Ausnahmsweise mal was englischsprachiges: ich habe in einem Youtube-Video jemanden gesehen der den Namen Tom Sawyer als Verb benutzt hat:

So I tomsawyered some friends into helping me cutting it…

Ich weiß nicht ob das ein stehender Begriff ist, aber mir hat er sehr gefallen. Falls jemand die Geschichte dazu nicht kennt, hier ein Auszug aus der Wikipedia:

Als Tom wieder nach einer Prügelei mit zerrissenem Hemd heimkommt, muss er zur Strafe am Samstag Tante Pollys Zaun streichen. Jedes Mal, wenn ein Junge vorbeikommt und sich über dessen Strafarbeit lustig macht, erklärt ihm Tom mit ernstem Gesicht, wie schwierig es sei, die Kalkfarbe richtig aufzubringen und dass bei weitem nicht jeder in der Lage sei, diese komplizierte Aufgabe zu lösen. Neugierig gemacht, fragen ihn die Buben, ob sie es nicht auch einmal versuchen dürfen, und erst nach langem Zögern und schließlich gegen Bezahlung mit Tauschgegenständen lässt Tom sie den Zaun für sich streichen.

Sehr schön. :-)

Man kennt diese Objekte aus vielen Filmen, der Begriff war mir aber neu:

MacGuffin ist der von Alfred Hitchcock geprägte Begriff für mehr oder weniger beliebige Objekte oder Personen, die in einem Film meist dazu dienen, die Handlung auszulösen oder voranzutreiben, ohne selbst von besonderem Interesse zu sein. Vor allem in Kriminalfilmen und Thrillern ist der MacGuffin neben dem klassischen Whodunit ein verbreitetes Mittel, um Spannung über die gesamte Filmhandlung hinweg aufrechtzuerhalten.

Beispiele sind der leuchtende Koffer in Pulp Fiction, der Teppich (der den Raum erst richtig gemütlich gemacht hat) in The Big Lebowski oder die Transitvisa in Casablanca.

Nicht zu verwechseln ist der MacGuffin übrigens mit einem roten Hering — der dient nur zur Ablenkung vom Wesentlichen.

Aus verschiedenen Programmiersprachen kennt man die Notation von Hash-Arrays mittels ‚=>‘. Bislang habe ich das immer als eine Art Zeiger verstanden. Also bildlich.

Ich beschäftige mich gerade mit Puppet. Das ist zwar keine Programmiersprache, die Konfiguration sieht aber trotzdem so aus:

file {'/tmp/test1':
ensure => present,
content => "Hi.",
}

Das — übrigens sehr schön geschriebene — Learning Puppet hat mir gerade beigebracht dass man dieses ‚=>‘ als Hash Rocket bezeichnet. War mir auch neu. :-)

Das Wort Rubber-hose cryptanalysis habe ich in Chaosradio 186 aufgeschnappt, es ging um elektronische Schließsysteme:

Rubber-hose cryptanalysis (übersetzt Gummischlauch-Kryptoanalyse) ist ein Euphemismus, mit dem die Verwendung von Folter mit der Absicht, eine Person zur Herausgabe eines Kennworts oder Entschlüsselungsschlüssels zu bringen, bezeichnet wird. Obwohl sich der Ausdruck selbst ursprünglich von einer Foltermethode ableitet, bei der jemandem mit einem Gummischlauch wiederholt auf die Fußsohlen geschlagen wird, steht er hier stellvertretend für alle Arten möglicher Foltermethoden.

Den Ausdruck hab ich vorhin im CRE131 gehört. Die beziehen das da auf die Tatsache dass man in Computerspielen in der Regel mehrere ‚Leben‘ hat, damit man nach einem Fehler nicht immer von vorne anfangen muss. Klingt aber auch so hübsch makaber. :-)

Gerade in einer Sendung gehört die leider ziemlich viel Potential verschenkt hat:

Eisenbahner sind Profi-Kinder.

Gesagt hat das ein Angehöriger eines Vereins von Eisenbahn-Freunden. Bin ich zwar nicht, aber der Begriff findet hiermit Einzug in meinen Wortschatz. :-)

Die allwissende Müllhalde sagt dazu folgendes:

Ein Schibboleth ist eine sprachliche Besonderheit, anhand derer sich ein Sprecher einer sozialen oder regionalen Zugehörigkeit zuordnen lässt. Zu unterscheiden sind Schibboleths von Zungenbrechern, die für alle Sprecher schwer auszusprechen sind. Vielmehr handelt es sich bei Schibboleths um vermeintlich leicht auszusprechende Wörter, die dann jedoch die Herkunft des Sprechers verraten, ohne dass dieser bei der Aussprache das Gefühl des Scheiterns hatte.

Dann habe ich den Begriff nach dem Genuss von CRE121 wohl doch mit Mem durcheinandergeworfen. Ich dachte das wäre synonym.

Nichtsdestotrotz sind beide Wikipedia-Einträge meiner Meinung nach echt lesenswert. Und unter einem Eekkattensteert konnte ich mir sogar ohne die Erklärung was vorstellen. :-)

Mal abgesehen davon was ich vom Thema des Artikels halte, ein Wort fesselt mich:

In einem Frage-Antwort-Verzeichnis listet die Einrichtung bislang aber nur pauschal „elektronische Zeitschriften, E-Books, Hochschulprüfungsarbeiten, Digitalisate, Musikdateien oder auch Webseiten und dynamische Applikationen“ auf.

Nein, nicht Frage-Antwort-Verzeichnis. Obwohl das eine nette Verkomplizierung von FAQ ist. Ich nehme mir einfach mal vor, das Wort ‚Digitalisat‘ in Zukunft in meinen aktiven Wortschatz aufzunehmen. :-)