Am Wochenende hat mir jemand davon erzählt, gerade sehe ich den Artikel in Spiegel Online: Powerpoint-Karaoke.

Eine ausgesprochen lustige Idee, gerade für Leute die öfter mal in den Genuß kommen sich eine solche Präsentation anhören zu müssen:

Powerpoint-Karaoke funktioniert ganz einfach: Kandidaten mit ausgeprägtem Hang zur Selbstdarstellung stellen sich vor eine Leinwand und referieren zu einer Slideshow, die sie vorher noch nie gesehen haben. Jede neue Folie wird zur Herausforderung. Spontanität ist gefragt und Flexibilität, um bei dem Auftritt nicht den Faden und oder das Gesicht zu verlieren.

Dabei ist die Themenauswahl wirklich gemein. Die Opfer Kandidaten erfahren vorher nur den Titel, den Schwierigkeitsgrad und die Anzahl der Slides. Die Titel sprechen für sich… mehr oder weniger:

Etwa den „brettharten Theorieklopper für Verwaltungsnerds“ mit dem viel versprechenden Titel „Strategische und operative Steuerung durch Balanced-Scorecard-basierte Führungsinformationssysteme“. Oder jenen „kompakten Verhaltensratgeber auf Bauernniveau“ über die Maul- und Klauenseuche. Als echte Herausforderung galten die „Chinakontakte der IHK-Bochum“ – Kommentar: „Etwas textlastig – hier ist viel Phantasie gefragt“.

[…]

Den ersten Platz holte übrigens ein Besucher namens Roland mit seinem Vortrag über „Pelletspeicher mit Sonnen-Pellet Maulwurf“. „Mir war bis zum Schluss nicht klar, was Pellets eigentlich sind“, bekennt Friebe. „Das Schöne daran ist die Leerstelle. Ich glaube, ich habe inzwischen eine Ahnung, was es sein könnte.“

Wer alte Spiele vom C64 nochmal erleben möchte, ohne sich aufwendig einen C64 oder einen entsprechenden Emulator zu installieren, wird bei c64s.com fündig: Die Spiele lassen sich ohne weitere Installation direkt im Browser starten. Mich würde die Technik dahinter interessieren: Gibt es einen freien Emulator als Java-Applet?

Disclaimer: Dieser Beitrag ist nicht unbedingt was für schwache Nerven. :-D

Ich bin mir sicher, daß ich irgendwann in der letzten Woche aufgeschnappt habe daß es so eine Doktorarbeit gibt, wirklich aufmerksam geworden bin ich erst durch einen Kommentar beim Nutzlosen Wissen: die Arbeit stammt aus dem Jahr 1978 und trägt den Titel ‚Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern‚.

In der Arbeit wird zunächst auf die Anatomie eingegangen, dann aber auch auf den Aufbau eines bestimmten Staubsaugermodells:

Der Vorwerk-Kobold unterscheidet sich von den übrigen Modellen vor allem dadurch, daß sich der Motor am unteren Ende eines Stieles befindet und während des Saugens mit diesem über den Boden hin- und herbewegt wird. Durch diese Konzeption ist der übliche Verbindungssaugschlauch zwischen Saugdüse und Motorgehäuse überflüssig geworden. (Es gibt zwar einen solchen Saugschlauch als Zusatzgerät, er wird aber wohl nur selten benutzt. ) Entfernt man nun die Saugdüse, so trennt nur noch ein 11 cm langer Ansaugstutzen von 3, 2 cm Durchmesser den Propeller von der Staubsaugerspitze.

Weiterhin werden auch Luftdurchsatz und Propeller-Drehzahl (14.000 bis 17.000 Umdrehungen pro Minute (!!!)) der verschienenen Kobolde aufgezählt…

Für den nicht-Mediziner am interessantesten dürfte der Bereich ‚Kasuistik‘ sein, in dem 16 Fälle jeweils mit Vorgeschichte, Hergang, Behandlung und Verlauf vorgestellt werden. Erwartungsgemäß geben die wenigsten Patienten die Unfallursache ohne zu zögern an. In Fall 14 wird allerdings die Verletzung eines 31jährigen beschrieben, bei dem ein unglückliches Zusammenspiel von Wohnungsreinigung und dem Blättern in ‚Illustrierten‘ das Hauptaugenmerk auf den zweiten Teil des Wortes Staubsauger gelenkt haben…

Wirklich unfaßbar ist aber der darauf folgende Fall 15:

Der Vater des in Fall 14 vorgestellten Patienten stellte seinen Sohn am Tag, an dem dieser nach der bekannten Penisverletzung aus dem Krankenhaus entlassen worden war, zur Rede. Er wollte nicht glauben, daß er sich seine Penisverletzung mit einem Staubsauger beigebracht habe. Er beschuldigte ihn, seine Ehefrau, die zu der Zeit verreist war, mit einer anderen betrogen zu haben. Die Penisverletzung führte er auf eine Bißwunde zurück.

Am nächsten Tag beschloß er zu prüfen ob eine derartige Verletzung mit einem Staubsauger möglich sei. Er steckte zu diesem Zweck seinen Penis in einen laufenden „Kobold“-Staubsauger. Im Bruchteil von Sekunden wurde der Staubsauger an den Körper herangezogen. Er spürte einen stechenden Schmerz, so daß er den Staubsauger wegstieß. Sein Penis sei ganz klein geworden und fast im Bauch verschwunden. Er sei sofort in das nächste Krankenhaus gefahren.

Das gelesen habend drängt sich einem der Verdacht auf einen Fake auf. Allerdings ist der Rest der Arbeit dermaßen sauber ausgearbeitet und schlüssig daß ich mir das kaum vorstellen kann. Für sachdienliche Hinweise bin ich offen!

Es ist jedoch zu erwarten, daß solche Verletzungen in Zukunft seltener vorkommen werden, da die Firma Vorwerk & Co., Elektro KG, Wuppertal, nicht zuletzt durch die Recherchen zu dieser Arbeit auf die Verletzungsgefahr bei ihrem Modell „Kobold“ aufmerksam gemacht, ihre neueste Ausführung dergestalt konzipiert hat, daß jegliche Verletzungsmöglichkeit – auch die des Penis bei Masturbation mit dem Staubsauger – ausgeschlossen wurde.

Beruhigend. Und ich verkneife mir den Gedankengang, daß Vorwerk-Staubsauger jetzt als ‚optimiert für gewisse Tätigkeiten jenseits der Wohnungspflege‘ bezeichnet werden könnten… :-D

Ach ja, nur damit das nicht in verkehrte Hälse gerät: Ich bin mir darüber im Klaren, daß das für die Betroffenen alles andere als witzig ist. Ich selbst finde auch eher die Tatsache lustig daß es zu dem Thema eine Doktorarbeit gibt. Und zu dem Eintrag hat mich letztlich Fall 15 bewegt.

Die Idee ist schamlos geklaut, hat aber gerade — vielleicht etwas verfeinert — Einzug in meine zsh-Konfiguration gefunden:

# Bei Beendigung eines Kommandos mit Fehlerstatus eine 'Entschuldigung' ausgeben :-)
if fortune bofh-excuses > /dev/null 2>&1 ; then
   TRAPZERR() { fortune bofh-excuses | tail -n 1 }
else
   TRAPZERR() { echo 'AAAAAAAARRRRGHHHHH!!'; }
fi

Das ganze sieht dann ungefähr so aus:

rschaten@antarktis% foo
zsh: command not found: foo
That's easy to fix, but I can't be bothered.

Oder noch besser:

rschaten@antarktis% pgrep windows
Satan did it

Zumindest angreifbarer als das was man (mit Recht) proprietären Mist nennt. Und zwar von Aliens, wenn man diesem Beitrag bei NewsForge glauben schenkt. Die Begründung ist simpel: die freie Community nimmt Patches von allen Programmierern — ungeachtet derer Spezies — entgegen. Per Definition ist das bei den Leuten die ihren Code nicht vorzeigen wollen nicht so:

Why proprietary software keeps you safe

Have you ever thought about submitting a great bit of code to Microsoft so they can include it in the next version of Windows? I haven’t either, and even if I could program beyond the moron level I wouldn’t. Windows and other Microsoft programs — and virtually all propriety software — is written by staff employees and a carefully-selected group of subcontractors, not by random strangers who toss stuff into online submissions bins.

[…]

Can you say with certainty that every contributor to every free or open source software project is an Earth human? I don’t think so!

Das sollte einem zu denken geben. Ich denke, ich steige — genau wie der Autor des Artikels — auch auf Windows um. Sobald ich rausgefunden habe, wie man damit sinnvoll und sicher arbeiten kann… :-D