Ein wenig genervt bin ich schon. Wir waren noch nie so nah daran „richtiges“ Internet zu bekommen wie jetzt. Und die Telekom schafft es doch noch, den Anschluss auf der Zielgerade zu verstümmeln.
Hier im Außenbereich gab es noch nie eine tolle Anbindung. Mit dem Wunsch nach Bandbreite haben wir seinerzeit die ISDN-Flatrate (64kBit flat für 80 Euro im Monat — nachdem ich in meiner letzten Stadtwohnung schon 2MBit für einen Bruchteil des Preises bekommen hatte) gegen UMTS eingetauscht. Schneller, dafür mit Volumentarif. Mit HSDPA / HSUPA und zuletzt LTE ist es dann wirklich bedeutend schneller geworden, aber eine echte Flatrate bietet einem niemand zu einem reellen Preis an.
Bis jetzt.
Die Telekom vermarktet jetzt in dieser Gegend Hybrid-Anschlüsse. Von theoretischen 50MBit (die wir tatsaechlich manchmal fast erreicht haben) sind wir jetzt wieder auf 16MBit runter. Macht aber nix: dafür haben wir zum ersten Mal seit ISDN wieder eine Flatrate. Endlich können auch hier Netflix & Co. Einzug halten, den Luxus hatten wir uns im Volumentarif verwehrt.
Neben dem flachen Tarif hat mich aber auch die Aussicht auf IPv6 überzeugt. Das wurde im alten LTE-Tarif nicht angeboten, auf mehrfache Nachfrage habe ich immer nur „ist nicht Bestandteil des Angebotes“ bekommen.
Jetzt hält hier endlich die Zukunft Einzug. Richtige Adressen, bis in den letzten Winkel des Hauses. Tanzende Schildkröten. Endlich! Aus dem neuen Router kommen richtige echte IPv6-Pakete raus!
Dachte ich.
Ich meine: ja, die kommen da raus. Was das Ding aber nicht kann ist Router Delegation. Und damit sitze ich dann weiter auf meinen geNATteten 4-Byte-Adressen. Zentrum meines Netzes ist nicht das Telekom-Ding, sondern eine virtuelle Maschine mit OPNsense (hat hier kürzlich pfSense ersetzt). Und damit habe ich dann das gleiche Problem wie die Leute die sich — zum Beispiel wegen Home Automation oder wegen Telefonie — nicht von ihren alten Fritzboxen trennen wollen: mein Firewall bekommt zwar eine anständige IPv6-Adresse, hat aber keine reelle Chance dieses moderne Zeug ins Netz weiter zu verteilen.
Tja. Vorschläge?
Das lokale Glasfaserprojekt steht in den Startlöchern, die Leerrohre sind nicht mehr weit. Spätestens damit sollte dann alles gut werden. Irgendwann…