Gestern ist es erstmalig untergegangen, Heute dann erstmalig wieder auf.
Ich habe ja im Oktober schon mal mein Aquariencomputer-Projekt erwähnt, auch wenn es damals noch keinen Namen hatte. Ein paar bescheuerte Ideen (und eine Websuche die (praktisch) keine Fundstellen ergab) weiter war ich überzeugt davon dass man ein (teil-)automatisiertes Aquarium ja eigentlich nur Autoquarium nennen kann. Oder?
Seitdem ist eine Menge Zeit vergangen, die ich nicht zuletzt mit dem Aufbau eines dazu passenden Aquariums verbracht habe. Gestern Abend war dann aber der große Moment an dem ich beides zusammenführen konnte, und erstmalig die Lampen des neuen Aquariums gedimmt wurden.
Auf dem Bild sieht man den aktuellen Zustand des Teils: oben links die Relais-Karte (die hoffentlich im Laufe dieser Woche zum Einsatz kommen kann), links außen mein treues X22 mit dem das ganze Ding entwickelt wurde (und das da noch zu Testzwecken angeschlossen war), unten rechts das Bedienteil das später in ein Gehäuse kommt und dann sichtbar untergebracht wird, und darüber die Hauptplatine und das Dimmer-Modul.
Die Hauptplatine kommuniziert mit der Peripherie über einen sogenannten I2C-Bus. Das findet einerseits auf dem blauen Kabel statt (zur Relais-Platine wird auch noch eins führen), andererseits auf dem Steckverbinder zwischen den beiden Platinen. Letzterer ist durchgeschleift, so dass an das Dimmer-Modul noch weitere Platinen angeschlossen werden können, damit zum Beispiel auch pH- oder Redox-Werte gemessen, oder die Daten per Netzwerk verfügbar gemacht werden können. Das ist aber noch Zukunftsmusik.
Was bis jetzt funktioniert ist die Temperaturmessung an drei Stellen (im Wasser, über dem Wasser und in der Umgebung) und die Lichtsteuerung für die Leuchtstoffroehren (LEDs kommen später). Die Lampen werden nach einer Art Programm gedimmt, das als einfache Textdatei auf der SD-Karte liegt. Im Wesentlichen sieht das im Moment so aus:
07:45:00, 08:15:00, lamp3, , 127
08:00:00, 08:30:00, lamp2, , 127
08:00:00, 08:45:00, lamp4, , 80
08:15:00, 09:00:00, lamp1, , 127
12:00:00, 12:30:00, lamp3, , 30
12:15:00, 12:45:00, lamp2, , 30
12:30:00, 13:00:00, lamp1, , 30
14:00:00, 14:30:00, lamp2, , 127
14:15:00, 14:45:00, lamp1, , 127
14:30:00, 15:00:00, lamp3, , 127
14:30:00, 15:00:00, lamp4, , 127
18:30:00, 19:00:00, lamp4, , 80
20:00:00, 23:30:00, lamp4, , 0
21:00:00, 22:00:00, lamp1, , 0
21:15:00, 22:15:00, lamp3, , 0
21:30:00, 23:00:00, lamp2, , 0
Die Zeile 07:45:00, 08:15:00, lamp3, , 127
bewirkt zum Beispiel, dass in der Zeit von 07:45 bis 08:15 die Lampe 3 von ihrem vorherigen Zustand (deshalb die beiden Komma) auf volle Helligkeit (127) heraufgedimmt wird. Dabei ist lamp1 die vordere Röhre über dem Becken, lamp2 die mittlere (jeweils 865er Osram), lamp3 die hintere (840er Osram) und lamp4 die ‚obere‘ (ebenfalls 840er Osram), die beleuchtet nicht das Becken sondern die bepflanzte Rückwand darüber.
Wenn die Lampen auf 0 heruntergedimmt werden leuchten sie immer noch, wenn auch nur schwach. Später soll in dem Moment die Relaiskarte dafür sorgen dass die Lampen auch tatsächlich ausgeschaltet werden, im Moment wird das noch durch Zeitschaltuhren erledigt. Aber wie gesagt: ich hoffe dass die Relais noch diese Woche fertig werden…