Useless Machine

Useless Machine

Vor zwei Wochen hat jemand die Useless Machine für meine Erfindung gehalten, weil er meine gesehen hat. Ich konnte ihm leider nur sagen dass das ein alter Hut ist, und auf keinen Fall meine eigene Erfindung. Wer sich das ausgedacht hat wusste ich aber nicht.

Aus dem Grund möchte ich hier eben auf Claude Shannon hinweisen. Ein offenbar ziemlich verschrobener Mathematiker, und ein leidenschaftlicher Tüftler, er würde im April diesen Jahres 100. Der hat nicht nur die Useless Machine (bzw. Ultimate Machine, nach einer Idee von Marvin Minsky) gebaut, sondern eine ganze Reihe von Gerätschaften deren Charme in ihrer absoluten Nutzlosigkeit liegt. Zugegeben: Nutzlosigkeit ist im Auge des Betrachters. Wenn ich also mal dringenden Bedarf an einem Jonglier-Roboter habe, oder an einer Maschine die Zauberwürfel lösen kann, weiß ich wonach ich suchen muss…

Oh, nebenbei war Shannon auch ein Pionier der digitalen Schaltungstechnik, hat das Bit benannt, digitale Kommunikation propagiert und praktisch die Kryptographie zu einer Wissenschaft gemacht. Aber hey… Useless Machine! :-)

Auch wenn ich es manchmal als anstrengend empfinde: ich höre gerne die Musik von Kate Bush. Anfänglich weil die Frau eine tolle Stimme hat, irgendwann ist mir aufgefallen dass die Texte teilweise einen erstaunlichen Nerd-Faktor haben. So richtig ist mir das Heute nochmal bewusst geworden, im Stück ‚Deeper Understanding‘ auf der Platte ‚A Sensual World‘ (es gibt ein Video zu einer jüngeren Nachbearbeitung):

As the people here grow colder
I turn to my computer
And spend my evenings with it
Like a friend

Sowas haben mittlerweile sicher viele Musiker aufgenommen. Das faszinierende: das Stück ist von 1989, also noch deutlich vor dem allgemein bekannten Internet. Zu der Zeit waren Abende am Computer noch was für Randgruppen… :roll:

Aber in dem Stück geht es um mehr als um einen Abend mit Computerspielen. Da wird wirklich eine Beziehung aufgebaut, praktisch genau wie in dem — übrigens sehr empfehlenswerten — Film Her von 2013. Das erwähnt auch der Artikel den ich gerade über das Lied gelesen habe — und von dem ich den Titel geklaut habe… ;-)

Captain Picard wird in Star Trek: das nächste Jahrhundert als der Inbegriff der Weisheit dargestellt. Das ist mir Gestern wieder in der Folge Der Pakt mit dem Teufel aufgefallen:

Data, from your own experience of performing Ebenezer Scrooge, you’re aware how fear can be a very powerful motivator. […] And in the hands of a con artist, fear can be used to motivate obedience, capitulation, the exploitation of innocent people. And that is what I believe has happened here.

Ich hab’s nochmal in der deutschen Synchro nachgehört:

Data, mit Ihrer Erfahrung den Ebenezer Scrooge darzustellen wissen Sie dass Furcht ein sehr mächtiger Beweggrund sein kann. […] Und in den Händen einer Hochstaplerin kann Furcht dazu benutzt werden um Gehorsam, Kapitulation, die Ausbeutung von unschuldigen Menschen zu erzwingen. Und ich glaube das passiert hier.

Die Folge ist von ’91, und jeder mag für sich entscheiden ob und wie der Satz in die Heutige Zeit passt. TNG ist und bleibt für mich die beste Star Trek Serie.

EDIT: „Hochstaplerin“ hat Picard gesagt weil es in der Serie um eine Frau ging. Gestern habe ich nur den O-Ton gehört, und der hat mich beeindruckt obwohl der Satz da geschlechtsneutral ist.

Kaputtes THL5000 und Ersatzdisplay

Kaputtes THL5000 und Ersatzdisplay

Vor ein paar Tagen ist mir erstmalig ein Telefon so hart auf den Boden gefallen dass die Scheibe gebrochen ist. Oft lasse ich die Dinger eh nicht fallen, aber bislang hatte ich Glück. Diesmal nicht.

Getroffen hat es mein chinesisches THL5000. Gekauft habe ich das Ding vor etwa einem halben Jahr. Neu für 180 Euro, mit Lieferung aus Deutschland. Kurz zum Gerät: es ist — wie der Preis nahelegt — nicht das luxuriöseste Gerät am Markt. Es hat auch gravierende Schwächen. Für mich ist es zum Beispiel nervig dass das GPS nur für eine ganz grobe Abschätzung der Situation taugt. Autonavigation macht damit definitiv keinen Spaß, dazu benutze ich einen separaten GPS-Empfänger der per Bluetooth mit dem Handy spricht. Und dass es kein Android 5 gibt ist auch nicht schön.

Andererseits gibt es aber auch Lichtblicke: eine Reihe unterschiedlicher ROMs aus denen man aussuchen kann, eine anständige Ausstattung, zwei SIM- und ein SD-Slot, und vor allem: ein 5000MAh-Akku! Und auch nach einem halben Jahr zweifele ich nicht daran dass das Ding wirklich die volle Leistung bringt. Nach einem Tag normaler Benutzung habe ich den Akku oft noch bei 70%, das war ich von meinem Nexus 4 nicht mehr gewohnt… Oh, und die Abkürzung THL steht für Technology Happy Life, das darf man auch nicht außen vor lassen. :-)

Wie auch immer: es ist runtergefallen. Scheibe kaputt, Touch ging nicht mehr. Ein schneller Vergleich hat ergeben dass mich kein aktuelles Handy so sehr fasziniert dass ich vom THL wechseln wollen würde. Also musste ein Ersatzteil her. Dummerweise ist das nicht billig. Digitizer und LCD sind eine Einheit, dass das Ding Full HD anzeigt macht es nicht preiswerter. So ruft der Hersteller knapp 80 Euro auf, mit Schnellversand waren es dann etwa 95 Euro. Drei Tage musste ich warten, dann war die Post aus Hong Kong da. Ich hatte darum gebeten dass mir auch passende Kleber eingepackt werden, wie man auf dem Bild sieht waren die auch dabei. Sehr guter Service!

Erfolg -- und das Werkzeug

Erfolg — und das Werkzeug

Dank einer wirklich guten Anleitung auf chinamobiles.org war der Einbau kein Problem. Ich habe mir da vorher Sorgen gemacht, da ich sowas noch nie gemacht habe. Zu unrecht, wie sich rausgestellt hat. Nach knapp 90 Minuten Gefummel sah das Handy aus wie neu, und: es funktioniert sogar wieder. :-D

Außer dem Werkzeug das auf dem Foto zu sehen ist habe ich nur einen Föhn gebraucht, um den alten Kleber etwas zur Nachgiebigkeit zu überreden. Ich frage mich jetzt zwar ob der Wechsel bei diesem Modell einfacher ist als bei anderen, oder schwieriger. Aber auf jeden Fall werde ich in Zukunft weniger Angst davor haben so ein Ding selbst zu zerlegen. Gut so.

Heute hat mich nach einer Führung in einem Museum eine ältere Dame angesprochen:

„Darf ich Sie mal was persönliches fragen? Sind Sie beruflich im Bereich der IT tätig?“
„Äh… Ja?“
„Hab ich mir gedacht. Mein Sohn auch, und der sieht ganz ähnlich aus wie sie. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll… Praktisch das Gegenteil von einem Banker.“

Ich habe das als Kompliment aufgefasst und mich artig bedankt. :-D

Ich trage Heute ein T-Shirt mit einem albernen Aufdruck mit Bezug auf Schrödingers Katze (sowas). Die Tochter — sechs Jahre alt — will wissen was da steht. Natürlich gebe ich mein bestes das zu erklären. Erst warum die Buchstaben so merkwürdig aussehen, dann dass es darum geht etwas sehr schwer vorstellbares zu beschreiben, und dass sich ein Herr Schrödinger diesen Vergleich mit der Katze ausgedacht hat, bei dem man nicht weiß ob die Katze tot ist oder lebendig.

Sie: „Gibt es das schon lange?“
Ich: „Klar, das ist schon fast 100 Jahre her dass der sich das ausgedacht hat.“
Sie: „Dann ist die Katze schon lange tot. So alt wird keine Katze.“

Vielleicht wird sie keine Quantenphysikerin, aber klar denken kann sie… :-D

Fertig und eingebaut

Fertig und eingebaut

Vor ein paar Tagen habe ich eine nebulöse Ankündigung gemacht, nach der ich mir unverhältnismäßig viel Arbeit mit einer Tür gemacht habe. Und dass ich die Tür hier noch vorstellen würde. Also: da ist sie. :-)

Tja. Eine Tür halt. Was ist das besondere daran?

Vor ein paar Jahren habe ich durch eine günstige Gelegenheit einen ganzen Stapel Holzbalken bekommen. Das dürfte Fichte sein, die Balken sind etwa 2,5 Meter lang und haben ein Profil von 10x12cm. Ungefähr. Die Balken haben mal als Verpackungsmaterial gedient. Dementsprechend sind sie ungehobelt, und viele haben Druck- und Bruchstellen. Ich habe mir ein paar schöne rausgesucht und daraus diese Tür gebaut. Alles was an dieser Tür aus Holz ist stammt aus diesen Balken. Es wäre deutlich (!) weniger Arbeit gewesen einfach passendes Holz zu kaufen. Ich wollte aber wissen ob ich aus den Balken eine vorzeigbare Tür machen kann…

Die Tür verschließt einen Nebenkeller. Der Eingang ist nur etwa 1,60 Meter hoch, eine Tür von der Stange hätte also eh nicht gepasst. Vor etwa 25 Jahren ist da eine Tür angepasst und eingebaut worden. Der hat aber der Zahn der Zeit gehörig zugesetzt, und nachdem die nur noch an einer Angel hing musste sie weichen.

Für den Rahmen der Tür brauchte ich Material in etwa 4cm Stärke. Dafür aber breiter als die 12cm der Balken. Ich habe die also erstmal gehobelt, längs aufgeschnitten, mit ein paar Lamellos verleimt und abschliessend nochmal gehobelt. So bin ich an dicke und breite Bretter gekommen. Die habe ich dann mit Nuten und Federn versehen um sie stabil ineinander leimen zu können.

Ähnlich habe ich für die inneren Platten dünnere Brettchen aus den Balken gesägt, in unterschiedlichen Breiten. An die Kanten jeweils eine Fase gehobelt, und das ganze zu einer großen Platte verleimt. Daraus habe ich dann die Füllungen geschnitten. Im Rahmen hatte ich eine Nut vorgesehen, so konnte ich die Füllungen einsetzen ohne sie verleimen zu müssen — Holz arbeitet…

In das obere Fach habe ich ein Fenster eingepasst. In dem Keller ist eine Lampe, und ich will im Vorbeigehen bemerken können wenn ich vergessen habe sie auszuschalten. Das Profil für den Rahmen habe ich natürlich auch wieder aus den Balken gesägt.

Die Füllungen habe ich vorm Verleimen mit einer wetterbeständigen klaren Farbe gestrichen, die Rahmen hinterher mit einer Holzschutzfarbe die sich auch an anderen Stellen auf dem Hof findet. Nach dem Verleimen habe ich die Tür in die Zarge eingepasst, die Aufhängung und das Schloss eingebaut und das Fenster befestigt. Um am Boden etwas beständiger zu sein habe ich die untere Kante noch mit einem Alublech umfasst.

Alles in allem war das eine Menge Arbeit. Aber zum einen ist das Ergebnis besser geworden als ich es erwartet hätte, zum zweiten habe ich für etwa 30 Euro (Schloss, Blech und Klinke musste ich kaufen, letztere ist Gusseisen aus einem Antik-Shop) wieder eine ordentliche Tür am Keller, und nicht zuletzt hat mir das Projekt die Gelegenheit gegeben mal ausgiebig mit meinen ganzen Maschinen zu spielen — Tischkreissäge, Bandsäge, Hobelmaschine… :-D

€1,46 pro M

€1,46 pro M

Manchmal ist eBay echt schlau. Die wissen dass mich beim Kauf von Klebeband der Preis pro Meter interessiert. Also Euro pro Meter, oder kurz €/m.

Aber eBay rechnet nicht mit dem — namhaften — Hersteller 3M. So kommt es, dass 25m Klebeband für €4,38 dann doch €1,46/m kosten… oder korrekter: €1,46/M… :-D

Morgen geht es wieder ins Büro. Nach drei Wochen „Urlaub“. Soweit ich mich erinnere ist es das erste Mal überhaupt seitdem ich arbeite dass ich drei Wochen am Stück frei hatte. Normalerweise nehme ich den Urlaub wie ich ihn brauche — hier mal ein Tag, da mal ein Tag. Ab und an eine ganze Woche.

Warum ich „Urlaub“ schreibe? Ich habe die Zeit sehr genossen, und in Bezug auf die Erwerbsarbeit war es auch sehr erholsam. Den Computer habe ich absichtlich weitestgehend aus gelassen (nicht zuletzt deshalb war es hier so still), dafür sind andere Geräte ausgiebig zum Einsatz gekommen. Hauptsächlich Sägen. ;-)

Neben einer Reihe kleinerer und mittelgroßer Renovierungsarbeiten — und nicht zu vergessen einer Hochzeit in der Familie, samt eines Polterabends auf unserem Hof — habe ich zwei größere Bastelprojekte hinter mich gebracht. Diesmal allerdings nicht mit Lötkolben und Compiler, sondern hauptsächlich mit meiner Tischkreissäge.

Mindestens eines der Resultate werde ich in den nächsten Tagen auch noch hier vorstellen. Eine Tür mit der ich mir unverhältnismäßig viel Arbeit gemacht habe (Update: hier ist sie). Das andere — eine Fensterbank mit ein paar Verkleidungen aus massiver Eiche — macht wenn man davor steht ähnlich viel her, ist aber wohl nicht so fotogen. Die bleibt dann wohl Besuchern des Anwesens vorbehalten… :-)

Offenbar ist Heute der offizielle Tag der Klimaanlage. Behaupten zumindest einige Seiten. Ist wohl eher eine amerikanische Angelegenheit, aber wenn ich nach draußen sehe bin ich auch dankbar dafür dass ich mich gleich in ein wohltemperiertes Büro verkrümeln kann… 8-O