Dieser Text stand 2008 noch nicht im Blog. Ich habe ihn 2015 aus dem alten CMS übernommen und etwas angepasst.

Über dem Becken

Kleben

Kleben

An der Wand soll nicht nur das Aquarium stehen, sondern darüber noch eine weitere Rückwand, bewachsen mit tropischen Pflanzen und beflossen von einem kleinen Wasserlauf. Ich weiß nicht ob man das so schon Paludarium nennen darf, da das ganze nach vorne offen ist, und eigentlich doch eine deutliche Trennung zwischen Wasser- und Landbereich besteht.

Der Aufbau gestaltet sich ähnlich wie bei der Rückwand innerhalb des Beckens aus Styropor. Ich habe Platten in einer Stärke von 10cm gekauft und mit einer Heißluftpistole in Form gebracht. Die fertige Struktur wurde dann auf eine 1cm starke Spanplatte geklebt, die als Träger an der Wand angebracht werden sollte. Zum Kleben habe ich die Platten mit schweren Holzstücken beschwert, damit die Klebung wirklich flächig und stabil wird.

Farbauftrag

Während der Bemalung

Während der Bemalung

Der erste Anlauf die Farbe auf das Styropor zu kriegen – die gleiche Dispersionsfarbe die auch schon auf der ‚unteren‘ Rückwand zum Einsatz gekommen ist – hat erstmal Ernüchterung gebracht. Anderthalb Stunden mit dem Pinsel haben vielleicht ein Achtel der Wand in Farbe gebracht, und das bei genauem Hinsehen nicht mal vollständig deckend. Die Struktur ist einfach zu tief, der Pinsel kommt kaum überall hin.

Wesentlich besser war dann die zweite Idee, die eigentlich schon als erstes hätte kommen können: der Kompressor und die Sprühpistole. In gut einer Stunde war die Wand eingefärbt, und für das komplette Stück wurde weniger Farbe gebraucht als für das erste Zehntel. Außerdem war es so schick möglich zum Abschluss der Aktion ein paar kleine Farbakzente in die Wand zu bringen indem der Farbe in der Pistole noch ein Schluck Ocker zugefügt wurde. So fließende Schattierungen wären mit dem Pinsel kaum zu machen gewesen.

An die Wand

Frisch aufgehängt

Frisch aufgehängt

Mit fünf stabilen Haken wurde die fertige Platte an die Wand gehängt. Rein vom Gewicht her hätten zwei sicher gereicht, aber sicher ist sicher. Wenn das Ding auf das Aquarium darunter fällt kann auch das halbe Gewicht schon ärgerlich sein.

Auf diesem Bild kann man auch gut erkennen dass der zukünftige Wasserlauf auf der rechten Seite mit Epoxydharz abgedichtet wurde. Die Farbe sollte sich zwar ohnehin nicht auflösen, aber auch hier: sicher ist sicher. Der Rest der Platte wurde nicht versiegelt, weil die spiegelnde Oberfläche über Wasser doch merkwürdig ausgesehen hätte. Nur im Wasserlauf ist das halb so wild, da sieht er auch trocken noch schön nass aus. :-)

Bepflanzung

Bepflanzt und beleuchtet (Die Abdeckung des Beckens fehlt)

Bepflanzt und beleuchtet (Die Abdeckung des Beckens fehlt)

Im oberen Teil der Anlage sollten tropische Gewächse wie Orchideen und Tillandsien wachsen, die sich mit wenig Boden zufrieden geben. Wir hatten die Gelegenheit, das Grünzeug günstig im Großmarkt zu kaufen, daher sind es auch direkt im ersten Anlauf ziemlich viele Pflanzen geworden.

Wasserlauf

Wasserlauf

Beleuchtet wird der obere Teil durch zwei weitere 54W-Röhren die genau wie die in der Abdeckung an einem dimmbaren Vorschaltgerät hängen. Auch hier tut die Lichtfarbe 840 von Osram gute Dienste, die Steuerung des Vorschaltgerätes soll der gleiche Aquariencomputer übernehmen der auch für das Becken vorgesehen ist.

Der Wasserlauf

Später soll der Mini-Wasserfall durch eine kleine Zimmerspringbrunnenpumpe betrieben werden die das Aquarienwasser darüber zirkulieren lässt. Bis die Pumpe da ist habe ich erstmal die Osmoseanlage angeschlossen, das tröpfelt auch ganz nett.

Wirklich reißende Ströme sollen da eh nicht durchlaufen, ein kleines Rinnsal sieht schon prima aus.

Dieser Text stand 2008 noch nicht im Blog. Ich habe ihn 2015 aus dem alten CMS übernommen und etwas angepasst.

Nun denn, das Becken steht an seinem Platz und die Wasserschläuche sind installiert. Nächster — und wahrscheinlich aufwendigster — Teil des Plans ist die Rückwand.

Styropor

Aus dem Baumarkt habe ich einige Styroporplatten in einer Stärke von etwa zwei Zentimetern besorgt. Dazu zwei Tuben eines fertigen Styroporklebers und ein Heißluftgebläse.

Die Platten wurden wie auf dem Bild zu sehen ist geschnitten und aufeinander geklebt. Dabei ist die Grundplatte aus vier Einzelteilen zusammengesetzt. Jeweils zwei konnte ich aneinander kleben, die Teile passen dann noch exakt zwischen den Streben auf dem Aquarium durch. Auf dem ersten Bild nicht zu sehen ist der Teil der vor den Filterschacht geklebt wird.

Nachdem der Kleber hart ist kam das Gebläse zum Einsatz. Den Effekt hatte ich mir bei weitem nicht so gut vorgestellt, eigentlich hätte man das Ergebnis ohne eine weitere Zementbehandlung direkt streichen können.

Für die Feinkorrekturen — da waren noch einige Kanten die mir nicht gefielen — habe ich einen alten Lötkolben wiederbelebt. Styropor schmilzt wie Schnee wenn man es erhitzt. Stinkt nur mehr, deshalb sollte man das tunlichst draußen machen…

Zement

Auf den Styropor kam eine Schicht Zement. Da habe ich einfach einen sympathischen Beutel ausgesucht, das Zeug cremig auf einem Teller angerührt und mit einem Pinsel aufgetragen.

Das war nach dem Aushärten eine ziemlich bröselige Angelegenheit, aber spätestens nach dem Harz ist alles steinhart und solide.

Farbe und Versiegelung

Links die Farbe, rechts das Harz

Links die Farbe, rechts das Harz

Bestrichen wurde das ganze mit einfacher Wandfarbe mit einem Schuss Abtönfarbe. Den Schuss hat meine Frau dosiert, sie fand den hellen Ton prima der sich ergeben hat. Ich habe mich auch schnell damit angefreundet.

Dummerweise mussten wir feststellen, dass sich die Farbe nach der Behandlung mit dem Epoxydharz mächtig geändert hat. Was vorher ein netter heller Sandton war ging plötzlich ins Durchfallbraun…

Das Harzsystem ist übrigens das E45TM von Breddermann. Ich habe direkt vier Kilo gekauft, nachdem ich die Rückwand für das Beckeninnere mittlerweile zweimal von vorne und einmal von hinten eingeschmiert habe ist immer noch mehr als die Hälfte übrig…

Terrassen

Sandterrassen

Sandterrassen

Mit Kies kann man die Landschaft im Aquarium halbwegs gestalten, Sand als Bodenmaterial sucht sich selbst seinen Weg. Um trotzdem Bereiche einrichten zu können in denen die Pflanzen auch mal etwas tiefer wurzeln können habe ich im Baumarkt ‚Bastelglas‘ gekauft. Das ist Polystyrol, chemisch gesehen also das gleiche Material wie Styropor und somit im Aquarium unbedenklich. Streifen aus dem Material lassen sich prima mit dem Heißluftgebläse in Form bringen.

Eingeschmiert mit Epoxydharz und eingepackt in den Sand der später auch den Grund des Beckens füllen soll haben die nach dem Trocknen eine prima Sandstein-Optik.

Dummerweise habe ich nicht lange genug über die Höhe der Terrassen nachgedacht. Die niedrigen Terrassen sehen kaum aus dem sonstigen Bodengrund heraus. Die hohen wirken dafür richtig gut.

Kies-Finish

Da die Farbe der Rückwand nach der Harzbehandlung nicht mehr ganz so aussah wie wir uns das vorgestellt haben, und da das Besanden der Terrassen so gut geklappt hat, wurde der Kunstgriff auch auf die Rückwände angewandt.

Also nochmal zum Baumarkt, eine Auswahl von Aquariensand und -kies zusammengemischt, und mit Harz aufgeklebt. Wahrscheinlich war der ungewaschene Sand etwas staubig, der hat auf jeden Fall nicht so gut gedeckt wie der Bodensand auf den Terrassen. Wie auch immer, mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Durch die raue Oberfläche wirkt es auch im Wasser echt nett, und mit der Technik kann auch der obere Teil der Rückwand später versiegelt werden ohne zu glänzen.

Einbau

Der Einbau war das einfachste: knapp eine Kartusche Aquariensilikon ist dabei drauf gegangen.

Die beiden großen Teile der Rückwand habe ich mit einigen wenigen Klecksen an der unteren Kante festgeklebt. Die können nicht nach oben aufschwemmen weil darüber die Querverstrebungen des Beckens sind. Etwas mehr Silikon ist für den rechten Teil zum Einsatz gekommen. Das Teil ist vor dem Filterschacht, darüber ist keine Strebe. Das musste also gründlicher befestigt werden.

Auf den Bildern sieht man noch wie der rechte Teil nach vorne abgestützt ist. Solche Styroporteile haben auch den linken Teil angedrückt, die konnte ich aber schon eher wieder entfernen.

Die Terrassen am Boden sind auch nur soweit festgepunktet dass sie nicht verrutschen, die halten trotzdem bombenfest.

Nebenbei habe ich schon mal Luftschläuche verlegt, die werden nie wieder so einfach zu verstecken sein wie jetzt.

Wasser Marsch!

Der Nebel des Grauens

Der Nebel des Grauens

Nachdem ich das Silikon für hart genug befunden habe konnte ich das Aquarium erstmalig mit Wasser in Berührung kommen lassen.

Zuerst musste der Sand gewaschen werden. Dazu habe ich etwa 15cm Wasser eingelassen, dann ein paar Tüten Sand reingekippt und kräftig umgerührt. Das Resultat sieht man auf dem Bild.

Den Nebel habe ich dann abgelassen, neues Wasser eingefüllt (eine Wohltat, dafür weder Kanister schleppen noch Schläuche legen zu müssen!) und den Vorgang mit weiterem Sand wiederholt.

Nach der Sandwäsche konnte ich das Becken erstmalig komplett voll laufen lassen, und dabei den Heizstab und die Filterpumpe ausprobieren. Die Tests waren erfolgreich, also habe ich nach einem Tag das Wasser wieder abgelassen — ich bilde mir ein, dadurch auch eventuelle Rückstände des Rückwandbaus ausgewaschen zu haben — und neu wieder eingefüllt. Diesmal das ‚endgültige‘ Wasser, also ein Verschnitt aus Leitungs- und Osmosewasser.