Nach langer Zeit der erste richtige Artikel. Und es geht um ein analoges Spiel namens MicroMacro: Crime City.
Ich weiß nicht ob man das als Brettspiel bezeichnen kann, ein Spielbrett gibt es nämlich nicht. Stattdessen ein riesengroßes monochromes Wimmelbild. Gezeigt wird eine Stadt in der jede Menge los ist. Wohnen möchte man da nicht unbedingt, bei genauem Hinsehen sieht man viele Verbrechen, vom Diebstahl bis zum Mord. Und diese Verbrechen kann man tatsächlich anhand des Bildes aufklären.
Wer sich das nicht vorstellen kann klickt auf diesen Link, da gibt es einen Demo-Fall den man online spielen kann. Alternativ sieht man sich die Schachtel genau an, auch da kann man den ersten Fall schon lösen ohne das Spiel auszupacken.
Zusammen mit meinen Töchtern habe ich schon mehr als die Hälfte der Fälle aufgeklärt, wir hatten eine Menge Spaß mit diesem wirklich völlig neuen Spielkonzept. Ich freue mich auf den Nachfolger der für den Herbst angekündigt ist, und ich wünsche dem Verlag viel Erfolg bei der Verleihung des Preises „Spiel des Jahres“. Nominiert ist das Spiel schon mal.
Kommen wir zum Grund für diesen Artikel: wir besitzen die erste Auflage des Spiels. Und ich vermisse ein Feature das in einer neueren Auflage dazu gekommen ist: Triggerwarnungen. Im Spiel sind 16 Fälle enthalten, einige davon behandeln Themen mit denen man jüngere Kinder vielleicht nicht unvorbereitet konfrontieren möchte. In der Neuauflage hat jeder Fall eine Kennzeichnung die aussagt ob man sich den Fall vielleicht erstmal selbst ansieht bevor man seine Kinder ran lässt. Im Spiel gibt es keine wirklich expliziten Darstellungen, das ist meiner Meinung nach absolut tauglich für achtjährige (so wird es auch auf der Schachtel empfohlen). Aber mit Mord und Totschlag kann man vielleicht doch den Spieleabend in eine unerwünschte Richtung lenken…
Der Verlag war so freundlich, mir eine Datei mit den Deckblättern der neuen Version zur Verfügung zu stellen. Das ist nett, lässt sich aber leider nur umständlich in das Spiel integrieren. Also habe ich die Datei mit einer Idee von BGG kombiniert und einmal durch Inkscape gezogen. Herausgekommen ist eine A4-Seite die man ausdrucken und in die Schachtel legen kann. Man sieht alle Fälle und deren Schwierigkeitsgrad, zusätzlich die Einschätzung der Redaktion bezüglich der Inhalte. Neben jedem Fall ist ein Kästchen in dem man dann auch einfach abhaken kann ob der schon gelöst wurde oder noch nicht.
Ich glaube das könnten auch andere — insbesondere Eltern — brauchen, also habe ich den Verlag um Erlaubnis gebeten die Datei hier anbieten zu dürfen. Hier ist sie, viel Spaß damit: