… dass der UMTS-Empfang in einem nicht-mal-3000-Seelen-Dorf im Süden Polens deutlich besser ist als zu Hause. :-(

Zu Hause kriege ich mit Richtantenne und bei gutem Wetter eine ordentliche Verbindung. Hier ist mein Notebook gerade an mein HTC Desire ‚getethered‘, das liegt neben mir auf dem Boden… und die Daten rennen.

Im Handy steckt übrigens eine Prepaid-Karte des polnischen Anbieters Play. Kostet 19 ZÅ‚oty — etwa 5 Euro — und verkraftet 1GB. Sehr fair, finde ich.

Vor einem Monat habe ich noch geranted weil die Firma Apple es sich anmaßt, die Inhalte von Musikstücken zu verändern. Und während ich mich noch darüber aufrege — nein, nicht durchgehend, aber immer mal wieder — lese ich schon wieder was in die Richtung.

Diesmal ist es vielleicht nicht ganz so kraß, da Apple in diesem Fall nicht selbst die Inhalte verstümmelt. Trotzdem wird versucht Einfluss zu nehmen, und das wie ich finde in einem Maß das nicht toleriert werden kann.

Es geht um ein Buch der amerikanischen Autorin Holly Lisle. Normalerweise verfasst sie Romane, aber seit einigen Jahren auch Bücher für Schriftsteller. Offenbar hat sie ein Werk geschrieben in dem sie die Vermarktung von Büchern beschreibt. Natürlich gehört dazu Heutzutage auch der Umgang mit Internet-Händlern, und speziell in der Branche zuvorderst der Platzhirsch Amazon. Und genau den Teil hätte sie in den Augen von Apple offenbar besser unterschlagen…

Zumindest in Apples iBook-Store scheint die bloße Erwähnung der Konkurrenz ausreichend für den Ausschluss zu sein. Die ursprünglich enthaltenen Links — und das kann ich in Grenzen noch nachvollziehen — hatte sie auf Aufforderung schon gelöscht. Im nächsten Schritt verlangt Apple die nicht-Erwähnung eines der für den Inhalt des Buches wichtigsten Themengebiete.

Sie hat die einzig richtige Konsequenz gezogen und ihre Bücher aus dem iBook-Store genommen. Meine Hochachtung dafür!

Leider weiß ich nicht mehr genau wer mich auf Boodler gestoßen hat. Falls Du dies liest: Danke nochmal. :-)

Boodler ist ein ‚Open-Source Soundscape Tool‘. Das bedeutet, dass man damit Klanglandschaften erzeugen kann. Ein greifbares Beispiel dürfte ein Gewitter sein. Der Klang eines Gewitters besteht in erster Linie aus Regen, Donner und vielleicht Sturm. Boodler verfügt über Module die diese Klänge wiedergeben können. Und es gibt eben ein Modul das dafür sorgen kann dass es durchgehend regnet, es dabei mal mehr, mal weniger stark stürmt, und in natürlich wirkenden Abständen donnert. Ich war skeptisch, muss aber sagen dass die Ergebnisse halbwegs überzeugen.

Kurz zur Technik: Boodler ist in Python geschrieben. Die verschiedenen Module lassen sich einzeln herunterladen, dabei können heruntergeladene Ressourcen von mehreren Modulen benutzt werden. Ressourcen sind nach meinem bisherigen Verständnis die Sounds, sowie die ‚Agenten‘ die wissen wie man die Sounds wiederzugeben hat.

Dabei kann Boodler auch extern angesteuert werden. Es kann am Netz lauschen und Events von anderen Rechnern verarbeiten. Um im Beispiel zu bleiben: man kann es sicher mit vertretbarem Aufwand hinkriegen, das Gewitter von weitem zu steuern. Also Intensität von Regen und Sturm, und Auftreten des Donners.

OK, soviel dazu.

Jetzt bin ich ein großer Freund von Monitoring. Ich habe hier zu Hause aktuell ein Icinga im Einsatz, den Nachfolger von Nagios. Sicher kann man das einfach so weit kriegen dass es bei Boodler bescheid sagt und es gewittermäßig ordentlich krachen lässt wenn irgendwo ein Alarm auftritt. :-D

Im Moment habe ich anderes zu tun, und ein Dauergewitter würde dem einen oder anderen hier zu Hause auf den Keks gehen. Aber irgendwer sollte das dringend mal umsetzen, finde ich…

Ich zitiere mich mal eben selbst:

Wie können die als Technik-Anbieter es auch nur wagen, sich am Inhalt der Stücke zu vergreifen? Und wie können die Rechteinhaber das zulassen?!?

Das habe ich vor mehr als sieben Jahren geschrieben, und es gilt immer noch. Gerade lese ich einen Artikel in der Zeit, und mir kocht schon wieder die Galle über. Offenbar erdreistet sich Apple, die Inhalte von gekauften Musikstücken zu zensieren:

Doch irgendwie war »Make Some Noise« von den Beastie Boys, einer New Yorker Hip-Hop-Band, nicht mehr das, was es einmal war. Er hörte genauer hin ” und stellte fest: Der Text war gesäubert worden. »We gonna party for the motherfucking right to fight«, heißt es bei den Beastie Boys, aber nun fehlte plötzlich das Wort motherfucking, es war durch ein lautes Kratzgeräusch unhörbar gemacht worden. Ebenso, in einer anderen Zeile, der Vulgärausdruck bitching.

Wohlgemerkt: es ist nicht so wie die übliche Zensur durch den Laden. Apps für die iGeräte durchlaufen auch eine Zensur, und wenn da beispielsweise in einer Sportzeitschrift oder einem Gemälde zu viel Haut zu sehen ist nehmen die den Kram einfach aus dem Store. Hier werden aber wirklich die Inhalte der Stücke verändert!

Ich finde das wirklich unglaublich. Zumal irgendeine komische ‚Dienstleistung‘ bei denen offenbar auch ungefragt Musikstücke überschreibt die man aus anderer Quelle hat.

Technik mögen die drauf haben. Meinetwegen auch User-Interfaces und Design. Aber aus politischen Gründen würden mich keine zehn Pferde dazu bewegen, deren Produkte privat zu kaufen. :evil:

Eine der wichtigsten Fähigkeiten über die man heutzutage verfügen kann dürfte wohl Medienkompetenz sein. Der Umgang mit modernen Medien ist nicht immer leicht, dummerweise aber an vielen Stellen eine Grundvoraussetzung um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Ich bin der festen Ansicht dass man nicht früh genug damit anfangen kann, Kinder und Jugendliche insbesondere über Wesen und Gefahren der Medien aufzuklären in denen sie selbst als Sender auftreten können. Im Wesentlichen dürften das die sozialen Netzwerke sein: Facebook, Twitter, Google+ und wie sie alle heissen.

Das Personal der Wurmbergschule in Braunlage sieht das offenbar anders. Oder sie hat ein völlig anderes Verständnis davon wie man junge Menschen an Medien heranführt.

Da hat eine Versicherung einen Geschichtenerzähler in die Grundschule bestellt, der den ersten und zweiten Klassen spannende Sachen erzählt. Die Versicherung sieht das als PR-Maßnahme und möchte Bilder der Veranstaltung ins Netz stellen. Ausgerechnet nach Facebook. Einige der Eltern haben dem nicht zugestimmt, und da es offenbar zu aufwändig ist ein paar Bilder herauszusuchen auf denen die betroffenen Kinder nicht zu sehen sind wurden sechs der 45 Kinder von der Veranstaltung ausgeschlossen. Die durften die Zeit dann in anderen Klassen oder mit vorbereiteten Aufgaben absitzen.

Das Personal der Schule sollte gründlich drüber nachdenken was auf die Art und Weise in die Köpfe der sechs- bis achtjährigen Kinder gelangt. Als Vater rege ich mich darüber echt auf, und ich kann nur hoffen dass ich meinen Töchtern so etwas nicht erklären muss. :-(

Gestern habe ich mich schon an anderer Stelle darüber aufgeregt dass eine Vierjährige bei einem Sprachtest durchfällt weil sie offenbar lieber richtig redet statt Kauderwelsch nachzuplappern. Mir wird immer deutlicher bewusst dass Pädagogen nicht allein durch ihre Ausbildung für den Umgang mit Kindern qualifiziert sind…

Die Zeit schreibt in einem Artikel etwas über die Ergebnisse einer Studie der Uni Tübingen:

Gerade mal neun Monate dauerte die Wehrpflicht unmittelbar vor ihrer Abschaffung im vergangenen Jahr, doch schon dieser kurze Zeitraum reicht offenbar aus, um junge Bundeswehrrekruten in ihrer Charakterentwicklung dauerhaft zu beeinträchtigen. […] Noch Jahre später hinken ehemalige Soldaten ihren Altersgenossen in Sachen persönlicher Reife hinterher.

Ich habe damals alle erreichbaren Räder in Bewegung gesetzt damit der Krug an mir vorüber geht. Nicht nur weil ich keine Lust auf Wehr- oder Zivildienst hatte, sondern weil ich mir damals schon sicher war dass das keine sinnvolle Einrichtung ist. Ich hatte echte Gründe (nicht nur vorgeschoben, das versichere ich), und ich wurde von erst T2 letztendlich auf T5 heruntergestuft. Mit anderen Worten: ausgemustert.

Da mich das Thema damals echt beschäftigt hat (der Prozess von T2 bis T5 hat >2 Jahre gedauert) habe ich mir dazu natürlich eine Menge Gedanken gemacht, auch über die Leute die ihren Wehrdienst geleistet hatten. Und zumindest für mich bin ich zu einem ähnlichen Schluss gekommen wie diese Studie: ich habe die Jungs aus meinem Umfeld beobachtet, und ich bin mir sehr sicher dass kaum einer die Zeit ohne eine merkbare Veränderung im Wesen hinter sich gebracht hat. Sicher hat es auch die eine oder andere Positive Wendung gegeben, aber das würde ich wirklich als Ausnahme sehen.

Damit will ich nicht gegen Soldaten oder (ehemalige) Wehrdienstleistende wettern. Gute Freunde waren ‚beim Bund‘, andere haben ‚Zuvieldienst‘ geleistet. Das würde ich niemandem vorwerfen. Es hängt ja auch von der jeweiligen Persönlichkeit ab wie sehr man sich durch solche Sachen beeinflussen lässt.

Was mich wirklich wundert ist, dass das offenbar erst jetzt — nach Abschaffung der Wehrpflicht — ein Thema wird. Man sollte meinen dass sich die Öffentlichkeit da auch früher schon mal Gedanken zu gemacht hätte…?