Seit einigen Monaten habe ich den Eindruck dass es mir unangenehm sein sollte dass ich mich noch nicht mit Docker beschäftigt habe. Kaum eine IT-Zeitschrift in der das Thema nicht aufgegriffen wird, kaum eine Linux-Distribution die das nicht integriert. Nach meinem bisherigen (oberflächlichen) Verständnis bin ich auch der Ansicht dass ich mich zumindest mal damit beschäftigen muss.

Um so mehr haben mich ein paar Beobachtungen der letzten Tage irritiert.

In der letzten Woche war ich in Berlin, um die Open Source Datacenter Conference und das im Anschluss stattfindende Puppet Camp zu besuchen. In einem Talk („From ConfigManagementSucks to ConfigManagementLove“) hat Kris Buytaert die etwa 150 anwesenden Admins gefragt, wer denn Docker benutzen würde. Das Auditorium war nicht teilnahmslos, aber gemeldet hat sich tatsächlich niemand. Mich hat das echt erstaunt. Am Freitag hatte Nigel Kersten mit der kompletten Besucherschaft des Puppet Camps ein größeres Publikum, trotzdem haben sich auf die gleiche Frage wieder höchstens fünf Besucher geregt. Ich war baff.

Im Gespräch hat Nigel darauf hingewiesen dass es tatsächlich große kulturelle Unterschiede in der IT gibt. Auf eine ähnliche Frage haben beispielsweise nur etwa 10% der Anwesenden angegeben dass sie ihr Business in einer Cloud betreiben. Die Quote läge im Silicon Valley eher bei 90%. So dachte ich mir, dass die Verteilung bei Container-Technologie ähnlich liegen würde.

Bis Heute jemand einen meiner Tweets aus der letzten Woche zitiert hat (sowas ist noch nie passiert, und meine neugierigen Einstellungen haben daraus eine ziemliche Mail-Welle in meinem Postfach gemacht). Als Antwort auf einen Besucher der Interop, der genau die gleiche Beobachtung machen konnte wie ich. Bei einer größeren Veranstaltung, in Las Vegas.

Mit was für Leuten der da zusammen sitzt kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich beabsichtige auch weiter, mich mal ernsthaft damit zu beschäftigen. Interessant ist der Ansatz allemal. Aber ich habe nicht mehr den Eindruck dass es mir unangenehm sein muss das noch nicht getan zu haben…

Ausnahmsweise mal was englischsprachiges: ich habe in einem Youtube-Video jemanden gesehen der den Namen Tom Sawyer als Verb benutzt hat:

So I tomsawyered some friends into helping me cutting it…

Ich weiß nicht ob das ein stehender Begriff ist, aber mir hat er sehr gefallen. Falls jemand die Geschichte dazu nicht kennt, hier ein Auszug aus der Wikipedia:

Als Tom wieder nach einer Prügelei mit zerrissenem Hemd heimkommt, muss er zur Strafe am Samstag Tante Pollys Zaun streichen. Jedes Mal, wenn ein Junge vorbeikommt und sich über dessen Strafarbeit lustig macht, erklärt ihm Tom mit ernstem Gesicht, wie schwierig es sei, die Kalkfarbe richtig aufzubringen und dass bei weitem nicht jeder in der Lage sei, diese komplizierte Aufgabe zu lösen. Neugierig gemacht, fragen ihn die Buben, ob sie es nicht auch einmal versuchen dürfen, und erst nach langem Zögern und schließlich gegen Bezahlung mit Tauschgegenständen lässt Tom sie den Zaun für sich streichen.

Sehr schön. :-)

… werde ich meine Taschenlampe nicht am Gürtel tragen sondern zusammen mit dem Taschenmesser beim aufgegebenen Gepäck. Und Schuhe mit Stahlkappen oder die Schnürlederhose mit den Nieten-Ösen an der Seite waren vielleicht auch nicht die beste Idee.

So kompliziert war das Einchecken nicht mal in Los Angeles, kurz nach Nine-Eleven… :-/

Oh, und Berlin Tegel ist echt mal miefig. Die sollten bei Gelegenheit mal was neues bauen, hier… :roll:

Mein erster PC war ein Schneider PC1512 (eigentlich Amstrad), der hat bei mir 1989 den CPC464 abgelöst. CGA hatte der sowieso, ich hatte den sogar mit Farb-Bildschirm. Und der war durch eine 20MB-Platte, 640kB RAM und eine NEC V30 CPU aufgerüstet bis an die Zähne. Ein Bolide. :-)
Der hätte den Ur-PC von 1981 locker an die Wand gerechnet. Um so erstaunlicher finde ich diese Demo: 8088 MPH. Unglaublich, was die aus so einer alten Kiste herauskitzeln! Klar, auf C64 wäre das ein alter Hut. Aber der hat für diese spezielle Aufgabe auch die bessere Hardware. PCs waren Anfang der 80er noch alles andere als Spielmaschinen…

Die echte Manpage

Die echte Manpage

Linux- und Unix-Systeme haben unter anderem den Vorteil, mit Man-Pages eine umfassende Dokumentation mitzubringen. Als Lektüre taugen die wenigsten, aber als Referenz sind sie unabkömmlich.

Wer mit dem Versionsverwaltungssystem git arbeitet hat sich vielleicht schon mal durch git-Manpages gekämpft. Die sind auch umfassend und informativ, wimmeln aber dermaßen von Fach-Chinesisch dass man wirklich eine Menge Vorbildung braucht um die Informationen wirklich abgreifen zu können. Ich persönlich sehe gerne auf diesen Überblick, totalen Einsteigern hilft diese Seite.

Um so lustiger, dass jemand einen Generator gebaut hat um fiktive git-Kommandos zu dokumentieren. So wird man sonst nirgends Beschreibungen von git-drug-tip(1) oder git-proofread-archive(1) bekommen… :-D

Sans Bullshit Sans

Sans Bullshit Sans

Viele kennen, lieben und benutzen das Wort Bullshit-Bingo im Zusammenhang mit Meetings, manchen auch als Buzzword-Bingo bekannt. Einige kennen auch den dazugehörigen Dilbert-Comic von 1994.

Neu ist ein Font namens Sans Bullshit Sans. Der nutzt die Ligatur-Funktion in dem Font, aber nicht um typographisch zusammengehörende Buchstaben zusammenzufassen, sondern er fasst gleich ganze Worte zu Bullshit-Labels zusammen. Wie das aussieht kann man im Screenshot sehen, da habe ich den Satz aus dem genannten Dilbert eingegeben. :-)

Den Font kann man als Systemschriftart installieren, so kann man seinen Browser dahingehend tunen dass Marketing- und Management-Worthülsen stylish weggefiltert werden.