Wer mir etwas zu Weihnachten schenken möchte — und das möchten die wenigsten — könnte zum Qwerkywriter greifen. Ich wüsste zwar nicht wo ich so ein Ding ernsthaft einsetzen könnte, aber die Idee finde ich saucool — und nett umgesetzt…
Picard: Motivation durch Angst
Captain Picard wird in Star Trek: das nächste Jahrhundert als der Inbegriff der Weisheit dargestellt. Das ist mir Gestern wieder in der Folge Der Pakt mit dem Teufel aufgefallen:
Data, from your own experience of performing Ebenezer Scrooge, you’re aware how fear can be a very powerful motivator. […] And in the hands of a con artist, fear can be used to motivate obedience, capitulation, the exploitation of innocent people. And that is what I believe has happened here.
Ich hab’s nochmal in der deutschen Synchro nachgehört:
Data, mit Ihrer Erfahrung den Ebenezer Scrooge darzustellen wissen Sie dass Furcht ein sehr mächtiger Beweggrund sein kann. […] Und in den Händen einer Hochstaplerin kann Furcht dazu benutzt werden um Gehorsam, Kapitulation, die Ausbeutung von unschuldigen Menschen zu erzwingen. Und ich glaube das passiert hier.
Die Folge ist von ’91, und jeder mag für sich entscheiden ob und wie der Satz in die Heutige Zeit passt. TNG ist und bleibt für mich die beste Star Trek Serie.
EDIT: „Hochstaplerin“ hat Picard gesagt weil es in der Serie um eine Frau ging. Gestern habe ich nur den O-Ton gehört, und der hat mich beeindruckt obwohl der Satz da geschlechtsneutral ist.
Fortschritt machen mit dd
dd
. Es ging um ein größeres Image, also hatte ich eine Menge Zeit um mich darüber zu ärgern dass ich den Fortschritt nicht sehe.
Heute habe ich einen Tweet gesehen der sagt dass man da in Zukunft eine Option für haben wird. Aber da wurde auch ein Workaround erwähnt den ich noch nicht kannte: mit pkill -USR1 dd
kann man dem laufenden Prozess ein freundliches Signal schicken, daraufhin spuckt der seinen aktuellen Fortschritt aus. Wie das aussieht zeigt der Screenshot.
Technisch ist das vielleicht nicht der optimale Weg, nett ist aber dass man damit universell Pipes überwachen kann, nicht nur für dd. Die Manpage hat ein paar interessante Beispiele.
Shell: schnell viele Dateien umbenennen
Eine interessante kleine Aufgabenstellung: ein Skript hat versehentlich tausende von Dateien mit einer verkehrten Extension generiert. Alle Dateien heissen .jpgjpg
statt einfach nur .jpg
. Gestandene Shell-Benutzer reparieren sowas natürlich mit einem formschönen Einzeiler. Das ist einfach, und eigentlich lohnt es sich nicht da lange drüber nachzudenken. Es sei denn man kommt auf die Idee, das zeitlich zu optimieren…
Im konkreten Fall — es geht um etwa 6000 Dateien — dauert die Optimierung länger als das was an Laufzeitgewinn rauskommt. Wenn wir also schon keine Zeit gewinnen, dann wenigstens Erkenntnis.
Also, mein erster Ansatz ist es intuitiv, alle Dateien zu suchen, für jede Datei den neuen Namen festzulegen und dann umzubenennen. Machen wir eine Trockenübung bei laufender Stopuhr:
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time ( find . -name \*.jpgjpg | while read i; do echo mv $i $(echo $i | sed -e "s/.jpgjpg/.jpg/"); done ) > /dev/null |
Das führt zu einer Laufzeit von erstaunlichen 21,443 Sekunden!
Halbwegs moderne Shells wie die Bash beherrschen Stringmanipulation, dazu muss man nicht zwingend auf sed zurückgreifen. Im TLDP steht wie es geht, so finde ich dort unter ‚Substring Removal‘ den richtigen Ansatz:
1 |
time ( find . -name \*.jpgjpg | while read i; do echo mv $i ${i%jpg}; done ) | /dev/null |
Das drückt die Zeit für die gleichen Testdaten schon auf 0,811 Sekunden. Soweit ich weiss haben wir uns damit zwar einen Bashismus eingehandelt, aber das ist heutzutage vielleicht schon egal.
Wenn wir aber schon Kompatibilität aufgeben können wir — schliesslich sind wir in einer hochmodernen Zsh — gleich in die Vollen gehen:
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time ( for i in **/*.jpgjpg; do echo mv $i ${i%jpg}; done ) | /dev/null |
Ich habe noch nie rekursives Globbing (die zsh-lovers-Manpage hat mir verraten wie das geht) benutzt, aber nach nur 0,165 Sekunden war klar: es funktioniert.
Oh, da man hier auch denken könnte dass das Betriebssystem den Dateibaum cached: nein, das ist nicht so. Wenn ich die Einzeiler mehrfach absetze, auch in anderen Reihenfolgen, kommen immer wieder vergleichbare Ergebnisse raus.
Da die effizienteste Methode auch gleichzeitig die am schnellsten zu tippende ist denke ich, dass die — wenn ich auswendig gewusst hätte wie das geht — in jeder Hinsicht die erste Wahl gewesen wäre. Aber ich kenne mich: wenn ich das ein paar Tage nicht benutze muss ich erst wieder recherchieren. Und dann falle ich doch wieder auf das bewährte sed zurück…
Relaunch: aufgewärmte Texte
Ich habe beim Relaunch der Schatenseite einige Beiträge aus dem alten Typo3-CMS übernommen. Da die Inhalte vermutlich nicht mehr allzu aktuell sind, sie aber doch nicht ganz verloren gehen sollen, habe ich sie chronologisch halbwegs korrekt in den Blog kopiert.
Vielleicht interessiert es ja wen, hier ist eine Liste:
- Tagesform ” Organisation auf Papier — wie ich mal dachte mein Chaos unter Kontrolle zu kriegen.
- Kleiner Player ganz groß — wie ich mal einen 20GB-MP3-Player auf 160GB aufgerüstet habe.
- ISP-Adapter für das Steckbrett — wie ich mir mal die Verkabelung am Breadboard vereinfacht habe.
- Aquarium ” Aufbau 1, Aufbau 2 und Aufbau 3 — wie ich mal ein ziemlich großes Aquarium gebaut habe.
- Taschenrechner programmieren — wie ich mal alte Taschenrechner programmiert habe
- Plotten mit dem HP-7475A — wie ich mal Aufkleber mit einem Plotter geschnitten habe.
Ein paar andere Texte der alten Schatenseite konnte ich nicht einsortieren, da sie älter sind als der Blog. Die werden dann einfach demnächst neu veröffentlicht.
Relaunch: Schatenseite, komplett überholt

Meinen Blog betreibe ich seit 2004, und eigentlich passen die meisten Sachen die ich schreibe eh besser in dieses Format. So können auch alte Projekte in Ruhe ‚rausfaden‘, ohne dass ich sie offline nehmen muss. Also habe ich den Blog auf die Hauptseite verschoben. Einige Teile der alten Homepage wollte ich auch nicht verlieren, also habe ich die Inhalte in den Blog übernommen. Dabei habe ich versucht, alles chronologisch korrekt einzusortieren, Artikel die ich 2006 auf die Schatenseite geschrieben habe erscheinen also hier im Blog auch in 2006. Auf der Startseite habe ich jetzt einen Beitrag angeheftet in dem ich auf die interessantesten Projekte verweise.
Vor Ewigkeiten habe ich mal einen weisen Satz gehört, leider weiss ich nicht mehr von wem:
Wichtige URLs ändern sich nicht.
Ich habe versucht, das bei diesem Neustart zu berücksichtigen. So sollten einerseits die wichtigsten URLs der alten Typo3-Seite zu den entsprechenden Beiträgen im Blog weiterleiten. Und andererseits sind unter der alten Blog-Subdomain Weiterleitungen auf die Hauptseite. Im Wesentlichen sollten also alle Links und Feeds noch sinnvoll funktionieren. Wer mich verlinkt hat, und insbesondere wer den Feed abonniert hat mag vielleicht mal die URL überprüfen. Bis auf weiteres werde ich die Weiterleitungen installiert lassen, aber wer weiss was die Zukunft bringt…
Noch eine Neuerung habe ich direkt mit einfliessen lassen: Teile der alten Homepage hatte ich auch schon in — mein gebrochenes — Englisch übersetzt. Das will ich in Zukunft noch ausbauen, also betreibe ich auch den Blog jetzt zweisprachig. Nicht für alle Beiträge, allerdings. Mir gefällt wie WordPress das in Verbindung mit dem Polylang-Plugin handhabt. Ich kann mir selbst überlegen was ich übersetzen möchte, und wer nur des englischen mächtig kann sich eine vollständig angelsächsische Seite ansehen.
Ich würde mich freuen zu erfahren was Ihr über den Umbau denkt. Insbesondere natürlich, wenn irgendwas noch nicht ganz funktioniert. Sieht die Seite bei Euch OK aus? Funktionieren die Feeds noch?
Spider-App deinstalliert
Getroffen hat es mein chinesisches THL5000. Gekauft habe ich das Ding vor etwa einem halben Jahr. Neu für 180 Euro, mit Lieferung aus Deutschland. Kurz zum Gerät: es ist — wie der Preis nahelegt — nicht das luxuriöseste Gerät am Markt. Es hat auch gravierende Schwächen. Für mich ist es zum Beispiel nervig dass das GPS nur für eine ganz grobe Abschätzung der Situation taugt. Autonavigation macht damit definitiv keinen Spaß, dazu benutze ich einen separaten GPS-Empfänger der per Bluetooth mit dem Handy spricht. Und dass es kein Android 5 gibt ist auch nicht schön.
Andererseits gibt es aber auch Lichtblicke: eine Reihe unterschiedlicher ROMs aus denen man aussuchen kann, eine anständige Ausstattung, zwei SIM- und ein SD-Slot, und vor allem: ein 5000MAh-Akku! Und auch nach einem halben Jahr zweifele ich nicht daran dass das Ding wirklich die volle Leistung bringt. Nach einem Tag normaler Benutzung habe ich den Akku oft noch bei 70%, das war ich von meinem Nexus 4 nicht mehr gewohnt… Oh, und die Abkürzung THL steht für Technology Happy Life, das darf man auch nicht außen vor lassen.
Wie auch immer: es ist runtergefallen. Scheibe kaputt, Touch ging nicht mehr. Ein schneller Vergleich hat ergeben dass mich kein aktuelles Handy so sehr fasziniert dass ich vom THL wechseln wollen würde. Also musste ein Ersatzteil her. Dummerweise ist das nicht billig. Digitizer und LCD sind eine Einheit, dass das Ding Full HD anzeigt macht es nicht preiswerter. So ruft der Hersteller knapp 80 Euro auf, mit Schnellversand waren es dann etwa 95 Euro. Drei Tage musste ich warten, dann war die Post aus Hong Kong da. Ich hatte darum gebeten dass mir auch passende Kleber eingepackt werden, wie man auf dem Bild sieht waren die auch dabei. Sehr guter Service!
Dank einer wirklich guten Anleitung auf chinamobiles.org war der Einbau kein Problem. Ich habe mir da vorher Sorgen gemacht, da ich sowas noch nie gemacht habe. Zu unrecht, wie sich rausgestellt hat. Nach knapp 90 Minuten Gefummel sah das Handy aus wie neu, und: es funktioniert sogar wieder.
Außer dem Werkzeug das auf dem Foto zu sehen ist habe ich nur einen Föhn gebraucht, um den alten Kleber etwas zur Nachgiebigkeit zu überreden. Ich frage mich jetzt zwar ob der Wechsel bei diesem Modell einfacher ist als bei anderen, oder schwieriger. Aber auf jeden Fall werde ich in Zukunft weniger Angst davor haben so ein Ding selbst zu zerlegen. Gut so.
Definitiv kein Banker
Heute hat mich nach einer Führung in einem Museum eine ältere Dame angesprochen:
„Darf ich Sie mal was persönliches fragen? Sind Sie beruflich im Bereich der IT tätig?“
„Äh… Ja?“
„Hab ich mir gedacht. Mein Sohn auch, und der sieht ganz ähnlich aus wie sie. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll… Praktisch das Gegenteil von einem Banker.“
Ich habe das als Kompliment aufgefasst und mich artig bedankt.
Tochter (6) erklärt Schrödingers Katze für tot
Ich trage Heute ein T-Shirt mit einem albernen Aufdruck mit Bezug auf Schrödingers Katze (sowas). Die Tochter — sechs Jahre alt — will wissen was da steht. Natürlich gebe ich mein bestes das zu erklären. Erst warum die Buchstaben so merkwürdig aussehen, dann dass es darum geht etwas sehr schwer vorstellbares zu beschreiben, und dass sich ein Herr Schrödinger diesen Vergleich mit der Katze ausgedacht hat, bei dem man nicht weiß ob die Katze tot ist oder lebendig.
Sie: „Gibt es das schon lange?“
Ich: „Klar, das ist schon fast 100 Jahre her dass der sich das ausgedacht hat.“
Sie: „Dann ist die Katze schon lange tot. So alt wird keine Katze.“
Vielleicht wird sie keine Quantenphysikerin, aber klar denken kann sie…
Die Effizienz des Chaos
Lustiges Zitat von Matthias Wandel, er zeigt eine Schublade voll Werkzeug:
Maybe I should organize that drawer, but the space efficiency of pure chaos is hard to beat.