Wir haben vor längerer Zeit Fliesen gelegt. In einem ziemlich verwinkelten Flur, und im Bad.

Zwei Dekore sollten zum Einsatz kommen: ein gemustertes, optisch ähnlich zu klassischen Zementfliesen wie sie hier in der Gegend auf dem Land öfter zu finden sind. Rundum an den Wänden sollten nur weisse Platten zum Einsatz kommen, so dass das Muster optisch im Raum liegt wie ein Teppich.

Flur und Bad sollten dabei getrennt voneinander betrachtet werden, das Bad wäre für sich genommen auch kein Problem gewesen. Allerdings haben wir uns wirklich lange den Kopf zerbrochen wie wir festlegen können wie die Fliesen im Flur plaziert werden sollen. Wie schon erwähnt: der ist verwinkelt und unsymmetrisch. Und aufgrund der Anforderung rundum einen möglichst gleichmässigen weissen Rand zu haben konnten wir nicht einfach in einer Ecke mit einer ganzen Platte anfangen und uns dann vorarbeiten.

Fliesenplan
Fliesenplan

Ich arbeite spiele viel mit FreeCAD, da hätte ich eigentlich wesentlich schneller auf die Idee kommen müssen: schnell eine Zeichnung mit dem genauen Grundriss angefertigt, eine zweite mit einem Karo-Muster das maßstabsgetreu die Fliesen (mit Fuge!) wiedergibt. Ersteres auf Papier, zweiteres auf Folie gedruckt.

Danach konnten wir ohne großen Knoten im Hirn die Folie so schieben dass das Muster später schön mittig im Raum liegt — wie ein Teppich, halt. Und als angenehmen Nebeneffekt konnten wir direkt zählen wie viele Platten wir in welchem Dekor brauchen würden.

Ein Foto vom Flur erspare ich dem Netz, nur soviel: wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Ausdrucke sind mir vorhin beim Aufräumen wieder in die Hände gefallen. Keine Ahnung ob das ein übliches Vorgehen ist, aber die Idee wollte ich dem Internet nicht vorenthalten. :-)

Ein Knüppel der dem Ausbau regenerativer Energie immer wieder zwischen die Beine geworfen wird ist die Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen. Die eine Seite will den Ausbau, die andere Seite nennt nicht selten die Lautstärke und den Bevölkerungsschutz als Gegenargument. Hier in NRW ist der pauschale Mindestabstand soweit ich weiss gekippt worden, aber einige Parteien und einige Bundesländer halten sich immer noch daran fest.

Ich habe einen Vorschlag wie das geregelt werden kann. Und das gute daran ist: mir ist völlig egal wer die Entscheidung trifft — solange sie nach diesem Schema getroffen wird.

Meine Überlegung ist die folgende: ich wohne auf dem Land. Nicht mal in einem Dorf, tatsächlich in einer Bauernschaft. In dieser Gegend stehen auch eine Menge Windkraftanlagen. Und in der Nähe verläuft eine Autobahn, in diesem Abschnitt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.

Ich habe das gerade mal mit Hilfe von OpenStreetMap gemessen (hier geht das): die nächsten Windkraftanlagen stehen von meinem Haus 1,7km bzw. 2,3km weit weg. Der kürzeste Abstand zur Autobahn ist von hier aus etwa 2,5km. Alle drei Lärmquellen liegen grob in westlicher Richtung, der Wind hat also auf alles in etwa die gleiche Auswirkung.

Es fällt auf dass man die Autobahn praktisch immer hört. Im Moment ist es fast windstill, ich sitze im Wohnzimmer. Das Fenster ist „auf Kipp“. Und ich höre die Autobahn. Tag und Nacht. Bei schönem Wetter immer. Sturm und Regen übertönen den Krach, nur bei Schnee ist wirklich Ruhe. Die Windkraftanlagen sehe ich zwar wenn ich rausgehe. Gehört habe ich die noch nie.

Mein Vorschlag ist folgender

Irgendeine Instanz in der Politik soll sich eine Entfernung ausdenken. Da ist mir egal ob das 300m sind oder 2000m. Das wird dann der Mindestabstand von Windenergieanlagen zu Wohnbebauung.

Die gleiche Entfernung setzen wir für Tempolimits an.

Wenn in dem Abstand von der Autobahn Wohnhäuser stehen gilt da Tempo 100. Punkt.

Wer sich die Zahl ausdenkt ist dann fast egal. Das koennen die Grünen sein, das kann auch die FDP machen. Hauptsache das ist gekoppelt. Klingt fair, oder? :-)

Ganz grundsätzlich

Das ganze schreibe ich übrigens vor dem Hintergrund dass ich der Ansicht bin dass Autobahnen flächendeckend auf 120km/h limitiert werden sollten. Ich bin lange und unvernünftig genug gefahren um zu wissen dass ein Auto darüber deutlich mehr emittiert. Gestank und Lärm. Da mag es Ausnahmen geben, aber das dürfte der Normalfall sein.

Das Onogramm für Ronald, von onomastik.com

Eigentlich bin ich mit meinem Vornamen sehr zufrieden. Heute habe ich aber gelernt was ein Onogramm ist, und jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. :-)

Ein Onogramm ist ein Begriff aus der Onomatologie oder Onomastik (Namenforschung). Man befragt viele Leute nach Assoziationen die sie mit einem Namen haben, daraus ergibt sich dann ein Diagramm wie das nebenstehende. Demnach klingt mein Name offenbar nicht gut, und zu meiner Attraktivität kann ich nur voreingenommen Stellung nehmen (Hint: ich versuche absichtlich, niemandem mit Fotos meiner selbst auf den Keks zu gehen).

Wer sich das genauer ansehen möchte findet dieses und viele weitere im Vornamen-Lexikon auf onomastik.com.

Kurze Anekdote zum Thema

Vor einigen Jahren sind wir im Kollegenkreis auf das Thema gekommen. Ich weiss nicht mehr wo wir das nachgeschlagen haben, vermutlich in der Wikipedia, aber wir haben uns die Etymologie unserer Namen rausgesucht. Ich („Der die Kraft der Götter hat“) saß zusammen mit Torsten („Thors Stein“) und Holger („Speerkämpfer“, oder „Kämpfer von der Insel“). Dabei war Benjamin, der wochenlang zu hören bekommen hat dass sein Name „Sohn meiner rechten Hand“ bedeutet. :-D

(Falls hier ein Benjamin mitliest: ich mag den Namen, und der hat auch noch andere mögliche Übersetzungen. Man kann den durchaus stolz tragen.)

Jeder kennt Werbeanrufe, ich glaube nicht dass es jemanden gibt der die nicht nervig findet. Heute ist meine Frau ans Telefon gegangen. Ich war in einer Videokonferenz, habe es nur von nebenan gehört:

„Ja, der ist da. Ist aber gerade beschäftigt. Was wollen Sie denn von dem?“
„Nein, ich gebe das Telefon jetzt nicht weiter. Erst sagen Sie wer Sie sind und was Sie wollen.“
„Wenn Sie mir nicht sagen wer Sie sind und in wessen Auftrag Sie anrufen lege ich jetzt auf.“

Später hat sie mir grinsend erzählt dass der Mann am anderen Ende angeblich schon im Januar mit mir gesprochen hätte, es ginge um Finanzdienstleistungen. Grinsend, weil sie weiss dass ich nicht mal mit unserem Steuerberater über Finanzen reden möchte, ganz bestimmt nicht mit irgendwem der am Telefon seinen Namen nicht sagen will… :-)

Ich hätte die Geduld nicht aufgebracht. Mir ist das zu bunt geworden, also habe ich meine Konferenz unterbrochen und das Telefon übernommen. Zugegeben: ich war dabei nicht sonderlich höflich. Aus Gründen. Hab ohne Begrüssung meine Standardfloskel runtergeleiert: „Ich weiss nicht wer Sie sind, habe kein Interesse an diesem Gespräch und möchte bitte nie wieder von Ihnen angerufen werden. Streichen Sie mich von der Liste.“

Daraufhin hat der Anrufer angefangen sich über meinen Ton zu beschweren. Was das denn für eine Art wäre, und so weiter. „Was für ein Bauer.“ habe ich verstanden. Ich hatte keine Lust auf das Gespräch, also habe ich aufgelegt und bin wieder an meine Arbeit gegangen. Das heisst: ich wollte.

Das Log aus der Telefonanlage

Nach fünf Sekunden hat es wieder geklingelt.

Ich habe übertrieben freundlich eröffnet: „Ich wünsche einen schönen guten Morgen, wie kann ich Ihnen helfen?“. Er hielt das für eine Frechheit. Ich fragte ob er weiß dass diese Art von Anruf in Deutschland verboten wäre (hab erst später gesehen dass er eine österreichische Nummer hatte). Der Mann war nicht glücklich, hat irgendwas von negativen Bewertungen gebrabbelt die er mir bei Google geben wollte. „Negative Google-Bewertungen für Privatpersonen, nette Idee.“ — und ich habe wieder aufgelegt.

Beim dritten Anruf habe ich nur noch das Telefon zur Seite gelegt. Soll er doch mit dem Tisch sprechen, ist ja seine Zeit.

Das Log aus dem Handy

Einmal hat es noch am Handy geklingelt. Da hat er nichts gesagt, die Nummer ist aber eine von den dreien gewesen mit denen er vorher angerufen hatte. Immerhin war ich beeindruckt von seinen Daten: die sind so gut dass er nicht nur Festnetz- sondern auch Handynummer hat.

Gerade stellt sich raus — beweisen lässt sich das nicht, aber doch schwer vermuten: er hat offenbar auch die Mailadresse passend. Mein Postfach sagt dass ich mich direkt nach dem Vorfall gleich bei mehreren Newslettern angemeldet habe.

Das Log aus dem Postfach

Was das über diesen Wicht aussagt darf sich jeder selbst ausmalen. Klar: das Schicksal kann jeden Treffen, und dann landet man vielleicht in einer Position in der man versucht Geld damit zu machen anderen auf den Geist zu gehen. Dass er aber aus den Telefonaten noch die Motivation gezogen hat, mehrere Minuten meine Adresse in irgendwelche Anmeldeformulare zu hacken ist bemerkenswert.

Lustig finde ich die Themen die ihm als erstes eingefallen sind. Menschen die sich offen mit ihrer Sexualität auseinandersetzen. Die haben im Gegensatz zu diesem Telefonmann meinen vollen Respekt. Glaubt er, mich damit diffamieren zu können? Das wäre mit Newslettern zu Finanzdienstleistungen deutlich besser gegangen… :-D

Blau-Gelb

Zwei Wollfäden, aufgenommen mit dem PhotoStepper (ein Stapel aus 60 Bildern, jeweils um 0,3mm versetzt) und einem 50 Jahre alten 85mm-Objektiv am Balgen. Keine weitere Nachbearbeitung, nur etwas zugeschnitten.

Edit: Ich hätte nicht gedacht dass ich dazu ein Statement abgeben müsste, aber da ich dazu eine Anmerkung bekommen habe: natürlich ist die Farbwahl kein Zufall. Ich denke durchgehend an die Menschen in der Ukraine, aber viel dazu sagen kann ich nicht. Es lässt mich sprachlos zurück. Vor zwei Wochen hätte ich noch gewettet dass es so einen Wahnsinn in Europa nie wieder geben wird — und natürlich gehofft dass Krieg auch in allen anderen Teilen der Welt aus der Mode kommt.

Vom beginnenden Krieg habe ich letzten Donnerstag nicht durch die Nachrichten erfahren sondern von einem Mitglied einer Chatgruppe der ich angehöre. Alex wohnt in Kiew, er schrieb morgens um halb sechs von Explosionen.

Gestern hat es die Überschrift eines Beitrags auf irgendeiner Nachrichtenseite geschafft mir Tränen in die Augen schießen zu lassen. Den Artikel habe ich nicht gelesen. Aber der Satz „Vor Abfahrt malten wir bei allen Kindern die Blutgruppe auf den Rucksack“ lässt mich nicht mehr los.

Ich kann dazu nicht viel sagen. Ich kann nur hoffen. :-(

Als ich klein war habe ich mal als Belohnung für Tapferkeit im Krankenhaus — Blinddarm-OP — einen großen Wunsch erfüllt bekommen: ein Playmobil Piratenschiff. Das dürfte ziemlich genau dieses hier gewesen sein.

Das Ding war nicht billig. Naja, es wird um die 100 Mark gekostet haben. Aber das war für meine Eltern zu der Zeit eine Menge Geld. Geschenke in der Größenordnung waren selbst zu Weihnachten nicht selbstverständlich. Dementsprechend glücklich war ich auch damit. Ehrlich gesagt kann ich heutzutage nicht mehr ganz nachvollziehen worin der Spaß bei Playmobil besteht. Da habe ich mich wohl eher zum Lego-Typen entwickelt.

Oh, einen großartigen Einsatz von Playmobilfiguren habe ich doch in jüngerer Zeit gesehen: den ausgezeichneten Youtube-Kanal Sommers Weltliteratur to go. Da kann man sich playmobilisierte Kurzfassungen bekannter Bücher ansehen, von der Bibel über Faust und Clockwork Orange bis Harry Potter.

Zurück zum Thema: es wird dieses Jahr ein neues Playmobil-Schiff geben. Nein, nicht für mich. Selbst wenn der Anschaffungswiderstand nicht bei voraussichtlich dem zehnfachen meines alten Piratenschiffs liegen würde: die NCC-1701-Puppenstube ist einen Meter lang, und ich würde wohl kaum eine Genehmigung bekommen sowas in der Wohnung aufzustellen. :-)

Davon abgesehen ist das die originale Enterprise, also Kirks Schiff. Um Scotty zu zitieren: „NCC-1701. No bloody A, B, C, or D.“ Wenn die aber irgendwann mit Picards NCC-1701D um die Ecke kommen kann ich für nichts garantieren… :-D

Die Liste gibt es am Ende des Artikels als PDF zum Ausdrucken

Nach langer Zeit der erste richtige Artikel. Und es geht um ein analoges Spiel namens MicroMacro: Crime City.

Ich weiß nicht ob man das als Brettspiel bezeichnen kann, ein Spielbrett gibt es nämlich nicht. Stattdessen ein riesengroßes monochromes Wimmelbild. Gezeigt wird eine Stadt in der jede Menge los ist. Wohnen möchte man da nicht unbedingt, bei genauem Hinsehen sieht man viele Verbrechen, vom Diebstahl bis zum Mord. Und diese Verbrechen kann man tatsächlich anhand des Bildes aufklären.

Wer sich das nicht vorstellen kann klickt auf diesen Link, da gibt es einen Demo-Fall den man online spielen kann. Alternativ sieht man sich die Schachtel genau an, auch da kann man den ersten Fall schon lösen ohne das Spiel auszupacken.

Zusammen mit meinen Töchtern habe ich schon mehr als die Hälfte der Fälle aufgeklärt, wir hatten eine Menge Spaß mit diesem wirklich völlig neuen Spielkonzept. Ich freue mich auf den Nachfolger der für den Herbst angekündigt ist, und ich wünsche dem Verlag viel Erfolg bei der Verleihung des Preises „Spiel des Jahres“. Nominiert ist das Spiel schon mal.

Kommen wir zum Grund für diesen Artikel: wir besitzen die erste Auflage des Spiels. Und ich vermisse ein Feature das in einer neueren Auflage dazu gekommen ist: Triggerwarnungen. Im Spiel sind 16 Fälle enthalten, einige davon behandeln Themen mit denen man jüngere Kinder vielleicht nicht unvorbereitet konfrontieren möchte. In der Neuauflage hat jeder Fall eine Kennzeichnung die aussagt ob man sich den Fall vielleicht erstmal selbst ansieht bevor man seine Kinder ran lässt. Im Spiel gibt es keine wirklich expliziten Darstellungen, das ist meiner Meinung nach absolut tauglich für achtjährige (so wird es auch auf der Schachtel empfohlen). Aber mit Mord und Totschlag kann man vielleicht doch den Spieleabend in eine unerwünschte Richtung lenken…

Der Verlag war so freundlich, mir eine Datei mit den Deckblättern der neuen Version zur Verfügung zu stellen. Das ist nett, lässt sich aber leider nur umständlich in das Spiel integrieren. Also habe ich die Datei mit einer Idee von BGG kombiniert und einmal durch Inkscape gezogen. Herausgekommen ist eine A4-Seite die man ausdrucken und in die Schachtel legen kann. Man sieht alle Fälle und deren Schwierigkeitsgrad, zusätzlich die Einschätzung der Redaktion bezüglich der Inhalte. Neben jedem Fall ist ein Kästchen in dem man dann auch einfach abhaken kann ob der schon gelöst wurde oder noch nicht.

Ich glaube das könnten auch andere — insbesondere Eltern — brauchen, also habe ich den Verlag um Erlaubnis gebeten die Datei hier anbieten zu dürfen. Hier ist sie, viel Spaß damit:

Nein, die Schatenseite ist nicht tot. Es geht weiter, auch wieder mit Bastelprojekten und dem ganzen Kram der hier sonst stattfindet.

Aber noch nicht heute.

Heute muss ich mir erstmal Luft machen. Hier kommt nichts neues, das wurde alles schon von vielen Leuten geschrieben. Trotzdem muss es raus. Schon allein damit ich das bei Gelegenheit selbst mal nachlesen kann.

Hier stand ursprünglich ein langer Entwurf für diesen Post. Sehr lang. Wall of Text. Eine Beschreibung meines Umfelds, meine Sicht auf Corona-Maßnahmen und deren Lockerungen und was das alles mit mir macht. WordPress hat angezeigt dass da fast 1500 Worte zusammengekomen sind. Die Version habe ich verworfen und durch eine Kurzfassung ersetzt. Die wieder erweitert und dann doch wieder gekippt. Jetzt also nach reiflicher Überlegung die „tattooable version“, zu der kann ich stehen:

Mir fehlen die Worte. :-|

Ich gestehe: ich bin sowohl bei Amazon als auch bei eBay als Kunde registriert. Mea Culpa. ;-)

Vor knapp zwei Wochen habe ich einen Brief von Amazon bekommen, eine Zahlungsaufforderung. Da war die Rede von einem Monatsbeitrag für August. Da sind offenbar 29,99 Euro offen, plus 2,50 Euro für den Verzug. Was gekauft wurde stand da nicht, nur eine lange Zahl als Verwendungszweck.

Ich habe schon länger nichts mehr per Amazon gekauft, also habe ich per eMail eine Rückfrage gestellt. Mir wurde nur mit einem Textbaustein geantwortet, unter anderem stand da dass man sich den Fall ansehen und mich nochmal kontaktieren wollte. Zumindest letzteres ist nicht passiert. Bis Gestern ein zweiter Brief kam. Das gleiche, nur diesmal mit 5 Euro Verzugspauschale.

Also habe ich da angerufen. Nach einigem hin und her habe ich erfahren dass zwar mein Name und meine Postadresse stimmten, dass aber jemand mit einer anderen Mailadresse was bestellt hat. Die freundlichen Leute an der Hotline konnten mir auch sagen an welchem Tag die Bestellung getätigt wurde und was bestellt wurde: ein Brettspiel namens Azul. Ich war verunsichert. Das Spiel habe ich etwa um die Zeit gekauft, aber bei Amazon?

Eine Suche in meinen Mails hat ergeben dass ich das Spiel tatsächlich an dem Tag gekauft habe. Aber nicht bei Amazon, sondern bei eBay. Zu einem sehr guten Preis. Der war so gut dass ich erst überlegt habe ob das ein China-Klon sein könnte (ja, es gibt tatsächlich gefälschte Brettspiele), aber der Absendername und die Formulierung des Angebots sahen nicht danach aus. Der Anbieter hatte erst zwei Bewertungen. Das habe ich schon einige Male gesehen, dass Neulinge da sehr guenstig anbieten — vermutlich weil Käufer bei gleichem Preis lieber bei einem etablierten Verkäufer zuschlagen. Also: gekauft, per PayPal bezahlt, ein paar Tage später in Empfang genommen, ein paar Mal gespielt und im Regal verschwinden lassen.

Offenbar hat sich jemand bei eBay angemeldet, günstig Dinge verkauft, Geld und Empfängeradressen in Empfang genommen, dann Fake-Konten bei Amazon eingerichtet und die Ware per Monatsabrechnung an die Empfänger schicken lassen. Das fällt erst nach mehr als zwei Monaten auf, mittlerweile ist das Konto bei eBay gelöscht. Der Betrüger hat in meinem Fall etwa 20 Euro kassiert, und Amazon schickt die Rechnung an mich.

Da muss man erstmal drauf kommen. Ich würde auch eigentlich nicht damit rechnen dass Amazon frische Kunden auf Rechnung beliefert (das ist ja die „Monatsabrechnung“ wenn ich das richtig verstehe). Aber offenbar klappt die Masche…

Bin gespannt wie es damit jetzt weitergeht… ich werde mich wohl an die Polizei wenden müssen, mal fragen ob die mir zu einer Anzeige raten… :-(

TL;NR: Registriert euch bei der DKMS! Es ist einfach und sinnvoll.

Heute ist der 23. Oktober. Eigentlich hätte ich Heute was wichtiges vorgehabt. Das konnte leider doch nicht stattfinden, aber gut ist es trotzdem. Aber ich fang mal vorne an…

Vor einigen Jahren hat mein Arbeitgeber eine Aktion veranstaltet in deren Rahmen man sich bei der DKMS — die hiessen bis 2016 Deutsche Knochenmarkspenderdatei — registrieren lassen konnte. Das war total einfach: mit einem Wattestäbchen in der Mundschleimhaut rumkratzen, ein Formular ausfüllen, fertig. Nicht zuletzt weil in meinem Umfeld auch schon Leute an Leukämie (sprich: Blutkrebs) gestorben sind habe ich da teilgenommen. Und die Teilnahme wieder vergessen.

Vor zwei Monaten bekam ich einen Anruf. Eine freundliche Frage einer Mitarbeiterin der DKMS, ob ich denn noch zu einer Spende bereit wäre. Es gäbe einen Patienten mit kompatiblen Gewebemerkmalen, der würde sich über eine Spende freuen.

Ich habe mal einen Satz gehört der seinerzeit John Wayne zugeschrieben wurde: „Du sollst den Revolver nicht ziehen wenn Du nicht bereit bist ihn zu benutzen.“ Offenbar stimmt die Zuordnung nicht… sachdienliche Hinweise dazu nehme ich gerne an. Der Punkt ist: ich war mir klar was eine Registrierung bedeutet, dann noch einen Rückzieher zu machen wäre feige. Und unverantwortlich im Angesicht der Tatsache dass tatsächlich ein Patient auf eine Spende wartet.

Also ja.

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