Alt vs. Neu
Alt vs. Neu

Es ist ziemlich genau sieben Monate her dass ich aufgeregt geschrieben habe dass das Internet kommt. Jetzt ist es da.

Heute Morgen sind tatsächlich zum ersten Mal Daten durch die Faser gegangen. Und der Unterschied ist wirklich bemerkenswert: im Bild sieht man oben die „50MBit“ die die Telekom per DSL Hybrid liefert, unten die 100MBit des neuen Providers, gemessen mit speedtest.net.

Ich schrieb ja schon im oben verlinkten Artikel dass der Glasfaserausbau bei uns als Community-Projekt gestemmt wurde. Von grossen Providern ist in unserer „strukturschwachen Region“ kein Angebot zu erwarten, und für die dürfte dieser Zug jetzt auch abgefahren sein.

Interessanterweise haben viele Leute aus dem Ausbaugebiet just in der Phase der Interessenbündelung Anrufe vom Rosa Riesen bekommen. So auch ich, etwa eine Woche vor Fristende. Das ist jetzt lange her, und ich kann nicht den genauen Wortlaut wiedergeben. Aber im Prinzip lief es wie folgt:

„Telekom hier, ich habe wichtige Informationen für Sie.“

„Ich bin gespannt.“

„Sie wissen dass die Telekom zur Zeit dabei ist in Ihrer Gegend den Glasfaserausbau voranzutreiben?“

„Ähm… nein, ist mir nicht bekannt. Interessant.“

„Ja, ich kann Ihnen anbieten dass wir Ihren aktuellen Vertrag umstellen sobald es soweit ist. Das sollte vier bis sechs Wochen dauern, dann kann ich Ihnen 100MBit anbieten.“

„Komisch, dass das gerade jetzt kommt. Und damit hätte ich nicht mehr gerechnet. Sie bieten wirklich Glasfaser an?“

„Ja, Glasfaser. 100MBit sind damit möglich.“

„Wie sollen denn innerhalb von vier bis sechs Wochen die Fasern verlegt werden? Das ist sportlich.“

„Wir legen die Faser bis an einen Verteiler, von da aus geht es dann über die bestehende Kupferleitung weiter. Das hat den Vorteil dass bei Ihnen zu Hause keinerlei Bauarbeiten anfallen werden.“

„Also bieten Sie mir keinen Glasfaseranschluss an sondern VDSL oder sowas?“

„Ja, so heisst das. Aber die Daten kommen per Glasfaser.“

Daraufhin bin ich etwas ungehalten geworden, wenn ich mich recht erinnere… :-x

Ich kann nur froh sein dass nicht zu viele Leute auf diese Anrufe reingefallen sind. Sonst hätten wir hier immer noch kein anständiges Netz.

Auch wenn die es vermutlich hier nie sehen werden möchte ich den Nachbarn hier nochmal danken die das Projekt angeschoben haben: Danke!

Das Internet wird eingepflügt
Das Internet wird eingepflügt

Wenn man so ländlich wohnt wie ich kann man sich leider nicht einfach darauf verlassen dass man halbwegs zeitgemäß mit Internet versorgt wird. Ich habe meinem Frust darüber in den letzten Jahren einige Male auch hier im Blog freien Lauf gelassen.

Einige Nachbarn haben sich heftig ins Zeug gelegt, und so gibt es hier jetzt einen sogenannten Buddelverein. Der Verein bringt die richtigen Leute an die richtigen Tische, plant Trassen und organisiert schlussendlich die Installation der für Glasfaser benötigten Leerrohre. Sobald das erledigt ist übernimmt ein lokaler Provider, schießt Fasern in die Rohre ein und bespielt das ganze dann mit zeitgemäßem Internet.

Das Bild da oben habe ich Heute aufgenommen. Das ist kurz vor der Grundstücksgrenze, ab da muss ich dann selbst den Spaten schwingen um die Leitung bis ins Haus zu kriegen. Bis alles fertig ist wird es noch ein paar Wochen dauern, aber die Hauptsache ist: es wird! :-D

Musikboxen

Musikboxen

Nur mal kurz, da ich gefragt wurde: ich habe zu Weihnachten eine Art MP3-Player für die Kinderzimmer gebastelt. Ist gut angekommen. :-)

Bislang standen da CD-Player. So rosa Plastikbomber aus der Spielzeugabteilung. Die haben aber in diesem Jahr das Zeitliche gesegnet, also musste ein Ersatz her. Erst gab es einen kleinen MP3-Player — so ein Jackentaschen-Ding — und Aktivboxen. Der Player liess zu wünschen übrig, und akkubetriebene Geräte sind für den stationären Einsatz eh untauglich.

Da sollten Geräte hin die anständig bedienbar sind, Musik mindestens vom Stick abspielen können. Besser vom Server. Vielleicht auch Internet-Stream-tauglich, aber das ist erstmal kein Muss.

Wenn man sich in den Läden — online oder offline — umsieht findet man da irgendwie keine Lösung. Vielleicht im High End Bereich, aber wie lange ein Gerät für mehrere hundert Euro im Kinderzimmer überlebt will ich mir nicht mal ausmalen.

Also selbst bauen.

LibreELEC ist eine erstklassige Kodi-Distribution, die habe ich schon auf mehreren anderen Geräten im Einsatz. Optimal läuft sie auf einem Raspberry. Also habe ich zwei Raspberry 3 B+ besorgt, und zwei 7″ Touch-Displays. Dazu ein rudimentäres Gehäuse ausgelasert. Fertig. :-)

Erstmal laufen die so gut, in Kombination mit kleinen Aktivboxen. Ein paar Pläne haben wir aber schon in der Schublade. So ist auch ein Einsatz als Wecker geplant, oder der Bau eines anständigen Gehäuses. Vielleicht sogar mit integrierten Boxen, als Boom-Box…

Ich halte immer die Augen auf was es so alles gibt um Brettspiele aufzupimpen. Gerade bin ich wieder auf eine interessante Sache gestoßen: auf Hero Forge kann man eigene Miniaturen gestalten.

Im Prinzip funktioniert das wie eine Ankleidepuppe. Man kann sehr viele Aspekte der Figuren konfigurieren, Kleidung und Zubehör auswählen. Am Ende kann man die Figur als STL-Datei runterladen, oder sie direkt als Druck in Auftrag geben. Dabei gibt es verschiedene Qualitaeten, von Plastik bis Bronze (!).

Leider ist die ganze Sache nicht billig. Als Download kostet jede Figur etwa $10, die Preise für ‚Hardware‘ reichen von $20 bis $100. So wäre man als Selbstausdrucker für einen Basis-Satz Colt Express (sechs Banditen, ein Marshall) schon $70 los. :-(

Wie die Qualität ist kann ich nicht beurteilen. Wirklich gekauft habe ich noch nichts. Selbst gedruckt habe ich bislang nur den Gouda-Golem für Maus und Mystik, aber der hat mir schon nahegelegt mich noch etwas mit dem Finetuning des Druckers zu beschäftigen… ;-)

Ordentlich

Ordentlich

Ich hatte ja schon von der Handykonsole geschrieben die ich mir für mein neues altes Auto (VW Passat 3BG) gebastelt habe. Die hat mir ein Arbeitskollege gedruckt, den eigentlichen Handyhalter hatte ich damals aus Holz gebastelt. Jetzt habe ich ein neues Telefon, da habe ich einen neuen Halter auch direkt aus — mittlerweile meinem eigenen — 3D-Drucker gezogen.

Was ich gerne noch in der Nähe gehabt hätte ist eine USB-Steckdose, damit ich direkt auch aufladen kann. Das geht natürlich über den Zigarettenanzünder, aber wie man so schön sagt: Wenn man erstmal einen Hammer in der Hand hat sieht alles aus wie ein Nagel. :-D

Ich habe also den Hammer in Form meines Druckers, in Kombination mit FreeCAD konnte ich damit einen Blindstopfen aus dem Armaturenbrett nachbauen.

Aus einem billigen Autoladegerät habe ich die Elektronik rausgepult, Kabel angelötet und die grell-blaue durch eine schwächere rote — passend zur Instrumentenbeleuchtung — ersetzt. Mit etwas Schrumpfschlauch und einem Tropfen Heißkleber passt die kleine Platine sauber in den Ausschnitt in meinem Stopfen.

Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, finde ich. Die Oberfläche die das Druckbett dem Stopfen verpasst hat entspricht zwar nicht exakt den benachbarten Schaltern, ich bin mir aber sicher dass das erst beim zweiten Hinsehen auffällt.

Ich bin zufrieden. :-)

 

Nachtrag vom 28.01.2022: Ich dachte dass ich die Datei damals schon hier angehängt hätte. War wohl nicht so. Hier ist sie:

Wenn man lange genug in der Wikipedia surft kommt man auf echt merkwürdige Artikel. Mein Fundstück des Tages: Die Melassekatastrophe von Boston.

Bei der Melassekatastrophe von Boston am 15. Januar 1919 barst ein mit Melasse gefüllter Tank, worauf sich sein Inhalt als bis zu neun Meter hoher Schwall über die Bostoner Innenstadt ergoss. 21 Menschen verloren ihr Leben.

Dass das noch nicht verfilmt worden ist… :-D

Über kurze Umwege kommt man von dem Artikel übrigens zur Londoner Bier-Überschwemmung. Und ich lasse jetzt besser die Finger vom Browser…

Nach langer zuverlässiger Tätigkeit musste ich leider meinen alten Passat aus dem Rennen nehmen. Der wäre dieses Jahr 22 Jahre alt geworden, somit hat der seinen Dienst mehr als geleistet.

Als Ersatz habe ich mir einen neuen alten Passat besorgt. Der ist erst 14, hat also — hoffentlich — noch ein paar Jahre vor sich. :-)

Sockel am Armaturenbrett

Sockel am Armaturenbrett

Der neue ist also aus 2003, und somit ein sogenannter „Volkswagen Passat B5 GP (Typ 3BG)„. Als der klein war hatte er eine ziemlich umfangreiche Ausstattung. Unter anderem war da ab Werk eine Vorrichtung für ein Handy drin. Davon war jetzt nur noch der Sockel übrig.

Für den alten Passat hatte ich im Laufe der Zeit mehrere Handykonsolen gebastelt. Erst gefräst, später gelasert. Im neuen wollte ich auch wieder eine haben, allerdings fehlte da so eine praktische Fläche an der man was festschrauben kann. Der Sockel — sowie die damalige Handyvorrichtung — wurde von VW verbaut, stammt aber offenbar vom Hersteller Cullmann. Man findet passende Gegenstücke auf eBay, komischerweise werden die aber zu Preisen gehandelt die an 100 Euro ran reichen — insbesondere komisch da man daran dann die Handygeneration „Nokia 6210“ unterbringen kann, keine modernen Smartphones.

Der 3D-Druck auf einem Dummy

Der 3D-Druck auf einem Dummy

Also habe ich mich mal als Designer betätigt und mir ein Teil aus einem freundlichen 3D-Drucker gezogen. Die Masse habe ich vom Sockel abgenommen, und nach etwas Beschäftigung mit FreeCAD hatte ich das Modell das ich als STL exportieren konnte.

Den vorderen Teil habe ich mir dann nochmal mit passenden Löchern aus Sperrholz gelasert und schwarz lackiert. Das Ergebnis ist gewohnt kantig, tut aber genau was es soll. Das Telefon ist sicher untergebracht und im Blickfeld, unten am Halter ist Platz für ein Ladekabel. Und vor allem fällt der Blick jetzt nicht mehr auf den unbestückten Sockel.

Das endet bis jetzt noch an einem einfachen Zigarettenanzünder-Adapter, aber da habe ich schon eine Idee zu… ;-)

Da ich gefragt wurde: hier sind die Dateien nach denen ich gedruckt habe. Viel Spass damit.

The following morning the weather was so foul it hardly deserved the name, and Dirk decided to call it Stanley instead.
Stanley wasn’t a good downpour. Nothing wrong with a good downpour for clearing the air. Stanley was the sort of thing you needed a good downpour to clear the air of. Stanley was muggy, close, and oppressive, like someone large and sweaty pressed up against you in a tube train. Stanley didn’t rain, but every so often he dribbled on you.
Dirk stood outside in the Stanley.
(Douglas Adams in The Salmon of Doubt)

Diesen Monat hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit mir London anzusehen. Ich war beruflich dort, tagsüber also beschäftigt. Abends bin ich ziemlich viel rumgelaufen und habe mir Dinge angesehen. Eine ziemliche Nerd-Tour war das: Drehorte von Sherlock, The IT-Crowd, James Bond… und nebenbei natürlich eine Menge beeindruckende Gebäude.

Auf dem Flug dorthin habe ich gelesen und mich über den oben zitierten Teil aus The Salmon of Doubt (Lachs im Zweifel) amüsiert. Als großer Hitchhiker-Fan lag es also nah, im Rahmen der Nerd-Tour das Grab von Douglas Adams zu besuchen. Ich hätte damit gerechnet dass der an seinem letzten Wohnort in Amerika bestattet wurde, aber er liegt auf dem Highgate Cemetary im Norden Londons.

Nur durch den Zaun gelinst

Nur durch den Zaun gelinst

Ich nahm also die U-Bahn und stieg an der Station Archway aus. Von da bin ich — da ich nicht wusste wo der Eingang war mit einem Umweg — durch ein Wetter gelaufen das exakt… Stanley war. :-D

Am Tor angekommen traf ich den Friedhofswärter, der gerade dabei war abzuschließen. Am nächsten Tag könnte ich wiederkommen, ab 10:00 Uhr hätte der Friedhof geöffnet. Ich musste mittags am Flughafen sein, also würde da nichts raus werden. Er hat seine Triumph warmlaufen lassen, sich dabei noch mit jemandem unterhalten. Dabei ist ihm wohl aufgefallen dass ich wie ein begossener Pudel da stand und nicht wusste was ich stattdessen tun sollte. „Ey, Mate!“ Wenn ich durch den Park gehen würde könnte ich durch den Zaun das Grab von Karl Marx sehen. Ich habe ihm gesagt dass das nicht meine Art von Autor ist, und dass ich eher auf die Bücher von Douglas Adams stehe. „Yeah, me too.“ Er stieg auf seine Maschine und war weg.

Ich lief also durch Stanley zurück zur U-Bahn und fuhr unverrichteter Dinge wieder in die Innenstadt.

Abends im Hotel hatte ich dann noch eine weitere Gelegenheit mich zu ärgern: etwa 300 Meter vom Eingang des Friedhofs entfernt hätte ich — im Rahmen meiner Nerd-Tour — vermutlich die Möglichkeit gehabt meinen Frust mit einem Glas Cider runterzuspülen. Da wäre das Angel Inn gewesen, seinerzeit die Stammkneipe von Graham Chapman:-(

Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einer Lösung für ein ziemlich einfaches Problem. Dachte ich eigentlich…

Es gilt, ein Kinderzimmer mit Musik zu beschallen. Zur Zeit tönt da ein billiger tragbarer MP3-Player, manchmal per Kopfhoerer, manchmal per Aktivbox. Das Problem ist, dass sowohl Player als auch Box auf Akku laufen. Die müssen ständig wieder aufgeladen werden, und das nervt alle Beteiligten.

Gesucht wird also ein stationäres Gerät zum Abspielen von Musik. Die liegt heutzutage als MP3 vor, wahlweise auf SD-Karte, USB-Stick oder Netzwerk. Das Gerät darf (muss nicht) tragbar sein, sollte aber direkt an der Steckdose laufen. Also eine Art Boombox (so nennt man Ghettoblaster wohl Heute?), oder eine kompakte HiFi-Anlage. Vielleicht auch wie ein Radiowecker.

Sowas gibt es. Auch zu Preisen die in ein Kinderzimmer passen.

Allerdings soll man in den MP3s auch navigieren können, ganz so als ob es 2017 wäre. Mit Menues und ID3-Tag-Anzeige, vielleicht sogar mit Coverdarstellung.

Sowas gibt es nicht. Scheint mir. :-(

Der tragbare 20-Euro-MP3-Player kann das. Sobald aber ein Netzteil verbaut ist scheint es das nicht mehr unter 200 Euro zu geben, und das ist meiner Meinung nach etwas viel für Kinderhände. In die günstigeren Geräte sind teilweise noch Cassettenlaufwerke verbaut (2017!), MP3 müsste man sich bei vielen vorher auf CD brennen, und die „Benutzeroberfläche“ besteht aus einzeiligen alphanumerischen Displays — wenn überhaupt, oft ist es einfach eine zweistellige Siebensegment-Anzeige.

Die teuren Geräte haben dann auch noch Streaming-Funktionalität, oder DAB+ und ähnliches. Das ist alles gut und schön, aber nicht nötig. Ansonsten geht man offenbar davon aus dass die Musik durch ein Handy oder ein Tablet wiedergegeben wird, so dass die Anlage nur noch zum Bluetooth-Lautsprecher degradiert wird. Ein Handy steht aber noch nicht auf dem Plan… im Kinderzimmer.

Ich trage mich jetzt also mit dem Gedanken, einen Touchscreen und ein paar Lautsprecher an einen Raspberry zu bauen. Da läuft Kodi, das kann alles was ich damit machen möchte. Und alles in allem wird das Ding dann bei etwa 100 Euro liegen. Oder hat vielleicht doch jemand einen Tipp für was fertiges…?

Das war jetzt der fünfte Anruf den ich innerhalb von zwei Wochen vom „Microsoft Technical Support“ bekommen habe. Also: nicht wirklich von Microsoft, das ist mir klar. Ich weiß dass Microsoft sowas nicht tun würde. Sie haben sich so vorgestellt. Auf gebrochenem Englisch.

Beim ersten mal war ich perplex. „We don’t use any Microsoft software in this house, bye.“

Zwei Mal war meine Frau dran, die hat auch direkt aufgelegt. Beim letzten Mal war die Verbindung so schlecht dass ich keine Lust hatte mich darauf zu konzentrieren.

Jetzt gerade hatte ich Zeit, genug schlechte Laune und eine brauchbare Verbindung. Also habe ich mich mit dem Typen unterhalten. Hier mal ein Gedächtnisprotokoll, der Einfachheit halber direkt übersetzt:

„Hier ist der Microsoft Technical Support. Ich rufe an weil wir sehen dass Ihr Computer von Hackern angegriffen wurde. Sitzen Sie an ihrem Computer?“

„Ja.“

„Ich möchte dass Sie alle Fenster verkleinern, so dass Sie den Desktop sehen. Koennen Sie das machen?“

„Ja.“

„Jetzt möchte ich dass Sie sich auf die Tastatur konzentrieren. Unten links sehen Sie eine Taste, beschriftet mit S-T-R-G. Sehen Sie die?“

„Ja.“ (Gelogen — auf meiner US-Tastatur Steht da Ctrl. :-) )

„Daneben sehen Sie eine Taste mit vier Flecken, die stellen ein Windows-Logo dar. Sehen Sie die?“

„Ja.“

„Ich möchte dass Sie die Taste gedrückt halten und mit der anderen Hand auf R drücken.“

„OK.“

„Was ist passiert?“

„Nichts.“ (Auch gelogen, aber es ist sicher nicht das passiert was er erwartet hat.)

„Welche Tasten haben Sie gedrückt?“

„Windows und R, aber bei mir wird da nichts passieren.“ (Naja, ich benutze den Awesome Window Manager, da kann ich auf die Weise tatsächlich Kommandos starten — mache ich aber nicht für jeden. :-P )

„Bitte?“

„Ich benutze kein Windows, ich benutze gar keine Microsoft Software. Ich bin IT Professional, und ich werde mich von Leuten wie Ihnen nicht verarschen lassen. Bitte nehmen Sie meine Telefonnummer aus der Datenbank, ich will nie wieder von Ihnen angerufen werden.“ (Ich hätte fest damit gerechnet dass er auflegen würde. Stattdessen…)

„Sie wollen dass ich Sie aus der Datenbank nehme? Das kann ich machen. Dafür müssen Sie mir 200 Euro überweisen, dann werde ich nie wieder anrufen.“

„…“ (Ich war wirklich perplex ob dieser Dreistigkeit.)

„Sie bezahlen 200 Euro, ansonsten werden wir wieder anrufen.“

„Hören Sie, Sie verschwenden nicht nur meine Zeit sondern auch Ihre eigene. Ich werde nichts bezahlen.“

„Ich habe jede Menge Zeit zu verschwenden, und ich werde Sie wieder anrufen wenn Sie nicht bezahlen.“

„Ich werde nichts bezahlen. Das führt zu nichts.“

„Wir werden weiter anrufen bis Sie bezahlt haben. Und Sie werden darunter leiden.“ (Der genaue Wortlaut war „and you will suffer“ — ich bin noch nie so offen bedroht worden.)

„Lassen Sie mich überlegen was meine Optionen sind. Die Telefonnummer die ich hier sehe zu melden macht keinen Sinn, die wird gefälscht sein (fing mit 0146474 an, letzte Woche hatte ich aber auch schon so einen Anruf mit einer Vorwahl die in NRW sein dürfte). Vielleicht kann ich meinen Telefonprovider anrufen, eventuell können die das tracken.“ (Können sie nicht, fürchte ich. :-( )

„Hören Sie, Sie können sich beschweren bei wem Sie wollen. Telefonprovider, Polizei, Militär. Ist mir egal. Die werden uns nicht kriegen. Wenn Sie nicht bezahlen werden wir weiter anrufen, und Sie werden darunter leiden.“

An der Stelle ging es noch ein bisschen hin und her. Ich habe das Telefon irgendwann laut gestellt und ihn gebeten seine Drohungen für meine Familie zu wiederholen. Hat er auch gemacht. Dann habe ich mich daran erinnert dass er jede Menge Zeit zu verschwenden hat. Bitte, kann er haben. Also habe ich das Telefon zur Seite gelegt und mich mit erfreulicheren Dingen beschäftigt. Nach einer halben Minute hat er aufgelegt.

Angst habe ich nicht vor ihm, aber sowas nervt! Wenngleich ich die Dreistigkeit schon fast ein Bisschen beeindruckend finde. Ich hätte fest damit gerechnet dass er auflegt nachdem ich ihm sagte dass wir kein Windows benutzen.

Mir fällt nicht ein was man dagegen tun kann. Vorschläge?