Canon EOS 20Da

Gesucht habe ich nicht danach…

Letztens habe ich was kleines fotografiert, noch dazu aus einer komischen Perspektive — unter fiesen Verrenkungen, damit ich hinter der Kamera halbwegs sehen konnte was ich da treibe.

„Ein Winkelsucher… sowas gibt’s bestimmt für meine EOS.“

Ja, gibt es. UVP ist allerdings jenseits von 300 Euro, Straßenpreis immer noch deutlich über 150 Euro. Zu viel für den seltenen Einsatz. Also habe ich mich auf dem Sekundärmarkt umgesehen. Ganz billig wäre ein Dritthersteller gewesen, aber mir sind da direkt auch Originale aufgefallen. Einer ganz besonders…

Den gab es gegen einen Aufpreis zu dem ich nicht nein sagen konnte als Paket mit einem — ebenfalls originalen — Kabelauslöser und einer Kamera mit mehreren Akkus, Ladegerät und einer Spannungsversorgung für Netzstrom.

Bei der Kamera handelt es sich um ein älteres Modell, Jahrgang 2005. Aber auch um ein besonderes Modell: Canon EOS 20Da. Die allwissende Müllhalde sagt dazu folgendes:

Das Modell EOS 20Da ist eine Spezialversion der Kamera, die für die Astrofotografie konzipiert wurde. Sie besitzt einen modifizierten Tiefpassfilter, der den für astronomische Beobachtungen wichtigen Wellenlängenbereich um die Alpha-Linie des Wasserstoffs (H α, Fraunhoferlinie) weniger dämpft. Außerdem wurde eine Fokussierhilfe eingebaut, die manuelles Fokussieren mit Hilfe einer vergrößerten Darstellung auf dem Display erleichtert, wodurch der Betrieb an Teleskopen stark vereinfacht wird.

Wikipedia zu „Canon EOS 20D“

Ein zeitgenössischer Artikel beschreibt die Besonderheiten des Modells etwas ausführlicher.

Mir ist jetzt also ein Sondermodell aus der EOS-Reihe in den Schoß gefallen. Und das ohne dass ich eine konkrete Verwendung dafür hätte: ich habe gar kein Teleskop! :-)

Weniger Dämpfung im Infrarotbereich klingt erstmal als ob ich damit auch mal ein paar Versuche in Richtung IR-Fotografie machen könnte. Das habe ich mit der großen schon versucht, bislang aber noch ohne durchschlagenden Erfolg. Keine Ahnung wie sich das auswirkt, ich weiß nicht was der Filter genau durchlässt.

Was könnte ich denn sonst noch spannendes damit anstellen? Ich habe hier zwei alte 500mm-Brennweiten mit einer optischen Qualität knapp über „Flaschenboden“ (sogenannte „Russentonne“ und „Wundertüte“), und damit möglichst gar nichts mehr erkennbar ist könnte ich noch einen Telekonverter dazu nehmen. Damit in die Astrofotografie zu gehen wäre wohl überambitioniert. Zumal ich auch keine Nachführung auf meinem Stativ habe.

Sonst noch Ideen?

Die Idee ist so merkwürdig wie cool: man kann offenbar ein Telefon (das geht sicher nicht nur mit angefressenem Obst) als Auslöser für eine Kamera verwenden (natürlich nur bei geeigneten Kameras). Dazu werden einfach Infrarot-LEDs an den Kopfhörerausgang angeschlossen. Das Telefon spielt passende Töne ab, die Kamera ’sieht‘ das und löst aus. Eigentlich müsste das auch mit anderen fernbedienbaren Geräten gehen…

Oder wie heißt das noch gleich, bei Harry Potter?

Dieser Zauberstab ist tatsächlich eine Infrarot-Fernbedienung. Also praktisch Gestensteuerung für Fernseher und Co. Wenn das Ding im Oktober rauskommt muss ich nochmal drüber nachdenken ob mir der Spaß wirklich um die 60 Euro wert ist. Ausschließen würde ich das pauschal nicht… :-D