Der Text ist älter, war mir aber neu: 8 Wege, einen Grafikdesigner in den Irrsinn zu treiben. Seit einiger Zeit habe ich öfter mal mit Mediengestaltern zu tun, mal sehen was sich davon weiterverwenden lässt…
C64 als Bassgitarre
Nein, vom C64 bleibt bei diesem Hack eigentlich nur das Gehäuse. Und der allseits beliebte Soundchip (SID). Jeri Ellsworth hat sich einen E-Bass gebaut. Die Schwingungen der Saiten werden durch FPGA und etwas Vogelfutter geschoben und durch einen SID intoniert. Grandios!
Abi auf Klingonisch
Nein, nicht „Klingonisch als Fremdsprache im Abi“. Hier forscht ein Lehrer ob er Prüfungen — in welchem Fach auch immer — auf Klingonisch abnehmen darf.
IPv6-Spam
Gelesen habe ich:
We are contacting you to participate in a bid for the lease of your IPv4 address space. As you know, IPv4 is in a transitional period and will soon be replaced by IPv6. We are interested in leasing IPv4 address space for cash before they become obsolete.
Verstanden habe ich:
Wir würden Dir gerne etwas für Deine Beine bieten. Wie Du weisst ist das Laufen nur eine Brückentechnologie die bald durch das Fliegen ersetzt wird. Wir haben Interesse daran, Dir — gegen Geld natürlich — die Beine abzunehmen bevor sie obsolet werden.
So weit sind wir schon, wie?
Der warum-hab-ich-das-nicht-schon-immer-so-gemacht-Moment
Manchmal habe ich das. Heute zum Beispiel.
Ich beschäftige mich eine Weile mit einem Thema. Meistens habe ich vorher schon was davon gehört, oder darüber gelesen. Manchmal habe ich mich auch schon etwas eingelesen, oder etwas rumprobiert. Nach einer Weile des unbeholfenen Rumstocherns werden Beispiele konkret. Ich stelle mir gezielt Aufgaben, und irgendwann sind die Lösungen einfach. Es passt einfach alles, und alles ergibt einen Sinn.
In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit Puppet beschäftigt. In der Theorie weiß ich schon lange was es tut, und die Beschäftigung damit stand genauso lange ganz oben auf der Liste der Sachen die ich mir noch aneignen will.
Zu Recht, wie mir scheint.
Heute hatte ich mehrere ach-so-geht-das-Momente. Zusammen ergeben die dann einen veritablen warum-hab-ich-das-nicht-schon-immer-so-gemacht-Moment.
Ich bin mir absolut darüber im klaren dass es im Puppet-Umfeld jede Menge zu entdecken gibt, und dass das sicher mit einer Menge Arbeit und bisweilen auch mit Frust verbunden ist. Aber dieser warum-hab-ich-das-nicht-schon-immer-so-gemacht-Moment erleichtert die Beschäftigung damit ungemein.
Soviel dazu. Muss weg. Manifeste verfassen…
Hacken für Filmfans
Vor vielen Jahren hat sich Illiad für seinen Comic Userfriendly das Hollywood-Betriebssystem ausgedacht. Die erste wirkliche Implementierung die ich sehe ist eine Webanwendung. Wer sich hackermäßig geben will wählt einfach eine Variante aus schaltet seinen Browser auf Fullscreen. Dann einfach lostippen… 1337hax0r…
195 Konzertbesucher… in einer Mail
Anfang letzten Jahres habe ich ein Konzert besucht. Die Karte habe ich mir im Vorverkauf besorgt, und den hat der Veranstalter selbst abgewickelt. Dass ich als Antwort auf meine Bestellung eine — augenscheinlich manuell und individuell getippte — Mail bekommen habe in der mir zugesichert wurde dass die Karte vor der Veranstaltung an der Kasse ausliegt hat mich schon irritiert. Ein paar Monate vor der Veranstaltung hätte ich erwartet dass die mir zugeschickt würde…
Nun denn. Das Konzert hat Spaß gemacht, damit hat sich der Abend gelohnt.
Heute — fast ein Jahr später — bekam ich eine weitere Mail des Veranstalters. Nicht nur ich. Neben meiner standen noch 194 weitere Adressen auf dem Umschlag. Eine der Adressatinnen kenne ich sogar noch aus der Schule, also selbst für mich noch aus der vor-Internet-Zeit. Seit etwa 20 Jahren dürfte ich die nicht mehr gesehen haben. Jutta, falls Du dies liest: Hallo!
Allen Gelegenheits-Rundschreibenschickern sei geraten: die eigene Adresse ins Feld für den Empfänger schreiben. Die eigentlichen Empfänger kann man dann in einem Feld mit dem Titel Blindkopie (auch BCC oder Blind Carbon Copy) auflisten. Dann sehen Empfänger nur den Absender, nicht die komplette Liste aller Adressaten. Das geht auch mit dem Thunderbird, selbst auf einem Windows 7.
Noch besser wäre es natürlich, sowas mit einem professionellen System zu machen. Das schickt die Mails dann einzeln raus.
Noch viel besser wäre es natürlich, so einen Mist gar nicht erst zu verschicken. Ich kann mich nicht daran erinnern zugestimmt zu haben dass meine Adresse dauerhaft gespeichert und sogar für den Spamversand verwendet wird. Das ist meines Wissens nicht legal, und wenn man das dem falschen schickt kann der einem deshalb böse auf die Füße treten, heutzutage…
Serien bewerten
Interessantes Spielzeug zur Bewertung von Fernsehserien: mit Graph TV kann man nette Graphen aus den Bewertungen der einzelnen Folgen in der IMDB anzeigen lassen
Freie Software — ganz schön teuer
Bei der Arbeit mit einem Softwarepaket fiel die Bemerkung dass man den ganzen Mist wegwerfen und neu entwickeln sollte. Mir fiel dazu ein dass es ein Tool gibt mit dem die Entwicklungskosten für Softwareprojekte abgeschätzt werden kann: ohloh.net berücksichtigt dazu im wesentlichen die Anzahl der Quellcodezeilen, das darunterliegende COCOMO-Modell, das zwar nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, effektiv aber wohl auch nicht viel mehr bringt als eine Glaskugel.
Trotzdem: die Zahlen die dabei rausfallen sind schon beeindruckend. Selbst wenn man nur die Anzahl der Codezeilen ansieht, nicht die daraus folgenden Kosten (die mit $55k pro Personenjahr angesetzt werden):
Projekt | Codebase Size | Estimated Effort | Estimated Cost |
---|---|---|---|
Apache HTTP Server | 2.268.153 Zeilen | 645 Personenjahre | 35.476.462 Dollar |
Apache OpenOffice | 23.105.092 Zeilen | 7361 Personenjahre | 404.853.843 Dollar |
Gimp | 728.523 Zeilen | 201 Personenjahre | 11.034.951 Dollar |
GNU Compiler Collection | 6.435.383 Zeilen | 1956 Personenjahre | 107.585.880 Dollar |
Linux Kernel | 16.411.777 Zeilen | 5321 Personenjahre | 292.631.874 Dollar |
MySQL | 12.566.154 Zeilen | 4009 Personenjahre | 220.473.614 Dollar |
Nagios | 240.833 Zeilen | 61 Personenjahre | 3.334.334 Dollar |
Perl | 5.422.092 Zeilen | 1664 Personenjahre | 91.502.061 Dollar |
PHP | 2.281.573 Zeilen | 653 Personenjahre | 35.901.501 Dollar |
Python Programming Language | 908.412 Zeilen | 251 Personenjahre | 13.822.126 Dollar |
Samba | 1.554.832 Zeilen | 442 Personenjahre | 24.330.106 Dollar |
Zabbix | 279.878 Zeilen | 73 Personenjahre | 4.036.481 Dollar |
Wie gesagt: alles nur Glaskugel, und sicher gibt es tausend Unwägbarkeiten wie autogenerierten Code, oder unterschiedliche Kosten für unterschiedlich qualifizierte Programmierer.
Für 300 Millionen Dollar würde ich persönlich aber durchaus anfangen einen Kernel zu schreiben… selbst wenn ich damit rechne bis zur Rente noch 30 Jahre hacken zu müssen, müsste der rechnerisch bis dahin ja nur 0,56% der Funktionalität bringen ((1 / 5321) * 30 * 100 = approx. 0.5638038)… wenn ich mir die richtigen 0,56% raussuche passt das schon…
Fein formuliert von Farin
In einem Newsletter ansonsten — wie immer — etwas merkwürdigen Inhalts von Farin Urlaub las ich gerade folgende Formulierung:
Ich muss bei diesen Worten gleich an das Buch der Bücher denken (1. Thess 5,2) — was könnte schöner sein, als es sich am knisternden Feuer mit den Briefen eines Paulus gemütlich zu machen?
Ich muss zugeben dass ich weder weiß an wen der Paulus geschrieben hat, noch was er inhaltlich dargeboten hat. Aber der Satz ist nett formuliert.