Auffälliges Detail

Auffälliges Detail

Ich interessiere mich nicht für Fussball. Nicht die Bohne. Trotzdem bin ich auf einen Artikel des WDR gestoßen, der sich mit Fans der Borussia Dortmund über die gewonnene Meisterschaft freut. Den Artikel habe ich nicht wirklich gelesen, aber irgendein Reflex ist beim Aufmacher-Bild aktiviert worden.

Offenbar hat da in der Bildredaktion jemand gepennt. Oder er hält das für repräsentativ, das kann ich mir aber nicht vorstellen. Ich sehe da einen ziemlich markanten Totenkopf. Den Schriftzug der auf die Ziffern 18 endet kann ich nicht genau entziffern, da er teilweise von einer schwarzen Sonne verdeckt wird. Alles zusammen ergibt ein halbwegs eindeutiges Bild.

Ich bin mir sicher dass bei der Feier die Farben Schwarz und Gelb das Bild bestimmt haben. Mich wundert dass auf diesem speziellen Bild so verflucht viel Braun vorkommt… :-(

Update:
Sehr geehrter Herr Schaten,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Wir haben das Bild von einer Agentur übernommen. Leider ist uns die Symbolik nicht aufgefallen.
In unserem Beitrag haben wir das Bild durch ein anderes ersetzt.
Außerdem werden wir die dpa über ihre Kritik informieren.
Mit freundlichen Grüßen

Danke, WDR!

Heute gelernt: Bikeshedding ist ein anderes Wort für Parkinson’s Law of Triviality. Es bezeichnet die Tatsache, dass (besonders in größeren Runden) unverhältnismäßig viel Zeit mit der Lösung trivialer Probleme verbracht wird.

Der Begriff ‚Bikeshedding‘ kommt in dem Zusammenhang von dem Musterbeispiel: plant man ein Kernkraftwerk gibt es nur wenige die sich trauen zu einem derart komplexen Thema etwas beizusteuern. Plant man aber einen simplen Fahrradschuppen (Bikeshed) bringt sich jeder ein, da jeder sich etwas darunter vorstellen kann und somit jeder seine persönliche Meinung vertreten will.

Das meint der Volksmund wohl wenn er sagt ‚zu viele Köche verderben den Brei‘.

Kurz gesagt: es geht nicht. :-(

Zumindest nicht wenn man den Anspruch erhebt auch etwas finden zu wollen. ;-)

Die Langversion: Bei der Arbeit bin ich einfacher Benutzer. Kein Administrator. Zumindest nicht auf meinem Arbeitsplatzrechner, einem PC mit Windows XP. Das Ding hat mich schon eine Menge Nerven gekostet, aber das Heute schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.

Vor ein paar Jahren habe ich mich damit abfinden müssen dass ich mit dem Explorer nicht im Inhalt von Dateien suchen kann. Zumindest nicht in irgendwelchen dahergelaufenen Dateien. Ich hatte einen Verzeichnisbaum voll mit PHP-Sourcen, und ich wollte die Datei finden in der eine bestimmte Meldung ausgegeben wird. Ein Fall für grep -r "Meldung" * — auf jedem nicht-Windows zumindest.

Windows sucht — wenn ich mich recht erinnere — erstmal nur in indizierten Dateien. Nach längerer Suche hat mir ein automatisch übersetzter Artikel in der Knowledge Base etwas in der Art „schalt die Indizierung ab, dann funktioniert das auch mit Dateien deren Endung Windows nicht kennt“ gesagt. Einschliesslich einer Anleitung wo der erforderliche Haken versteckt ist. Bei mir war der Haken aber ausgegraut, ich schätze dass das ein fürsorglicher Administrator für mich erledigt hat. Ergo: suchen per Explorer habe ich mir abgewöhnt.

Stattdessen an der Kommandozeile findstr aufgerufen. Das geht zur Not sogar rekursiv, hat mir damals also den Weg zur gesuchten Datei gezeigt.

Heute hat mich aber auch findstr enttäuscht:

findstr findet nichts

findstr findet nichts

Wir sehen eine Textdatei mit einer Zeile Text. Mit findstr kann ich offenbar nicht nach einem Wort suchen. Ein Kollege empfiehlt find. OK, solange ich nicht nach Mustern suchen will klappt das offenbar. Aber was ist das? Wenn ich nach einzelnen Buchstaben suche findet auch findstr etwas! Allerdings mit komischen Zeichen dazwischen…

Sowohl type und find an der Kommandozeile, als auch Notepad und Wordpad können mir den Inhalt der Datei sauber anzeigen. Nur halt findstr nicht.

Aber die komischen Zeichen sind ein Hinweis: mit Vim (ohne den würde ich eingehen) finde ich heraus dass das Fileencoding dieser Datei utf-16le ist. Keine Ahnung wie es dazu gekommen ist, ich bin mir sicher dass ich die Datei mit Bordmitteln erstellt habe. Ursprünglich war das eine RDP-Datei, mit der ich direkt die Verbindung zu einem bestimmten Rechner starten kann.

Fazit: findstr ist auch keine Lösung. Solange ich nichts spezielles will (z. B. nach Mustern suchen. Oder rekursiv in Verzeichnissen. Oder in Datenströmen.) scheint find den Dienst zu tun.

In diesem Fall hat mir Vim das Encoding verraten. Unter Linux hätte es wahrscheinlich auch ein file getan (ungetestet). Wie finde ich eigentlich unter Windows das Encoding einer Textdatei heraus?

Mein Notebook — ein Lenovo Thinkpad X61 Tablet mit 4GB RAM — hat seit gerade eben eine SSD. Vorher war da eine Seagate Momentus 5400.3 mit 80GB drin, jetzt eine OCZ Agility 3 mit 60GB. Ja, weniger Kapazität. Reicht mir aber. Eigentlich wollte ich die Vertex 3 haben. Die war aber DOA, und der Laden hatte keine zweite. Egal, für das Notebook reicht sicher auch die Agility. Und mit 75 Euro war die auch noch knapp 15 Euro billiger als die Vertex.

Ich habe mir den Spaß gemacht ein paar grobe Messungen vorzunehmen. Leider habe ich dabei im Eifer des Gefechtes vergessen ein Suspend-To-Disk zu vergleichen. :-(

Hier die Tests die mir auf die Schnelle eingefallen sind:

  1. Zeit vom Einschalten des Notebooks bis zum Login-Prompt an der grafischen Oberfläche. Das schliesst etwa acht Sekunden ein die das BIOS sich nimmt bevor tatsächlich mein Arch Linux gebooted wird.
  2. Zeit für den Login, vom Abschicken des Passwortes bis mein Shell-Fenster erscheint. Mein System ist so konfiguriert dass sich nach Start des Window-Managers (Awesome) ein Terminal (URXVT) im Vollbild öffnet.
  3. Start des Firefox. Der hat im Moment eine ganze Reihe von Tabs die sich mit öffnen, ich habe die Zeit gestoppt die vergeht bis eine Login-Aufforderung aus einem bestimmten Fenster erscheint.
  4. Als root: time grep -r abcde /usr
  5. Als root: time find / -name abcde
  6. Als root: time du -sch /*
  7. Als User: time cf temp.tar dir

Vergleich der Laufzeiten

Vergleich der Laufzeiten

In Zahlen sieht das Ergebnis wie folgt aus:

Test Festplatte Solid-State-Drive
1 26 Sekunden 20 Sekunden
2 8 Sekunden 1,5 Sekunden
3 14 Sekunden 5 Sekunden
4 476 Sekunden 71 Sekunden
5 117 Sekunden 12 Sekunden
6 5 Sekunden 4,5 Sekunden
7 4,5 Sekunden 2,5 Sekunden

Man beachte: das sind alles ungefähre Werte. Die ersten drei Tests habe ich mit der Stopuhr gemessen, die anderen mit time. Mir ist klar dass man so keinen richtigen Benchmark aufstellen kann, ich wollte nur ein paar Zahlen haben die mir zeigen dass sich die Umbauerei gelohnt hat. Und die habe ich bekommen. :-)

Ich wurde gefragt welche Anwendungen ich denn so auf meinem Android-Telefon habe. Das Handy ist ein HTC Desire, gerooted und mit einem GingerVillain als Distribution. Vielleicht kann ja noch wer Anregungen aus meiner Antwort ziehen, daher hier mal öffentlich eine Liste. Unvollständig, aber diese Programme nutze ich mehr oder weniger regelmäßig. Bislang bin ich absolut zufrieden mit den kostenlosen Programmen, ich hatte noch keinen Grund im Market Geld auszugeben.

Must Have

Nice To Have

Ich bin immer dankbar für Verbesserungsvorschläge. Oder für ähnliche Listen von anderen Benutzern, aus denen ich vielleicht auch noch Anregungen ziehen kann. Her damit!

Im Moment befinde ich mich für ein paar Tage auf Norderney. Um hier nicht ganz vom Weltgeschehen abgeschnitten zu sein habe ich mir vor der Abfahrt eine SIM-Karte von Aldi-Talk nebst 15 Euro Guthaben gekauft. Das würde reichen um einen Monat per UMTS online zu sein. Nebenbei: der UMTS-Empfang (HSDPA) ist auf der Fähre zwischen Festland und Insel besser als bei uns zu Hause.

Wie auch immer: ich habe vorgestern die 15 Euro Guthaben auf die Karte aufgeladen und konnte direkt los surfen. Sehr praktisch. Nur hat es leider nicht lange funktioniert. Nach einer Weile gingen nur noch die Namensauflösung und der Besuch auf der Aldi-Talk-Seite.

Guthaben schon wieder alle? Kann eigentlich nicht sein, mit 15 Euro kann ich ja eigentlich einen ganzen Monat surfen.

Also Hotline. Problem geschildert, festgestellt dass ich blöd genug war loszusurfen ohne wirklich die Datenoption zu buchen. Bei 24 Cent pro Megabyte sind 15 Euro bald durch. :-(

Dann in etwa folgender Dialog:

„Ich gehe davon aus dass Sie das nicht irgendwie rueckwirkend buchen koennen?“
„Nein, eigentlich geht das nicht.“
„Sehe ich ein, den Fehler habe ich ja auch zu verantworten. Mein Problem ist: ich sitze auf Norderney, hier gibt es soweit ich weiss keinen Aldi. Sonst würde ich einfach nochmal Guthaben kaufen…“
„Ich sehe mal nach was ich für Sie tun kann…“
[Warteschleife]
„Hören Sie? Auf dem Weg zu meinem Vorgesetzten habe ich den Weihnachtsmann getroffen. Der meinte dass Norderney in der Regel eh etwas zu kurz kommt, und dass man da was tun sollte. Er setzt sich dafür ein dass Ihnen die 15 Euro wieder gutgeschrieben werden. Sie können dann die 30-Tage-Flat buchen und die Zeit auf der Insel ist gerettet.“

Diese letzte Zeile war wirklich ein Zitat des Hotline-Mitarbeiters. Kurz später war das Guthaben wieder da, ich konnte die Option buchen und kann somit dieses Posting verfassen.

Ich bin begeistert von der Kulanz. Deshalb nochmal: Danke!

Arch Linux

Arch Linux

Nein, ich nutze Arch Linux noch keine zehn Jahre. Aber sieben sind es jetzt doch schon. Das Projekt ist Vorgestern zehn Jahre alt geworden, und ich nutze die Gelegenheit mal um mich öffentlich zu bedanken.

Arch ist für mich die ideale Arbeitsplatzdistribution: schlank, aktuell und flexibel. Die eigentliche Distribution ist verhältnismäßig dünn mit Paketen ausgestattet. Dafür gibt es aber das Arch User Repository (AUR), und da findet man praktisch alles. In den sieben Jahren ist es mir nur einmal passiert dass ich etwas haben wollte was es da nicht gab, und an der Stelle freut man sich dann darüber wie einfach es ist, sich in Arch ein eigenes Paket zu bauen. Dafür sind keine komplizierten Spec-Dateien erforderlich, man schreibt lediglich einen kurzen Fetzen Shell.

Vor Arch hatte ich Gentoo auf meinem Arbeitsplatz, da ist mir aber irgendwann die ständige Compiliererei auf den Keks gegangen. Davor war es Debian Unstable. Das ist stabiler als der Name vermuten lässt, aber irgendwann bin ich in der bekannten Abhängigkeitshölle gelandet. Und das Debian Stable davor ist zwar immer noch meine erste Wahl auf Servern aller Art, macht aber auf dem Desktop keinen Spass wenn man auch mal aktuellere Software haben möchte.

Sicher ist Arch nicht jedermanns Sache. Ich würde das niemandem empfehlen der nicht die Absicht oder die Möglichkeit hat sich intensiv mit seinem System zu beschäftigen. In anderen Distributionen funktionieren viele Dinge ‚out of the box‘ für die man in Arch erstmal Doku und den Vi bemühen muss. Das mag nicht jeder, und das kann ich gut verstehen. Ich weiß aber dass ich gerade durch diese Eigenart eine Menge über mein System gelernt habe. Und ich werde durch ein System belohnt das ohne großen Paket-Overhead auskommt. Ich muss weder Gnome, noch KDE oder deren aufgeblähte Anwendungen installieren. Auch kein anderes Desktop Environment, das ich eh nicht brauchen würde. Dafür kann ich trotzdem auch exotischere Anwendungen benutzen ohne dafür meine Distribution verbiegen zu müssen. Und dank der Rolling Releases bin ich auch immer halbwegs auf dem Stand der Technik.

Ach ja, Releases: obwohl ich zwischendurch auch mal längere Zeit keine Updates eingespielt hatte, konnte ich meine Installation über mehrere Hardwaregenerationen weiterbetreiben, ohne alles neu aufsetzen zu müssen. Erst vor drei Monaten habe ich auf für mein neues Notebook Tabula Rasa gemacht: für 4GB RAM musste ich dann doch auf 64 Bit umsteigen, und das geht nur sinnvoll mit Neuinstallation.

Genug der Lobhudelei, ich bin weiterhin überzeugt dass Arch genau das richtige für mich ist, und ich dadurch in den Genuss einer Menge Vorzüge komme.

Und dafür danke ich dem Projekt: Danke! :-)