also weiter nachgedacht: Hat eigentlich schonmal jemand versucht, eines der kommerziellen Windows-Programme unter Wine zum Laufen zu bekommen? Wie stehen da die Chancen? Wen kann man fragen?

TPP in PhosphorVor ein paar Tagen sind mir — warum auch immer — zwei Sachen aufgefallen, die für Shell-Benutzer mit Hang zu Albernheiten interessant sein könnten:

  • Mit TPP existiert ein Präsentationsprogramm für den Textmodus. Präsentationen werden als Textdatei geschrieben, TPP zeigt sie mitsamt Effekten wie verschiedenen Schriftarten (figlet) oder einfachen Animationen an.
  • Der Phosphor-Bildschirmschoner aus dem xscreensaver-Paket emuliert ein VT100-Terminal, kann also zum Beispiel bedingt als Ersatz für xterm benutzt werden.

Vorhin habe ich mir überlegt, daß man das eigentlich auch kombinieren könnte. Präsentationen im Textmodus, aber mit der schicken Ausschauigkeit von Phosphor. Für die, die es nicht kennen: Phosphor zeigt Text so an, daß man meinen könnte an einem Grünmonitor aus den Anfängen des Computerzeitalters zu sitzen. Dazu gehört eine niedrige Auflösung, merkwürdige Ränder an den Pixeln, die natürlich fein säuberlich durch Scan-Zeilen getrennt sind. Und das beste: es leuchtet mächtig nach. :-)

Nebenstehendes Bild ist die Ausgabe des folgenden Codes:

--newpage textmodus
--boldon
--huge Text Modus
--ulon
--horline
--boldoff
--uloff

- Präsentationen per SSH

- Zur Not auch im Bildschirmschoner

- Einfach zu schreiben

- Sogar mit Effekten (Fonts, Einblendungen)

Ausgegeben wird das ganze dann in angehübschter Form durch eine Zeile wie diese:

/usr/lib/misc/xscreensaver/phosphor -scale 3 -geometry \=1280x1024 -program "tpp praesi.tpp"

Übrigens: Auch mit TeX / LaTeX kann man feine Präsentationen erstellen. In meiner Version von TPP (die, die bei Gentoo dabei ist) ist eine Konvertierung von .tpp nach .tex schon vorgesehen, läßt sich aber scheinbar noch nicht aufrufen.

Ich hab’s wieder mal kaputtgespielt. Und keine Ahnung, wie ich es mit vertretbarem Aufwand reparieren könnte: mein Firefox-Profil. Irgendeine Extension hat mir wohl die Möglichkeit genommen, Popups zu öffnen. Und das leider allzu gründlich, also nicht nur bei Werbung.

OK, eine gute Gelegenheit auf Version 1.5 upzudaten, auch wenn die im Gentoo noch nicht als ’stable‘ zur Verfügung steht. Und um der Fehlersuche zu entgehen, habe ich mein altes Profil direkt entsorgt (sprich: als Backup umkopiert). Leider ist nach so einer Aktion vieles nicht mehr wie es war. Die Extensions wollte ich eh neu installieren, aber meine Bookmarks (zumindest die, die nicht zentral online in einer Sitebar liegen), meine Kekse und meine gespeicherten Paßwörter wollte ich retten.

Langer Rede kurzer Sinn: beim nächsten Mal muß ich nicht nach den Dateien mit den jeweiligen Einstellungen suchen, da ich jetzt diesen Link kenne. Da wird die Funktion der einzelnen Dateien beschrieben, und soweit ich das jetzt beurteilen kann ist die Aktion von Erfolg gekrönt.

Nebenbei ist übrigens noch ein nettes Gimmick abgefallen: Durch den folgenden Code in der Datei .mozilla/firefox/<profil>/chrome/userContent.css wird auf Javascript-Links und auf Links die in einem neuen Fenster geöffnet werden der Mauszeiger anders dargestellt:

/* Change cursor for links that open in new window */
:link[target="_blank"], :visited[target="_blank"],
:link[target="_new"], :visited[target="_new"] {
   cursor: crosshair;
}
/* Change cursor for JavaScript links */
a[href^="javascript:"] {
   cursor: move;
}

Soeben habe ich mein erstes LFS fertig gestellt. Hier kurz eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen:

LFS… hä?

LFS steht für Linux From Scratch und bezeichnet… nicht direkt eine Distribution. Vielmehr handelt es sich bei LFS um eine Dokumentation, wie man sich aus einer Reihe von Quellpaketen ein Linux installiert. Und zwar, ohne eine Distribution im eigentlichen Sinne zu haben.

Warum?

Warum nicht? ;-)

Nein, im Ernst: der beste Grund den man für sowas haben kann ist ‚weil man dabei vielleicht was lernen kann‘.

Außerdem bin ich im Moment wieder mal Hotelbewohner, und sowas ist ein netter Zeitvertreib für den langen Abend.

Wie?

Ich habe die Installation sozusagen ‚berufsbegleitend‘ gemacht. Auf meinem Arbeits-Notebook habe ich eine VMWare Workstation, darin habe ich mir für die Installation eine virtuelle Maschine (160MB RAM, 4GB SCSI-Platte) gebastelt.

In Bezug auf das Ausgangs-System habe ich gecheated: auf den LFS-Projektseiten sind CD-Images verlinkt, die eine getestete Umgebung für den Bau enthalten. Da ich die Aktion schon seit einer Weile vor hatte, lag hier schon ein Image mit der Version 6.1 rum. Ein Download der aktuellen 6.1.1 hätte mir keinen riesigen Mehrwert gebracht, also habe ich die ‚alte‘ 6.1 benutzt.

Von der CD wird ein Linux gebooted, enthalten sind neben allen zum Bau benötigten Werkzeugen und der Doku selbst auch die Quellpakete für alle Komponenten des Systems. Da die Versionen genau die sind auf die sich die Doku bezieht gestaltet sich der Bau streßfrei.

Kleiner Tip am Rande: Wenn man die Installation in einer virtuellen Maschine vornimmt kann man die Doku bequem im grafischen Browser des Host-Systems lesen. Wenn man die virtuelle und die Host-Maschine vernetzt und ein SSH einrichtet kann man dann die einzugebenden Kommandos einfach per Copy & Paste in das Gastsystem einfügen. Das erspart eine Menge überflüssige und vor allem fehlerträchtige Tipperei.

Wie gesagt, beim Bau habe ich mich weitestgehend an die Anleitung gehalten. Der erste Reboot ging schief, da ich nicht bedacht hatte eine Unterstützung für den BusLogic SCSI-Controller der virtuellen Maschine einzucompilieren. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich den Treiber für die virtuelle AMD PCnet32 PCI Netzwerkkarte mit eingebunden.

Und?

Oft wird behauptet, daß man durch eine LFS-Installation ‚versteht wie das System wirklich funktioniert‘ oder sowas. Das ist in meinen Augen weitestgehend Unfug. Um das zu verstehen hilft wahrscheinlich nur eine intensive und mehrjährige Beschäftigung mit den Quelltexten der Pakete die in einem LFS enthalten sind. Das traue ich ehrlich gesagt niemandem (im Sinne von: niemandem!) zu.

Allerdings glaube ich tatsächlich, daß einem der Bau eines LFS die Vorstellung davon verbessern kann, aus welchen Komponenten ein Linux zusammengesetzt ist und welche Aufgaben diese haben.

Weiterhin ist LFS wahrscheinlich die beste Ausgangsposition, um eine kompromißlos zweckgebundene Installation auf die Beine zu stellen, oder ein absolut minimales System. Das fertige LFS umfaßt zwar 264MB auf der Platte, aber ich habe auch kein Augenmerk auf die Größe gelegt und Man-Pages und ähnlich verzichtbares Zeug mit installiert.

Man darf halt nur nicht in die verleitende Falle laufen und dazu übergehen alle Eingaben einfach zu kopieren ohne sie zu überdenken. Spätestens nach dem zwanzigsten make && make install lockt diese Vorgehensweise, aber wenn man da nicht hart gegen sich bleibt und alles liest (und zu verstehen versucht!) kann man die Aktion eigentlich ganz bleiben lassen.

Bei Gelegenheit werde ich noch mal die BLFS-Seiten (Beyond Linux From Scratch) überfliegen, aber ich denke im Moment eigentlich nicht daß ich diese Distribution auf Dauer verwenden werde. Falls ich es mir anders überlege wird das aber auch wieder hier erscheinen…

Naja, fast. An einer Stelle bei mir aber im Moment doch sehr: Nach einem Kernel-Update müssen (verständlicherweise) die VMWare-Kernelmodule neu übersetzt werden. Dazu gibt es ein Skript, das bislang auch klaglos seinen Dienst verrichtet hat. Bislang:

antarktis ~ # vmware-config.pl
Making sure services for VMware Workstation are stopped.

* ERROR: „vmware“ has not yet been started.
Unable to stop services for VMware Workstation

Execution aborted.

Unter Windows habe ich ähnliche Fehler schon gesehen. Irgendwas im Sinne von ‚Das Programm kann nicht beendet werden weil das Programm nicht gestartet werden kann‘ oder so ähnlich. Lange her. Aber unter Linux? Ich bin enttäuscht…

… habe aber immerhin Zugriff auf die Quellen, so daß ich den Fehler quick & dirty fixen kann.

PS: OK, eine schnelle Suche im — wie immer äußerst hilfreichen — Gentoo-Forum brachte eine sauberere Lösung ans Licht: vmware-config.pl -skipstopstart